Beitragvon achim » 25. Januar 2011, 10:17
Die Preisbildung für "Sammelobjekte" ist manchmal ein Buch mit sieben Siegeln, vieles liegt aber auch offen auf der Hand. Ich würde sagen, immer dann, wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot, entsteht eine Preiserhöhung. Das Interessante dabei ist, wie die Veränderung der Nachfrage entsteht. Es reicht dabei nicht, dass Dinge nur selten sind, sie müssen auch begehrt sein. Diese Begehrlichkeit kann natürlichen Ursprungs sein, oder auch künstlich erzeugt werden. "Gemachte Preise" lassen sich umso leichter durchsetzen, je stärker das einzelne Objekt in einem Bezug zu anderen Sammelobjekten steht.
Nehmen wir mal ein konstruiertes Beispiel:
leere Jogurtbecher
Da gibt es bestimmt einige Leute, die sammeln leere Jogurtbecher. Dieses Menschen sammeln und tauschen auch untereinander ihre Becher. Das bezeichne ich als natürliche Preisbildung. Wenn nun die Jogurterzeuger durch ihr Marketing suggerieren, wie toll das Sammeln ihrer speziell limited Becher-Edition ist, die Presse ausführlich über dieses "neue" Sammelgebiet berichtet und einige gewiefte Händler einen Sammelkatalog für Becher auf den Markt werfen, der nicht nur die Becher bepreist, sondern auch eine laufende Preissteigerung aufzeigt(ob es die tatsächlich gibt, ist unwichtig, denn nun wird bestimmt eine erfolgen) dann haben wir eine künstliche erzeugte Preissteigerung. Wenn nun eine Becheredition eines Herstellers nummeriert wurde und ein Becher davon seltener ist, da sich die Geschmacksrichtung nicht besonders gut verkaufte oder wegen eines Lebensmittelskandals vom Markt genommen werden musste, so steht dieser Becher in direktem Bezug (Nr. 18) zu einer Reihe (1-32) anderer Becher und ist daher besonders begehrt. Auch wenn die 3W (drei Jogurtbecher von Weihenstephanius im Blisterpack)nicht besonders geschmeckt haben, und die Becher auch so toll jetzt nun auch wieder nicht aussehen, so sind sie trotzdem solange teuer, wie die Szene (Händler und einschlägige Presse) sie pushed und Geld damit verdient. Erst wenn alle Hardcoresammler bedient sind, und wieder andere neue sammelwürdige Objekte in den Fokus rücken, werden die Sanmmelpreise wieder ein natürliches Niveau erreichen. Die "Casino-Becher", "Pelikan-Jogurts", "J-Serie", "Bütegurts", und auch die bereits erwähnten Weihenstephaner "3Ms" werden wieder einen natürlichen Preis bekommen. Wenn die Fanzines in Verbindung mit findigen Händlern den Sammlern nicht erzählt hätten, wie wichtig es ist, diese Becher alle haben zu müssen, und welche Wertsteigerungen möglich sind, so hätte es diesen künstlichen erzeugten Ausschlag auf der Preisskala in meinen Augen nie gegeben.
Viele werden es zwar wissen, aber für all diejenigen, die einmal "Jati" spielen wollen ohne tief in die Taschen greifen zu wollen - in der ersten Spielbox gabe es "Jati" als Spiel im Heft. Aber auch da lautet jetzt die Devise: schnell zugreifen, denn die Preise schiessen so wie es aussieht komentenhaft in die Höhe. Ausführlicher Bericht darüber folgt in naher Zukunft in den uns bekannten Spielezeitschriften. :LOL:
Gruß
Achim