Beitragvon AllThatJazz » 27. Oktober 2010, 18:37
Hallo,
hatte schon in einem anderen Forum etwas über meine erste Spielerfahrung gelesen (wer das also schon gelesen hat oder wen es eh nicht interessiert: einfach weiterclicken):
Das neue Treefrog-Spiel London erstmal zu zweit ausprobiert. Waren neugierig und wollten die Mechanismen kennenlernen. Martin Wallace hat sich nach Age of Industry nun noch weiter an das Kartenspiel herangewagt und mit London nun ein "card-driven game" herausgebracht.
Zunächst muss man eine Karte ziehen (oder von der offenen Auslage nehmen, auf der die Mitspieler ihre Karten zum Bezahlen abgelegt haben) - und ja, man muss in diesem Spiel, weil Handkarten nicht immer erwünscht sind! Danach führt man eine Aktion aus (weitere 3 Karten ziehen, einen Stadtbezirk ("borough") kaufen, Karten in die eigene Gebäudeauslage ausspielen oder die eigene Gebäudeauslage "regieren"). Danach werden die Handkarten auf neun reduziert.
Herzstück des ganzen ist die eigene Gebäudeauslage. Man spielt die Karten, nutzt dann in einer der nächsten Runden ihre Funktionen (regiert seinen Stadtbezirk) und überbaut sie dann (die Siegpunkte bleiben erhalten). Unangenehmerweise wird nach dem Regieren aber überprüft, ob man wahnsinnig viele Gebäude hingeklotzt hat, aber nur wenige Stadtbezirke gekauft... Überbevölkerung führt zu Unzufriedenheit und Armutspunkten! Man addiert die Anzahl seiner Gebäudestapel und der Handkarten und zieht hiervon die von einem selbst regierten Stadtteile ab. Diese Zahl gibt es dann als "poverty points". Deshalb ist auch das Überbauen sinnvoll: Denn nur die Anzahl der Gebäudestapel wird gezählt.
Sehr schöne Graphiken, eine Übersichtliche Karte und interessante Zwickmühlen, die uns das Spiel von Herrn Wallace stellte. Zum Beispiel kann jede Karte auch zum Bezahlen oder Aktivieren einer Gebäudeauslage verwendet werden - aber die so abgelegt Karte, kann der lieber Mitspieler sofort einheimsen! Hmm!
Auch da jeder immer nur eine Aktion durchführt, recht flüssiges Spiel möglich.
Allerdings hatten wir im Zweierspiel die negative Bedeutung der Armutspunkte sogar überschätzt. Da bei zwei Mitspielern der Platz in London recht groß war, konnten wir die Karte letztendlich 50/50 mit jeweils 10 boroughs für jeden recht großzügig aufteilen und schafften auch durch Parks und Straßenbeleuchtung bald ein wohnliches Klima ohne Armut für unsere Londoner. Trotz unterschiedlich großer Bebauung (glaube es waren einmal 26 und einmal fast 40 Karten) war dann das Ergebnis trotzdem recht knapp ... Im Spiel mit drei oder vier Mitspielern dürfte das Gedränge allerdings größer sein! Bin gespannt
AllThatJazz