Beitragvon Reyk » 12. April 2010, 18:28
Dominion hat schon einige Schwächen. So wird ein strategisch reichhaltigeres Spiel (3/4 Spieler gegenüber 2) durch eine höhere Downtime erkauft, wobei eine Häufung der Angriffskarten (die nicht zwangsläufig die interaktivsten sind) nerven kann.
Ob es eine Schwäche ist, dass die Geldstrategie (oder leicht modifizierte Geldstrategie) nicht so leicht zu besiegen ist (wie Peer schreibt), ist schwer zu sagen, weil ihre relative Stärke im System begründet ist und das Spiel anders nicht funktionieren kann. Die Offensichtlichkeit der Geldstrategie mag eine Schwäche sein, da viele, die diesen Dreh raushaben, an dem Punkt das Interesse verlieren. Gleichzeitig liegt aber auch die Stärke des Spiels darin, dass eine Geldstrategie oft knapp die zweit- oder drittbeste und gelegentlich die beste ist.
Es gibt schon im Grundspiel mehr zu entdecken (neben offensichtlich "abartigen" Gärtendecks):
- Decks, die sehr schnell Kaufkraft aufbauen (Bürokrat, Kanzler), aber nur selten 8 erreichen. Hier wird mit unterdurchschnittlich Provinzen, Herzogtümern und Geschwindigkeit gearbeitet.
- Decks, die etwas länger brauchen und dann praktisch nie ihre hohe Kaufkraft verlieren. Ich weiß nicht, ob in eurer Runde schonmal ein Kappellendeck mit 1 bis 2 Silber (ohne Gold!), mehreren Laboratorien, Thronsälen und Jahrmärkten vorkam, das - einmal aufgebaut - jede Runde 2 Provinzen kaufen kann (oder 3 - 4 Herzogtümer, falls es für die letzte Provinz durch den Anfangsrückstand zu früh sein sollte).
Demgegenüber wird dein Geld-Deck mit jedem Provinzkauf spürbar schlechter - von der offensichtlichen Anfälligkeit gegen bestimmte Angriffskarten ganz zu schweigen.
Das abstrakt zu diskutieren ist schwierig. Da hilft nur spielen - möglichst gegen verschiedene Gegner. Soviel möchte nicht jeder in das Spiel investieren. Ist absolut verständlich. Dass es nicht besser geht als mit Geld, bleibt aber ein Irrglauben.