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Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Braz
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Braz » 9. Mai 2013, 22:42

Thomas schrieb:
>
> Ich glaube, in deinem Preisvergleich steckt ein Denkfehler.
> Kickstarter ist keine Verkaufsplattform, sondern eine
> Finanzierungsplattform. Das Geld, das Du spendest, soll ja
> nicht nur dazu verwendet werden, Dein Exemplar herzustellen.

Das stimmt natürlich. Das ist ja auch das, was ich Queen - Games "ankreide": Sie nutzen IMHO die Plattform als Werbeträger. Zur Finanziereung des Projektes dient die Plattform sicherlich nicht!

Zum Preisvergleich hatte ich woanders nochmal etwas geschrieben und schreibe es auch nochmal hier rein:

Als Endkunde (!) kann es mir dich egal sein, ob ich das Spiel über einen Onlinehändler beziehe, ODER zum selben Preis direkt beim Verlag, findest du nicht?!
Ist in etwa vergleichbar wie Achipelage: Kann man direkt beim Verlag bestellen oder zu einem vergleichbaren Preis bei Onlinehändlern oder direkt im Laden....

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Braz
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Braz » 9. Mai 2013, 22:51

Tequila schrieb:
> Alle beschweren sich, das immer mehr Einzelhändler dicht
> machen, das man keine Chance hat, sich Spiele im Laden
> anzusehen, anzutesten, etc.pp.
>
> Klar, die einen sagen: Dank Internet brauch ich das nicht
> mehr, aber das Internet kann das Face2Face Gespräch nicht
> ersetzen.


...aber das ist doch eher ein Problem des Internets und Preisvergleiche und hat doch jetzt nicht wirklich etwas mit Queen Games und Kickstarter zu tun, findest du nicht?
Bsp: Archipelago kann ich direkt beim Verlag bestellen, aber auch beim Onlinehändler zu einem vergleichbaren Preis. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man das Spiel bei seinem Spieleverlag "um die Ecke" holt, der einen super Service bietet aber gleichzeitig das Spiel wegen dem Service teurer verkauft.
Ist zwar schade, aber so ist es doch.....findest du nicht?!
Hat man die Wahl 50 Euro für ein Spiel zu bezahlen oder 65 - 70 Euro hinzublättern, dann werden viele die 50 Euro Online-Variante wählen *mutmaß*

...und um noch mal zurück zu kommen: [Mutmaßmodus an] Ich denke, dass Queen Games hier keine Gewinnmaximierung betreiben möchte, sondern eher die Plattform als Werbefläche nutzt. [Mutmaßmodus aus]

Gruß
Braz

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Tequila
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Tequila » 9. Mai 2013, 23:20

Weiter oben fragst Du, ob es für den Endkunden einen Unterschied macht...

Hierzu: Der Unterschied für den Endkunden macht es aus, wenn die Einzelhändler wegsterben. Dann fehlt eine sehr gute Möglichkeit, sich Spiele vor Ort anzusehen, gar anzutesten.


Das Problem Internethandel - Einzelhandel kann der Einzelhandel aber angehen, in dem er etwas bietet, das der Internethandel nicht kann: Persönliche Beratung, Empfehlungen, auf den Kunden zugeschnitten, etc.pp.

Gegen Kickstarter aber keine Chance, da der Kunde ja quasi genötigt wird, da zuzuschöagen, weil man nie weiß, ob man all das Gebotene später noch im Laden bekommt...

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Scubaroo

Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Scubaroo » 9. Mai 2013, 23:39

.... ausser der Einzelhändler meines Vertrauens "backt" bei all den Kickstarter-Kampagnen fleissig mit und holt sich somit die "Special Editions" in den Laden.

Häufig werden ja bei Kickstarter ja auch Pledge-Levels "for shops only" angeboten....

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ErichZann
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon ErichZann » 10. Mai 2013, 00:01

Also mal ohne Flachs...wer als Vielspieler mit BGG und zig anderen Seiten noch ein Face to Face Gespräch im Laden brauch dem is auch nimmer zu helfen, versteh mich nich Falsch ich mag den Laden hier umme Ecke...aber über Spiele fragen muss ich die nun wirklich nich...da könnt ich mich auch selbst in den Laden stellen...
Nazi Punks Fuck Off!!

