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Warum Stanzbögen?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Der Einsiedler
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Warum Stanzbögen?

Beitragvon Der Einsiedler » 17. Oktober 2012, 19:57

Essen warten und mit den Spielen dort tausende von Stanzbögen!! :sad:

Warum werden eigentlich Stanzbögen bei Spielen verwendet?

Viel schöner wäre es doch, wenn die Teile gleich ordentlich in der Verpackung wären.
Die Holzteile muss man ja auch nicht aussägen...

Mich nervt das Rausdrücken jedenfalls, weil man immer Angst haben muss, dass was hängen bleibt und die Rückseite einreißt und man geheime Plättchen z.B. erkennen kann.

Außerdem wenn man richtig durchstanzen würde, dann gäbe es nicht die unschönen Abrissstellen.

Also warum? Mögliche Gründe die mir einfallen:
- So sind die Teile geordnet. Wenn die Schachteleinlage nichts taugt, würde alles durcheinanderfallen
- Es ist billiger, weil der Arbeitsschritt wegfällt, die Kleinteile in die Schachtel zu packen (Die Bögen müssen ja aber auch rein?!)
- So ist sicher, dass alle Teile mitkommen (aber bei Karten und Klötzchen geht das ja auch alle einzupacken)
- Es gibt die Rausdrück-Liebhaber, die das Spiel sonst nicht kaufen würden
- VolkiDUs Wette würde nicht funktionieren http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=159259&t=159259&

Der Einsiedler, der gerade über 270 Teile losgelöst hat und schwitzt

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Gunnarson

Re: Warum Stanzbögen?

Beitragvon Gunnarson » 17. Oktober 2012, 20:44

Weißt Du wie Stanzbögen hergestellt werden? vermutlich nicht.

Kurz: Es wäre teurer, auch in China.

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Der Einsiedler
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Re: Warum Stanzbögen?

Beitragvon Der Einsiedler » 17. Oktober 2012, 21:35

Gunnarson schrieb:
> Weißt Du wie Stanzbögen hergestellt werden? vermutlich nicht.

Nein. Vermutlich werden die Bögen halt nur angestanzt und reingelegt statt durchgestanzt, die Teile aufgesammelt und in die Schachtel damit...

Weißt Du's denn?
Wenn ja lass uns nicht dumm sterben :-P


> Kurz: Es wäre teurer, auch in China.

Was zu erwarten war. Aber ob's die 10,3 Cent ausmachen?

Der Einsiedler

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Gunnarson

Re: Warum Stanzbögen?

Beitragvon Gunnarson » 18. Oktober 2012, 02:16

Ich möchte niemanden sterben lassen, auch nicht dumm ;-)

Ich hab halt mal in einer Druckerei gearbeitet, in der natürlich auch gestanzt wurde.
Das was Du, bzw. wir, als Stanzbogen im Spiel haben, wird auf einen großen Bogen - üblich DIN A1 - gedruckt, in einer Stanze eingestanzt und dann auf die vorgesehen Größe geschnitten. Eine normale Stanze nimmt also vorne die DIN A1 Bögen an, stanzt diese und legt diese hinten wieder auf Europaletten ab. Bei einer normalen Stanze ist der "Durchfall" von den Münzen, Token u.ä. nicht vorgesehen, hierfür bedarf es besonderer Stanzen, die die durchgestanzten Teile einsammeln können(und teurer sind). So eine Stanze zu benutzen hießt aber auch, dass jemand die die Teile anschließend voll sortieren muss (extra Maschinen oder Menschen) oder auf einem Stanzbogen nur gleiche Token, Münzen vorhanden sind (Stanzbogen Typ 1: Nur 1er Münzen, Stanzbogen Typ 2 nur 5er Münzen, Stanzbogen Typ 3: Nur Kontrollmarker blau, etc.)die anschließend eingetütet werden ... ein Verfahren das sich nur bei sehr großen Auflagen lohnt. Es gibt große Stanzmaschinen, die Stanzen & sortieren vollautomatisch können. Deren Einsatz ist aber teuer und lohnt sich eigentlich nur für Verpackungen, Beilagen für Konsumprodukte in Großauflagen ab ein paar hundertausend Druckvorlage.

Tja, Bögen zu bedrucken und vorzustanzen ist schlichtweg am günstigsten und beinhaltet auch die geringste Fehlerquote, das ein Token, Pöppel, Münze fehlt.

Eine Alternative ist, die Token, Münzen u.ä. massenhaft herzustellen, in gewünschten Mengen einzutüten und dem Spiel beizulegen. D.h. wenn bereits ein gewisser Grundpreis in Kauf genommen wird, ist es günstiger Standardteile aus Holz / Plastik beizulegen, als diese Teile extra zu drucken und auszustanzen und beizulegen.

Good n8

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peer

Re: Warum Stanzbögen?

Beitragvon peer » 18. Oktober 2012, 19:08

Hi,
Der Einsiedler schrieb:

> Was zu erwarten war. Aber ob's die 10,3 Cent ausmachen?

Deutlich mehr. Wobei das stark vom Produzenten abhängt: Bei einem Kleinverlag, der eh alles per Hand macht, würde es gehen. Bei einem normalen Verlag nicht.

Ausdrücken, sortieren und einzelnd reinlegen wie Gunnarson beschrieben hat, würde den Preis (zu dem ja noch Steuer und der Aufschlag für den Verlag -der ja nicht mit einem Ausverkauf rechnen kann - und Autor (Prozent des preises) deutlich erhöhen - Ich schätze mal grob um etwa 10-20 EUR, glaube aber ich liege eher zu niedrig (wobei das auch Stanzbogenabhängig ist).

Mal davon ab, dass so eher Teile unter dem Einsatz verschwinden (Transport etc.)

ciao
peer


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