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Nach dem Wochenende mit den jugendlichen

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Harry
Spielkind
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Nach dem Wochenende mit den jugendlichen

Beitragvon Harry » 19. Juli 2010, 11:48

Hallo,

Hatte nun am Wochenende meine Ausfahrt mit den Jugendlichen (12 - 15 Jahre). Nun will ich mich noch für eure Tipps bedanken und meine Erfahrung schildern.

Am Sa. Abend kamen 7 Jungs in den Aufenthaltsraum und fingen an mit Karten irgendein komisches Spiel zu spielen, bei dem das Ziel war, dem anderen an der Hand weh zu tun. Das "Spiel" war bei den Kinder anscheinend sehr beliebt.

Natürlich konnte ich da nicht lange zusehen und bin dann mit 6 nimmt dazwischengegengen. Am Anfang war dann noch ein cooles "wir wollen aber unser Kartenspiel spielen" zu hören. Ist aber dann schnell verstummt. Nachdem dann 3 weitere dazustießen, spielten wir dann zu 10t mehrere Partien 6 nimmt.

Danach habe ich dann noch Werwölfe auf den Tisch gebracht, nicht ohne ein "Wir wollen aber 6 nimmt weiterspielen" zu ernten. Und auch da spielten wir dann Werwölfe bis zum Abwinken. Und wenn ich nicht gesagt hätte das es nun ins Bett geht wären wir wahrschheinlich noch Stunden dabei gesessen.

Am nächsten morgen fragten dann ein paar Jungs direkt nach dem Aufstehen, ob wir heute weiterspielen könnten.

Was ich aber am erstaunlichsten fand ist:

* dass der Vorschlag etwas zu Spielen sehr skeptisch und uncool rüberkommt, aber wenn man dann anfängt mehr danach verlangt wird.

* dass von allen 10 Jungs KEINER 6 nimmt kannte

Aber leider glaube ich auch, dass beim nächsten Mal, wenn die Jungs wieder unter sich sind, wieder das blöde Spiel auf den Tisch kommt, aber das es auch anders gehen kann, keiner mehr daran denkt.

Grüsse
Harry

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Smuker
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Beiträge: 422

Re: Nach dem Wochenende mit den jugendlichen

Beitragvon Smuker » 19. Juli 2010, 12:32

Dieses "komische Spiel mit dem Handwehtun" ist "Metzgern" und ist bei jugendlichen sehr beliebt. Auch als ich ein Teenie war wurde es durch die älteren Brüder bei uns eingeführt. Im Prinzip versucht man nur drei gleiche Karten zu erhalten und sobald das einer geschafft hat schmeisst er seine Karten schnell auf den Tisch. Alle weiteren tun dies dann auch. Wer es als letzter tut ist der verlierer und wird bestraft (gemetzgert). Der ganze Kartenstapel wird gemischt und man nennt eine Karte und sagt von oben oder unten. Alle Karten bis zu dieser müssen dann an der Hand ertragen werden (sollte man wegziehen, wird nochmal durchgemetzgert mit festhalten!).

Strafen:
jede Herzkarte --> lieb streicheln
jede Pikkarte --> mit der Faust draufschlagen
jede Karokarte --> Mit den Knöcheln der Faust einmall von oben nach unten drüberrubbeln
jede Kreuzkarte --> mit Daumen und Zeigefinger zwicken und einmal drehen

Klingt hart, ist es auch und manche Hände sahen danach wirklich übel aus und JA es tut weh. Trotzdem haben wir es in der Teenie-Zeit gespielt (auch mit gemischten Gruppen) und hatten unseren Spass. Heute wirde ich es nicht mehr spielen wollen. Nimm es also als jugendlichen Wahnsinn und zeig ihnen, dass es auch spiele gibt die ohne SCHMERZ Spaß machen und es auch andere Schadenfreude gibt. Aber vergiss es ihnen Metzgern für die 2-4 Jahre aus den Kopf zu nehmen, das wird nix .