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ErichZann
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon ErichZann » 10. Mai 2013, 00:03

Also mein Spieleladen der sehr gut sortiert ist kann es sich nicht leisten von jedem Spiel ein Exemplar zu öffnen...anschauen kann ich mir da die Schachtel...das wars dann aber auch.
Nazi Punks Fuck Off!!

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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 10. Mai 2013, 00:20

Tequila schrieb:

> Das Problem ist die Austrocknung einer gewachsenen Struktur,
> die sich seit Jahren bewährt hat
> (Autor-Verlag-Großhandel-Einzelhandel)

Die Zeiten ändern sich nun mal. Wichtig ist hier doch: Was hat das Ganze für Nach- und Vorteile für mich als Endkunden? Davon, dass zwischendrin auch noch andere daran verdienen, habe ich ja nicht unbedingt etwas. Zwischenhändler machen ein Produkt nur teurer, weil sie ja - zu Recht! - für Ihre Dienstleistung auch entlohnt werden wollen. Sicher waren sie früher notwendig, denn sonst gäbe es sie nicht. Aber ist es nicht denkbar, dass der Fortschritt auch dazu führt, dass bestimmte Berufsgruppen verschwinden oder zumindest sich im Berufsbild verändern?
Zugegeben: Ich fasse Sachen lieber an, bevor ich sie kaufe, aber muss das nun für alle und alle Zeiten gelten?

Gruß
Roland

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 10. Mai 2013, 00:26

Hallo,

Tequila schrieb:
>
> Das Problem Internethandel - Einzelhandel kann der
> Einzelhandel aber angehen, in dem er etwas bietet, das der
> Internethandel nicht kann: Persönliche Beratung,
> Empfehlungen, auf den Kunden zugeschnitten, etc.pp.
>
Das ist leider für meine Gegend nur theoretisch richtig. In meiner Heimatstadt gibt es keinen brauchbaren Spieleladen, die haben nicht einmal das Catan-Grundspiel. Der nächste einigermaßen vernünftige Laden ist 20-30 km entfernt; da habe ich schon als Kind eingekauft; dort bekommt man eine Beratung, die ich jetzt mal ja nicht brauche, nur, wenn nicht das Stammpersonal, sondern die jobbenden Studenten in der Spieleabteilung aktiv sind; aufmachen darf man da selbstverständlich nichts, anspielen auch nichts. Das ist erst besser in einem Laden, der 40-50 km entfernt ist; das ist dann schon so weit, dass es nicht wirklich eine Alternative ist, weil schon die Fahrt hin und zurück arg aufwändig ist.

Ich lebe also spielversorgungstechnisch gesehen in der "Diaspora", da fällt die Entscheidung für den Kauf im Internet schon wesentlich leichter, zumal ich so manches meiner Spiele in keinem Laden im Umkreis von 50 km so ohne weiteres hätte bekommen können.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
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Ernst-Jürgen

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Braz
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Braz » 10. Mai 2013, 00:29

Tequila schrieb:
>
> Weiter oben fragst Du, ob es für den Endkunden einen
> Unterschied macht...
>
> Hierzu: Der Unterschied für den Endkunden macht es aus, wenn
> die Einzelhändler wegsterben. Dann fehlt eine sehr gute
> Möglichkeit, sich Spiele vor Ort anzusehen, gar anzutesten.

Hi,

ich verstehe dich ja und will dem Thema Onlinehandel versus "Händler um die Ecke" ja auch gar nicht widersprechen. Ich selbst habe es immer so gehandhabt, dass ich sowohl Online als auch direkt im Spieleladen gekauft habe (hielt sich so in etwa die Waage).

Mein Thema ist jedoch eher das, dass ich nicht glaube, dass Queen Games hierdurch eine Maximierung der Marge erreichen möchte als vielmehr ordentlich Werbung für das Spiel zu machen. Es wird quasi die Idee des Crowdfundings missbraucht, um die Werbetrommel zu rühren. Dass dadurch bei einigen Exemplaren (=Kickstarter) parallel eine Vergrößerung der Marge erreicht wird, ist IMHO eher eine sekundäre Eigenschaft. Keine Ahnung ob das nun stimmt oder nicht, aber mE wird hier Kickstarter in erster Linie als Werbeplattform ge- bzw. missbraucht, denn das Projekt wird IMHO ja sowieso auf die Beine gestellt....auch ohne Kickstarter.

