Beitragvon ravn » 2. Mai 2011, 01:55
Thorwen schrieb:
> Unsere Erfahrungen und Einschätzungen von Pantheon tendieren
> dazu, das wir der Ansicht sind, das es bei dem Spiel etwas zu
> viel Glück ist, welches man braucht.
Stimmt, wenn es stimmen würde, dass man überdurchschnittlich häufig mit der Säulen-Strategie gewinnen kann, für die man Kartennachziehglück braucht.
Kann ich persönlich nach einer Partie nicht vollständig beurteilen, aber zu viele Füsse können auch blöd sein (so in meiner Partie erlebt), wenn man eigentlich andere Opferkarten besser gebrauchen könnte als diejenigen, die gerade ausliegen, um schnell Götter zu erwerben, die Spielrunden zu verkürzen und/oder die Spielrunde beenden zu können.
> Ich kann mir auch mal Konstellationen in dem Spiel
> vorstellen, bei der jemand mit einer Götter/Halbgötter
> Strategie gewinnen kann, wobei dies meines erachtens sehr von
> dem Glück abhängt, wann welche Götter aufgedeckt werden und
> zum Verkauf stehen.
> Aber wenn einem das Glück entsprechend Hold ist kann das
> durchaus zum Sieg führen
Eventuell das Spiel mal in einer anderen Spielrunde ausprobieren, wenn man gedanklich zu festgefahren auf erfolgreiche Säulen-Strategie ist? Weil weitergedacht heisst das ebenso, dass die bisherigen Mitspieler eben keine Gegenstrategien dazu gefunden haben. Ob die deshalb nicht existieren, ist hingegen eine offene Frage.
> Es geht auch keinesfalls darum ein Spiel schlecht zu machen,
> sondern darum darüber zu informieren, welche Stärken und
> Schwächen ein Spiel hat.
Bei Euch erlebt! Da man immer abmildern sollte, dass alle erlebten Schwächen ebenso wie Stärken eines Spiels subjektiv auf den Empfindungen der jeweiligen Spielrunde basieren. Auch objektiv gute Spiele (= bestätigte Evergreens) können in der ungeeigneten (falsche Erwartungshaltung, blöde Stimmung am Tisch, nervige Mitspieler) Spielrunde mehr Schwächen zeigen, als in für das Spiel besser geeignete Spielrunden.
> Genauso wie bei einer Götterstrategie mit vielen Handkarten
> eines der beiden Völker, welches die Hand auf 7 Karten setzt
> extrem ärgerlich und nervig werden kann.
Deshalb sollte der Regelerklärer vorab darauf hinweisen, dass es diese beiden Völker gibt und man deshalb aufpassen sollte, bei Rundenende nicht zu viele Karten auf der Hand zu haben. Das Rundenende hat man (zumindest in Dreierrunde) ja halbwegs selbst mit in der Hand und kann zudem anhand der Opferplättchen und Kartenhand und verfügbaren Holz-Füsse der Mitspieler abschätzen, ob man selbst nochmal an die Reihe kommen könnte oder ob das eher unwahrscheinlich ist.
> Es mag sicherlich Spieler geben, die mit all diesen
> Glücksabhängigen Dingen gut abfinden können dun auch wollen.
> Für die ist dieses Spiel sicherlich auch geeignet, aber wenn
> jemand nur etwas Glück in einem Spiel haben möchte und die
> Möglichkeit sucht durch eigene Strategien zum Sieg zu kommen,
> der wird mit Pantheon nicht glücklich werden.
Pantheon hat einen gewissen Glücksfaktor, keine Frage. Wie gross und einflussreich der ist? Für mich genau richig, um das Spiel gut zu finden, weil ich in meiner Erstpartie einen optimalen Spannungsbogen erlebt habe. Was nun?
Für Einzelne kann der Glücksfaktor in der eigenen Wahrnehmung aber schon zu viel sein, aber für eine solche Zielgruppe gibt es ausreichend Optimierungsspiele ohne jegliche Glückselemente - da ist man dann auf der absolut sicheren Seite. Im Zweifel die Mitspieler als Zufallsfaktoren auch noch weglassen und der Spielspass ist gerettet - wer es so mag. Ich nicht, aber jeder Spieler darf zum Glück ja auch anders sein und wird durch die vielfältige Spielelandschaft bestens bedient.
Cu / Ralf