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Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

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ravn

Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

Beitragvon ravn » 7. Februar 2012, 16:17

Hallo,

in letzter Zeit habe ich mehrmals Navegador gespielt. Jeweils war immer ein Mitspieler dabei, der das Spiel noch nicht kannte. Trotz Hinweis, dass man Niemanden ein Monopol erlauben sollte und schon gar nicht bei den Kirchen, war der Spielausgang jeweils gleich:

Der Kirchen-Spieler hat jeweils gewonnen. Mitspieler mit anderen Monopolen belegten die Folgeplätze. Mischstrategien und Erstspieler auf den letzten Plätzen.

Ist das einfach so bei Navegador, dass man nicht nur seine Strategie spielen, sondern auch aktiv die Strategien der Mitspieler kontern muss? Was Erstspieler allerdings meist überfordert. Macht das keiner, dann hat der Kirchen-Spieler so gut wie gewonnen?

Cu / Ralf

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Helby
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Re: Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

Beitragvon Helby » 7. Februar 2012, 18:10

Hey, damals nicht mitbekommen ;-)

http://www.unknowns.de/wbb2/thread.php?threadid=3706&hilight=navegador

Helby

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Bernd Schlueter
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Re: Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

Beitragvon Bernd Schlueter » 7. Februar 2012, 22:02

Hallo zusammen,

ich war an einer 3er Partie mit ravn am Sonntag beteiligt und habe gewonnen.

Ich habe - meiner Meinung nach - aber nicht gewonnen weil ich 5 Kirchen hatte, sondern weil ich 14 Faktoreien und 9 Arbeiter hatte. Darüber konnte ich massig Geld einnehmen. Am Ende habe ich das Königsprivileg für die Faktoreien eingesetzt, da ich so mehr Punkte machen konnte als wenn ich es für die Kirchen eingesetzt hätte.

Das Pech unserer Erstspielerin war, dass ravn und ich uns über Zuckerkolonien (ravn) und Zuckerfaktoreien (ich) gegenseitig Geld zuschusterten und sie über den Markt nicht an Geld kam.

Meine Mitspieler hatten am Ende je 2 oder 3 Kirchen, unsere Erstspielerin dazu 5 Werften, und ravn hatte noch ca. 20 Kolonien. Dagegen wäre eine Kirchenstrategie mit nur 5 Kirchen gescheitert.

Mit 5 Kirchen, 2 oder 3 Werften, 9 Arbeitern, 14 Faktoreien und 4 Entdeckerscheiben würde ich bei mir von einer Mischstrategie reden, aber nicht von einer Kirchenstrategie.

Muss man die Strategien der Mitspieler konnten? Ich habe es nicht getan und gewonnen - wobei der Vorsprung vor ravn am Ende mit ca. 6 Punkten recht knapp war.

Ich würde daher sagen: Kirchenstrategie gab es nicht, und Mischstrategie lag knapp vor Koloniestrategie.

Bernd

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ravn

Re: Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

Beitragvon ravn » 8. Februar 2012, 00:00

Bernd Schlueter schrieb:

> Ich würde daher sagen: Kirchenstrategie gab es nicht, und
> Mischstrategie lag knapp vor Koloniestrategie.

Du hattest deutlich mehr Kirchen als wir und konntest Dir damit viele Privilegien leisten und über zusätzliche Arbeiter nebenbei noch Geld scheffeln.

Somit bleibe ich bei der (abgeschwächten) Frage, ob eine Mehrheit an Kirchen den Spielsieg wahrscheinlicher macht?

Klar, dass man neben Kirchen auch irgendeine Einnahmequelle haben muss, damit man sich diese Mehrheit an Kirchen erstmal leisten kann. Das würde ich aber nicht als Misch-Strategie bezeichnen.

Cu / Ralf

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TomTom-spielbox
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Re: Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

Beitragvon TomTom-spielbox » 8. Februar 2012, 08:37

Wie habt Ihr mit Arbeitern Geld gescheffelt? Man benötigt Arbeiter doch zum Bauen von Gebäuden, zum Erwerb von Kolonien, oder (als "Währung") zum Kauf von Multiplikatoren?

Zum Markt: Gerade bei ungerader Spielerzahl ist es bitter, wenn zwei aufeinanderfolgende Spieler im selben Sektor Faktoreien und (der andere Spieler) Kolonien haben: Der Markt ist dann entweder am Boden, oder an der Spitze, und wird von den beiden Spielern, wie beschrieben, als Jojo verwendet, und mit (nicht viel) Pech ist der dritte Spieler aussen vor. Ich habe sowas im 5-Spieler-Spiel erlebt; das ist einfach nicht schön... :)

Aber ansonsten ist es meiner Meinung nach schon so, wie Ralf schon vermutet: Man muss ggf. auch aktiv gegen einen Spieler spielen; zum Beispiel indem man Multiplikatoren wegschnappt oder die nächste Stufe eröffnet, was meist Multiplikatoren "vernichtet".

