Beitragvon Gead » 9. Mai 2012, 08:13
Habe vor Kurzem die Grundschulklasse meiner Tochter (über) zwei Schulstunden vor dem "Draußen-Spielen" abgehalten. Normalerweise hätten die Kinder Nachmittagsunterricht gehabt. Der war aber kurzfristig ausgefallen und da fragte mich die Klassenlehrerin, ob ich spontan einen Spielenachmittag veranstalten könnte. Da ich freiberuflich tätig bin, wir so etwas schon länger geplant hatten und ich "mein Büro" quasi zu Hause habe, war das kein Problem.
Die meisten Kinder hatten bisher eher wenig bis keine Brettspiele gespielt und darum wollten diese die freie Zeit auch lieber draußen auf dem Pausenhof verbringen. Von dort "abgeholt" habe ich die Kinder mit einem kurzen Vortrag über die geschichtliche Entwicklung von Brettspielen und ein paar Beispielen was für Spielkategorien es so gibt. Darunter war u. a. ein Knobelspiel (bei dem ein Holzring befreit werden muss) und "Solitaire". Das war in diesem Fall das ideale "Gateway-Spiel", weil das interessanterweise so gut wie alle Kinder kannten und schon mal gespielt hatten. Ein Spiel mit einer Regel, die in einem Satz erklärt werden kann: Immer eine Figur überspringen, diese aus dem Spiel nehmen und am Ende bleibt eine Figur in der Mitte übrig. Damit habe ich dann zu den anderen mitgebrachten Spielen übergeleitet, die nicht ganz so kurze Regeln haben, dafür aber zu mehreren gespielt werden können (und dazu braucht es eben ein paar Regeln mehr). Ich hatte "Das große Kullern", "Geistesblitz", "11 nimmt", "Snapshot", "Heck Meck" und den Prototyp eines eigenen Kinderspiels (ein Geschicklichkeitsspiel) dabei. Die Kinder haben dann abwechselnd die sechs Brettspielstationen "durchspielt" und bemerkten gar nicht, dass es bereits geläutet hatte und die beiden Vertretungsstunden längst zu Ende waren.
Etwas freier interpretiert kann ein Gateway-Spiel also auch ein Spiel sein, bei dem man einfach - im Spiel versunken - die Zeit vergessen kann ...
Unvergessliche Grüße
Gead