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Thomas
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Thomas » 10. Mai 2013, 06:45

Als Endkunde kann es mir egal sein, wie sich der Endpreis zusammensetzt und wer daran alles verdient. Als reiner Endkunde kann ich aber auch einfach abwarten, bis das Spiel fertig produziert ist, und muss nicht die Risiken eines Croudfunders eingehen (was ist, wenn Zulieferer schlechte Qualität lieferen, ein Wasserschaden die halbe Produktion vernichtet, der Projektstarter sich verkalkuliert hat, gar insolvent geht, die Rohstoffpreise zwischenzeitlich stark ansteigen, etc.). Ich kann das Produkt vorher in den Händen halten und als Versandkunde sogar zurückgeben, wenns mir doch nicht zusagt.

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Micha A.
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RE: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Micha A. » 10. Mai 2013, 07:22

"Tequila" hat am 09.05.2013 geschrieben:

> Hierzu: Der Unterschied für den Endkunden macht es aus,
> wenn die Einzelhändler wegsterben. Dann fehlt eine sehr
> gute Möglichkeit, sich Spiele vor Ort anzusehen, gar
> anzutesten.

Ansehen kannst Du eh meist nur die Schachtel. Das brächte mir jetzt gar nichts.
Antesten? Da sieht's auch eher mau aus, täte ich sagen, wobei es natürlich Ausnahmen gibt, ohne Frage.
Ich habe noch nie ein Spiel in einem Laden angetestet, allenfalls die Regel angelesen, und auch das ist mindestens 10 Jahre her.
Die Regel anlesen kann man auch im Internet, wenn ich zu einem Spiel 2-3 Rezis finde, dann bin ich vermutlich mehr informiert, als wenn ich die Schachtel öffne, und viele Spiele kann ich auch in diversen Spielekreisen/Spieleclubs ausprobieren. Ich persönlich brauche des Spielefachhandel also beim besten Willen nicht, so hart das auch klingt.
Anders sieht das vermutlich beim Beratung suchenden Seltenspieler aus. Aber - ganz ehrlich - der interessiert mich jetzt eher weniger. Und ob er überall die Beratung bekommt, die er benötigt, da bin ich mir jetzt auch nicht unbedingt sicher.

Micha

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Attila
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Attila » 10. Mai 2013, 07:37

HI,

Ich kann dir nicht beantworten wieso das bekannte Verlage für sich entdecken. Vermutlich hat es was mit dem "schnöden Zaster" zu tun.

Lass uns bitte diese Diskussion nicht auch zu einer Neid-Diskussion machen und lass das mit der Gier mal stecken.

Unternehmen produzieren Produkte um diese Gewinnbringend zu verkaufen. Daran ist wenig überraschendes dran. Und im speziellen auch nichts was mit Gier zu tun hat. Und lass uns bitte nicht allgemein Diskutieren ob Gier nicht die Triebfeder unserer Gesellschaft ist ...

Ich denke die Verlage nutzen einfach die gebotene Plattform - weniger wegen der Kohle direkt die man über diese Platform einsammelt (davon geht ja auch ein Teil an den Betreiber der Platform), sondern es geht nur darum die Werbeplattform zu nutzen. Das ist In, das ist Hipp und da muss mal also dabei sein.

Das hat nix mit "Spielen von Spielern für Spieler" zu tun oder der Finanzierung einer Idee.

Atti

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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Attila » 10. Mai 2013, 07:53

Hi,

Der Zahn der Zeit kann schon böse sein ...

Es hilft aber nix (ausser vielleicht um sich besser zu führen) - und alle Zeichen stehen auf "Internethandel". Entweder passt der Einzelhandel vor Ort sich den neuen Gegebenheiten an, oder er wird nur allzuoft sterben.

Das mag im Einzelfall ein tragisches Schicksal sein. Aber im gesamten eine unvermeidliche Konsequenz.