Kirchen sind natürlich stark - und auch teuer - weil sie den Kauf von Arbeitern so sehr vergünstigen. Aber Preis/Leistung(Siegpunkte)-Technisch sind Werften genauso gut! Zumal Schiffe noch als Bonus-Schritte auf dem Rondell geopfert werden können UND das Spielende von ihnen bestimmt wird!

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nique77
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Re: Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

Beitragvon nique77 » 8. Februar 2012, 09:52

TomTom schrieb:
>
> Wie habt Ihr mit Arbeitern Geld gescheffelt? Man benötigt
> Arbeiter doch zum Bauen von Gebäuden, zum Erwerb von
> Kolonien, oder (als "Währung") zum Kauf von Multiplikatoren?

Hallo Tom,

ich weiß nicht ob sie haben, aber man kann sowohl bei den Arbeitern, als auch bei den Schiffen mehr kaufen, als verfügbar sind, wenn man es sich leisten kann und will, und die überschüssigen dann an die Kirche wieder verkaufen. Jeder Arbeiter bringt dann 100. Und wenn du bereits 9 Arbeiter und 5 Kirchen hast, machst du ein effektives Plus von 200 (wenn ich das Spiel richtig vor Augen hab).

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Bernd Schlueter
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Re: Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

Beitragvon Bernd Schlueter » 8. Februar 2012, 11:11

Irgendwie lustig, dass unsere Wahrnehmung dieser Partie so unterschiedlich ist!

Ich hatte nur 5 Privilegien (2x Kirche, 2x Faktorei, 1x Werft oder Entdecken) und auch nur 5 Kirchen. Ihr hattet mehr Privilegien und auch nur 2-3 Kirchen weniger. Ihr habt das Nehmen von Privilegien von Anfang an forciert, so dass ich nur noch nehmen konnte was übrig blieb.

Bei einer Kirchenstrategie hätte ich von Anfang an Kirchenprivilegien gesammelt und Kirchen gekauft. Der Kauf der Kirchen war für mich aber nur ein "Abfallprodukt": Ich wollte in dieser Partie mal mit Faktoreien spielen (habe ich noch nie gemacht) und habe versucht, mit 9 Arbeitern 3 Faktoreien gleichzeitig zu kaufen. Dazu bin ich aber nicht immer gekommen, da ich noch eines der wenigen Privilegien ergatten wollte (was ja 1 Arbeiter kostet). Und was macht man mit 8 Arbeitern und viel Geld? Lieber 1 Arbeiter und 1 Kirche kaufen als 2 Arbeiter.

Die Partie ging so knapp aus, dass die Kirchen meiner Meinung nach keinen großen Einfluss auf das Spiel hatten. Hättest Du mehr Kirchen gehabt, hättest Du wohl weniger Kolonien gehabt - und darüber hast Du das Gros deiner Punkte gemacht.

Klar, ich habe gewonnen und hatte mehr Kirchen - ich aber bestimmt auch mehr von den leckeren Kartoffel Wedges gegessen :-)

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Bernd Schlueter
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Re: Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

Beitragvon Bernd Schlueter » 8. Februar 2012, 11:50

Hallo TomTom,

man kann folgendermaßen mit Arbeitern Geld scheffeln:
Wenn man mehr kauft als man haben kann, verkauft man die überzähligen für je 100 Taler.

Hat man also 8 Arbeiter und kauft 5 Arbeiter bezahlt man erst die Arbeiter (50 Taler pro Nase, wenn man auch 5 Kirchen hat), zahlt also 250 Taler. Dann verkauft man die überzähligen 4 Arbeiter für insgesamt 400 Euro, macht also 150 Taler Gewinn.

Das Gleiche geht auch mit den Schiffen.

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Bianca
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Re: Navegador: Nicht-Kirchen-Spieler chancenlos?

Beitragvon Bianca » 8. Februar 2012, 17:46

Als Gewinnerin der anderen Partie muss ich mich jetzt doch auch mal einmischen :-) .
Mir ging es genau wie Bernd bei der anderen Partie: ich wollte mal auf Faktoreien spielen und nicht wie sonst auf Kolonien in Kombi mit Kirchen. Die Segeltaktik spiele ich nie, weil sich ja immer alle anderen Spieler darauf stürzen (soviel zur Monopolbildung) und den Entdeckerauftrag eines Navegadors eben sehr ernst nehmen ;-) . Ich habe es bei unserem Spiel "nur" auf 10 Faktoreien gebracht, aber um in einem Zug zwei Faktoreien kaufen zu können, brauchte ich eben viele Arbeiter und entsprechend Kirchen (hatte am Ende auch 5). Außerdem: Wenig Kirchen -> wenig Arbeiter -> wenig Druck auf die Privilegien!
Daher denke ich, ganz ohne Kirchen geht es nicht in einer 3er- oder 4er-Partie, aber 2 oder 3 sollten reichen. Würde das aber gerne noch mal ausprobieren... .


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