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nique77
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Re: Nach dem Wochenende mit den jugendlichen

Beitragvon nique77 » 19. Juli 2010, 13:05

Ich hatte schon total vergessen, wie es ging.
Aber stimmt, auch wir Mädels haben es gespielt, in der Pause, wärend wir vorm Physikraum warteten, oder bei ähnlichen Anlässen.
Wobei unsere Hände nicht ganz so schlimm aussahen. Der Schmerz kam meist mehr durch die vielzahl der abgearbeiteten Karten (gefühlt erwischte man immer das falsche Ende, von dem sie abgearbeitet wurden), als durch das all zu rabiate Strafen der Mitspieler.
Gehört wohl einfach zu den üblichen Jugenderfahrungen. Genau wie Brenessel, und das Händeschlagen (hat das eigentlich einen spezieleln Namen?)
Das wächst sich aber meist aus.

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coSno
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Re: Nach dem Wochenende mit den jugendlichen

Beitragvon coSno » 19. Juli 2010, 13:14

aber eigentlich heißt das Ochs ;-)

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Helmut
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Re: Nach dem Wochenende mit den jugendlichen

Beitragvon Helmut » 19. Juli 2010, 16:19

Zu diesem "Schmerz-"Spiel: Das Spiel, bei dem man klammheimlich bei 3 gleichen Karten alle auf den Tisch fallen lässt, kenne ich auch, allerdings nicht die "Strafe" hinterher, dafür bin ich wohl die übernächste Generation.
6nimmt: Kein Wunder, dass es keiner kennt. In Familien, die sich ein bisschen für Spiele interessieren, ist es bekannt. Andere, (brett- und karten-)spielferne Familien kenn es in 20 Jahren noch nicht.

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Suryoyo
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Re: in Baden

Beitragvon Suryoyo » 19. Juli 2010, 18:17

Hi,

in Baden nennt mans "Schlafmütz" oder zumindest bei uns in der Gegend.


Gruß

Suryoyo

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drfunk

Re: in Bremen

Beitragvon drfunk » 19. Juli 2010, 20:43

Hier heißt es Kloppe!

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Nafets
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Re: im Sauerland

Beitragvon Nafets » 19. Juli 2010, 21:50

...heißt (oder hieß) es "Fingerkloppe". Aber bei Pik nahm man den Kartenstapel in die Hand und schlug damit auf die Fingerspitzen der austreckten Hand. Und es gab noch folgende Variante: Statt mit der Faust+Kartenstapel auf die flache Hand zu kloppen konnte man auch drei dieser Schläge gegen ein "Krönchen" eintauschen. Die Finger werden dabei an den Spitzen zusammengehalten und dann wird von oben auf die Finger gekloppt...

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Chregi Hansen
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Re: Nach dem Wochenende mit den jugendlichen

Beitragvon Chregi Hansen » 19. Juli 2010, 23:39

Haben mir meine deutschen Cousins beigebracht, hiess dort allerdings passend "Foltern", und Ja, wir haben es geliebt. Trotzdem spiele ich heute anderes ;-)

Gruss aus der Schweiz
Chregi (der die Regeln des Spiels nicht mehr kannte, nur noch die Foltermethoden)

Thygra
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Re: im Rheinland

Beitragvon Thygra » 20. Juli 2010, 10:49

Auch im Raum Düsseldorf wurde es als "Fingerkloppe" gespielt, wie ich noch in sehr schmerzhafter Erinnerung habe ...
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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TRH
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Re: in Ostfriesland

Beitragvon TRH » 20. Juli 2010, 13:51

Moin,

bei uns im südlichen Ostfriesland hieß das immer "Foltern".
Plattdeutsche Bezeichnung ist mir leider nicht bekannt (falls es eine gesonderte gibt/gab),

Gruß tom


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