Das der Internethandel nicht auf den Kunden zugeschnitten ist, keine persönliche Beratung hat ist auch nur Lobby-Arbeit. Es ist doch so das ich "im Internet" auf ein viel grösseres Fachwissen zurückgreifen kann als jeder noch-so-versierte Verkäufer. Man kann als Kunde doch eine objektiver Auswahl treffen (KANN!).

Imo wird nichts und niemand diesen Trend aufhalten. Das wäre in etwa so als ob jemand 1830 als Eisenbahngegner so argumentiert hätte das ja der Beruf des Kutschers ausstirbt und man in der Eisenbahn ja kein persönliches Gespräch mit dem Kutscher mehr möglich wäre, etc ...

Ja. Das Leben kann echt hart sein. :-)

Atti

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Tequila
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Tequila » 10. Mai 2013, 07:54

Ich antworte mal nur hierdrauf, alle Anderen, die ähnlich argumentiert haben, dürfen sich auch hier aufgehoben fühlen *g*

Also:

Natürlich hat der Kunde erstmal keinen Vorteil durch die gewachsene Struktur, er hat aber Nachteile, wenn diese nicht mehr existiert. Denn stirbt der Einzelhandel, stirbt auch ein Stück unserer Spielkultur. Nicht jeder Mensch ist im Internet und kauft dort ein. Das übersehen wir forumsaffinen Nasen gerne mal. Auch BGG ist nicht das Allheilmittel, denn nicht jeder kann so gut englisch, als das er sich dort heimisch fühlt. Auch die Übersicht dort ist nicht das Gelbe vom Ei.
Klar, das Einzusehen erfordert Schwarmintelligenz, weil ich nicht nur auf meinen eigenen Vorteil achte, sondern mir auch überlegen muss, was für die Masse von Vorteil ist.
Wenn die Spieleläden verschwinden, gibt es nur noch die Kaufhäuser, die einen minimalen Ausschnitt des Angebotes anbieten. Das kann aber nicht im Sinn der Community sein, dann wird es schwer, an Nachwuchs zu kommen. Nachwuchs ist aber, gerade in Zeiten von Onlinespielen und medialem Overkill wichtiger als je zuvor.

Das es Leute gibt, die keinen "coolen" Spieleladen im näheren Umkreis haben, werden meine Argumente weiter oben (Spiele öffnen, ausprobieren etc. pp.) icht vollumfänglich so sehen. Aber warum gibt es immer weniger solcher Läden? DOch nicht zuletzt aufgrund der usich greifenden Giez ist geil Mentalität, aufgrund welcher wir immer alles möglichst billig haben wollen. Wir gehen in den Fachhandel, lassen uns da beraten und bestellen dann im Internet, weil wir dort nen Euro (oder auch 5) sparen können.
Gleichzeitig machen wir alle ein betroffenes Gesicht, weil beim großen A die Zeitarbeiter so schlecht behandelt werden. Das dies aber alles im Zusammenhang steht, das will keiner sehen...

Es gibt aber coole Verlage, die rausgehen und euch erreichen wollen, sei es, weil sie Supporter auf Spieleevents schicken (Kosmos, Asmodee, Heidelberger etc.pp.) oder sogar flächendeckend Aktionen starten (Pegasus Spiele Tag anyone?)

Das sind Verlage, die eben nicht kickstartern, weil es so hipp ist (und machen wir uns nichts vor: Kickstarter ist verführerisch für JEDEN Verlag), sondern bemüht sind, eine Community aufzubauen, zu unterstützen und zu pflegen.

Nochmal in aller Deutlichkeit: Kickstart ist eine supergeile Sache, wenn damit Ideen verwirklicht werden, sdie (auf den ersten Blick) kein kommerzielles Potenttial haben, für die sich kein Verlag interessiert. Eine "A Dream comes true"-Geschichte halt.
Wenn aber etablierte Verlage das Nutzen, womöglich noch bei einem Spiel von einem zur Zeit extrem angesagtem Autor, dann hat das einfach Geschmäckle.
Das ist nämlich nicht nur Gewinnmaximierung und Werbemittel, das ist auch unfair gegenüber den Idealisten und Träumern auf Kickstarter (und anderen Plattformen), denen dadurch dort nämlich auch Aufmerksamkeit entzogen wird. Diese finden durch solche Big Player im Umfeld nämlich auch weniger Unterstützer.

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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Attila » 10. Mai 2013, 07:56

Braz schrieb:

> machen. Es wird quasi die Idee des Crowdfundings missbraucht,
> um die Werbetrommel zu rühren. Dass dadurch bei einigen

Das ist kein "Missbrauch" - deswegen funktioniert das ganze überhaupt nur.

Atti

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Jost aus Soest

Spielefachhandel vs. Internet / Kickstarter

Beitragvon Jost aus Soest » 10. Mai 2013, 08:27

"Micha A." hat am 10.05.2013 geschrieben:
> [...] Ich persönlich brauche des Spielefachhandel
> also beim besten Willen nicht, so hart das auch klingt.

100% ACK = Volle Zustimmung! (Leider.)

> Anders sieht das vermutlich beim Beratung suchenden
> Seltenspieler aus. Aber - ganz ehrlich - der interessiert
> mich jetzt eher weniger. Und ob er überall die Beratung
> bekommt, die er benötigt, da bin ich mir jetzt auch nicht
> unbedingt sicher.

Hier bin ich mir allerdings absolut sicher:
Er bekommt definitiv [i]nicht[/i] überall die notwendige Beratung!

VG
Jost (hat schon manch unsinniges "Beratungsgespräch" mitbekommen)

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Attila
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Re: Spielefachhandel vs. Internet / Kickstarter

Beitragvon Attila » 10. Mai 2013, 08:48

Jost aus Soest schrieb:

> > [...] Ich persönlich brauche des Spielefachhandel
> > also beim besten Willen nicht, so hart das auch klingt.
> 100% ACK = Volle Zustimmung! (Leider.)

Wieso "Leider"? Wegen der "alten Zeiten" ?

> Jost (hat schon manch unsinniges "Beratungsgespräch"
> mitbekommen)

Logisch. Das Problem bei Beratungen im Geschäft ist doch, das diese immer auf ein im Geschäft verfügbares Produkt hinauslaufen. (Was ja auch aus verschiedenen Gründen nachvollziehbar ist)
Dadurch wird die zur Auswahl stehende Produktpalette teilweise extrem eingeschränkt.

Man darf halt nicht vergessen das derjenige im Ladengeschäft primär daran interessiert ist etwas zu verkaufen. Fachwissen ist dabei manchmal sogar hinderlich. :-)

Atti

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peer

Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon peer » 10. Mai 2013, 09:10

Hallo,

an zwei Punkten sehe ich Denkfehler:

1.) Du sagst selbst das wir "Forumsaffinen Vielspieler" nicht primär in kleinen Läden kaufen. Ob wir also bei Kickstarter kaufen oder nicht, ist dem Laden letztlich egal. Und die Wenigspieler werden nicht bei Kcikstarter backen - das sind ja zwei paar Schuhe. Mal davon ab, dass es hier ja auch nicht funktioniert, dass man sich im Laden beraten lässt und dann im Intertnet einkauft.

2.) Wird immer wieder gesagt, dass Queen eh nicht von kleinen Läden geführt wird. Wenn Queen jetzt Kickstarter-Kampagnen startet, sollte das die kleinen Läden daher auch nicht treffen.

Was man nicht vergessen darf: Hier wird immer gerne geschrieben: "Eine Anleitungsapp wäre toll, da darf das Spiel gerne 6¤ mehr kosten." oder "Ich zahle gerne 5¤ mehr, wenn dafür die Spielertableuas aus solidem Zement gegossen sind!". Genau solche Dinge sind aber Kickstarterfinanzierung denkbar (entweder ditrekt oder über Stretchgoals oder so). Vielleicht nicht Kickstarter, aber ein ähnliches Verfahren wird in 10-20 Jahren sicherlich normal sein, genau um dem Verlag zu ermöglichen die Produkte noch mehr auf die Kunden zuzuschneiden.

ciao
peer

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Tequila
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Tequila » 10. Mai 2013, 10:38

peer schrieb:
> 1.) Du sagst selbst das wir "Forumsaffinen Vielspieler" nicht primär in kleinen Läden kaufen. Ob wir also bei Kickstarter kaufen oder nicht, ist dem Laden letztlich egal.

Was ich meine (und hoffe, auch gesagt zu haben): Wir Forumsaffinen Vielspieler sind nicht auf Beratung ewtc.pp. angewiesen und darauf, im kleinen Laden zu kaufen. Was nicht bedeutet, das man es nicht dennoch macht und sei es, um im Kleinen etwas gegen Globalisierung etc.pp. zu unternehmen. Wichtiger in dem Fall ist allerdings die Perspetive, die "wir Vielspieler" haben: Wir sehen uns gern als das Maß der Dinge, sind aber nur ein kleiner Teil...

> 2.) Wird immer wieder gesagt, dass Queen eh nicht von kleinen Läden geführt wird. Wenn Queen jetzt Kickstarter-Kampagnen startet, sollte das die kleinen Läden daher auch nicht treffen.

Da spielen m.E.n. zwei Aspekte eine Rolle: DIe Weigerung Queens, in den Spieleläden statt zu finden. Bzw. eine defacto Weigerung, weil man solche Absatzbedingungen stellt, die man als Einzelhändler nicht eingehen mag, oftmals gar nicht eingehen kann! Ich würde mir von Queen ein Einzelhändlerfreundlicheres Vorgehen wünschen. Das Queen keinen Großhändler beliefern mag, ist geschenkt, das ist deren ureigene Entscheidung. Das aber Einzelhändler teilweise Wueenspiele auf Amazon kaufen, um ihre Kundschaft zu beliefern, das geht halt irgendwie gar nicht (mMn)

Zum Anderen sehe/befürchte ich da eine Signalwirkung auf andere "Spezial-"Verlage, die durch den Erfolg von Queen natürlich auch "Witterung" aufnehmen.

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Micha A.
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RE: Spielefachhandel vs. Internet / Kickstarter

Beitragvon Micha A. » 10. Mai 2013, 10:58

"Attila" hat am 10.05.2013 geschrieben:

> Wieso "Leider"? Wegen der "alten Zeiten" ?

Weil's um die Läden schade ist. So grundsätzlich.

> Logisch. Das Problem bei Beratungen im Geschäft ist doch,
> das diese immer auf ein im Geschäft verfügbares Produkt
> hinauslaufen. (Was ja auch aus verschiedenen Gründen
> nachvollziehbar ist)
> Dadurch wird die zur Auswahl stehende Produktpalette
> teilweise extrem eingeschränkt.

Sehe ich jetzt nicht als Problem. Solange das, was an den Kunden hin beraten wird, auf seine Anforderungen passt. ALLE Spiele hat ohnehin kein Laden da. Und (um es mal evtl. etwas überheblich zu sagen): Vor allem im Einsteigersegment finde ich doch, dass viele Spiele irgendwie austauschbar sind, so dass sich in einem durchschnittlich sortierten Spieleladen sicherlich immer was passendes finden wird.

Micha

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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Rollum » 10. Mai 2013, 11:11

was mich mal interessieren würde ist, ob es eigentlich auch mal von offizieller seite (also queen games) zu diesem thema stellung genommen wurde (im forum oder anderswo). immer wenn sich ein thread um queen games dreht geht´s um crowdfunding, vertriebs- und preispolitik usw. (man sehe sich nur mal wieder diese latte an thread an) und alle dreschen drauf ein. das würde mich als verlag auf lange sicht echt wurmen. ich habe mich auch schon sehr darüber gewundert bis geärgert … auf der einen seite. aber auf der anderen seite hat queen eben auch sehr zu meiner liebe zu spielen beigetragen und so wundervolle spiele wie alhambra, magier von pangea, jenseits von theben, silberzwerg, rattenscharf, aton, revolte in rom, undundund herausgebracht. und da haben die echt ein stein im brett, weil spiele, wie spielmaterial und spielregeln immer 1a sind. gut die preise, da muss ich jetzt schon ab und zu schlucken, aber da heißt es eben geduld haben oder hier mal bei den kleinanzeigen gucken. und niveau- und materialstechnisch bleibt das niveau gehalten, ich denke da nur an lancaster oder edo.

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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Braz » 10. Mai 2013, 12:07

jup, ZUstimmung. Nur reden wir hier nicht von einem kleinen Verlag, sondern von Queen Games, die das Spiel so oder so produzieren. Das Risiko dürfte demnach nicht (!) vorhanden sein. Hat das SPiel einen Wasserschaden? Was soll`s, dann schreibe ich sie an und bekomme das SPiel eben ohne Wasserschaden. Es wird ja so oder so produziert. Ist anders als z.B. die 1. Auflage von Homesteaders (TMG). Spiel hatte Wasserschaden. Es gab aber keine Exemplare mehr.....
Wo soll denn ein Risiko beim Amnerigo von Queen Games sein? Da das Spiel "groß" produziert wird, ist doch das Risio = 0,0.

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Ralf Arnemann
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Ralf Arnemann » 10. Mai 2013, 12:10

> Mach doch einfach nicht mit.
Ist natürlich immer eine Option.

Trotzdem ist eine Grundsatzdiskussion wie hier angestoßen wohl sinnvoll. Könnte ja vielleicht dazu führen, daß auch andere dann diese Option nutzen und dann ein klares Signal bei den Verlagen ankommt, daß ein solches Ausreizen des Kickstarter-Konzepts sich mittelfristig nicht rentiert.

Ich als Kunde sehe diese Entwicklung eher negativ.
Wobei ich überhaupt nichts dagegen habe, daß die Verlage Wege suchen, um mehr Profit zu machen. Das ist völlig legitim, jeder von uns versucht mehr zu verdienen, aber günstiger einzukaufen.

Aber den herkömmlichen Spielemarkt finde ich recht vorteilhaft: Man hat die Auswahl unter fertigen Produkten, die man sich im Laden anschauen, bei Freunden spielen, über die man sich in Rezensionen informieren kann. Und dann kauft man gezielt, was gefällt.
Und das kann ergänzt werden durch ein exotisches Produkt, daß nur durch Crowdsourcing möglich ist, weil die avisierte Nische außer mir nur wenigen Anderen gefällt.


Wenn ich mir als Alternative einen Markt vorstelle, wo selbst für ganz normale Spiele und Autoren das Risiko auf den Kunden abgewälzt werden soll, wo ich mich dauernd über alle möglichen Ankündigungen, Blaupausen, Entwürfe informieren soll, um dann irgendwelche Katzen im Sack vorzufinanzieren - fände ich sehr unschön.

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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Braz » 10. Mai 2013, 12:17

Doch, natürlich ist es das.
Zitat von Kickstarter.com

What is Kickstarter?

- Kickstarter is a new way to fund creative projects.
(Anmerkung: Spiel wird auch ohne KS erscheinen. Die Finanziereung (=fund) über KS ist deshalb eher Augenwischerei)

- Each project is independently created.
(Gut, stimmt. KS nimmt keinen Einfluss auf das Projekt)

- Together, creators and backers make projects happen.
(Nein, auch ohne backers wird es das Projekt geben)

- Backing a project is more than just giving someone money.
(wie oben erwähnt: Spiel wird es auch ohne KS geben)

- Our mission is to help bring creative projects to life.
(..und wieder wie oben...)

Zum Thema: Definition eines Missbrauchs: Es war im Sinne von "..... nicht seiner eigentlichen Bestimmung oder seinem eigentlichen Verwendungszweck entsprechend gebrauchen, benutzen....." (Duden)

Mit anderen WOrten: Nutze ich KS auch wenn es das Projekt so geben wird bzw. das Projekt wird im großen STil auch so produziert werden und nicht nur über KS, dann missbrauche ich die Grundidee des Kickstarters, der dem Zweck dient, dass Projekte aus dem Bioden gestampft werden, die es sonst nicht geben würde.....

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Gernspieler
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Re: Stefan Feld (/Queengames) bei Kickstarter

Beitragvon Gernspieler » 11. Mai 2013, 04:47

Hallo Rollum

Ich stimme dir hier in wirklich allen Punkten zu.

Ich befürchte nur, eine Stellungnahme wird uns Spielern und Forumsteilnehmern, eher als Rechtfertigung erscheinen.
Nicht allen, aber vielen.
Und was dann passiert, .........
Insofern kann ich Queen verstehen.

Ich zumindest werde diese "Katze-im Sack-Politik" nicht wieder unterstützen.
Ich habe soviel schöne Spiele im Schrank, die funktionieren.
Und wenn ich dadurch ein Spiel verpasse, tja, da geht die Welt nicht von unter.


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