Anzeige

Spyrium

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Benutzeravatar
Gernspieler
Kennerspieler
Beiträge: 498

Spyrium

Beitragvon Gernspieler » 11. Mai 2013, 17:48

Hallo

Konnte das schon jemand spielen und schon berichten?
Im Netz habe ich nichts finden können als eine kurze Beschreibung.


Der Gernspieler

Benutzeravatar
Duchamp

[PEEP]: Spyrium

Beitragvon Duchamp » 11. Mai 2013, 18:04

Vor ein paar Wochen habe ich anderswo schonmal ein bisschen was zusammengefasst. Hier einfach nochmal:

Das neue Spiel von William Attia ist mit einem hauchdünnen Thema versehen, einem wertvollen Mineral, das im Viktorianischen England für Schub bei der Industrialisierung sorgt. Vom Steampunk-Outfit abgesehen, ein sehr schlankes, flottes, hochkonzentriertes Ressourcen-Management-Spiel, dabei aber eingängig und - man höre und staune - interaktiv!

Ja, man setzt auch Arbeiter ein. Aber zwischen die Karten einer 3 x 3 - Auslage. Es geht nicht um Mehrheiten am Kartenrand, sondern das reihum Einsetzen bestimmt die erste Phase einer Runde, während die zweite vor allem darin besteht, die Karten zu erwerben, in seine eigene Auslage einzubauen, und sie dann zu aktivieren. Auch dafür braucht es Arbeiter - setzt man also alle ein (anfangs 3, später bis zu 7), um sich gute Plätze an den Karten zu sichern, hat man in Phase 2 keine Arbeiter mehr, um die erworbenen Karten zu nutzen.

Die meines Erachtens wichtigen Hauptmechanismen sind aber:

- Den Phasenwechsel bestimmt jeder Spieler nur für sich, da kann es also heftige Überlappungen geben.

- Der Preis der Karten wird zwar auch von einem aufgedruckten Basiswert bestimmt, aber zusätzlich kostet jeder Arbeiter, der außer meinem eigenen, der die Karte quasi kauft, sonst noch danebensteht, 1 Pfund extra! Bei Basispreisen zwischen 2 und 6 Pfund kann das heftig werden.
Es kann aber auch gut sein, wenn viele Konkurrenten um eine attraktive Karte herumstehen: Alternativ zum Kartenkauf kann ich einen Arbeiter nämlich auch einfach wieder aus der Auslage entfernen, und bekomme soviele Pfund, wie andere Arbeiter noch dabei stehen.

Zudem gibt es drei Kartentypen:

- Gebäude, die ich rechts von meiner Startkarte auslege - die Bauplätze werden immer teurer, je mehr Gebäude es werden. Diese kann ich ausbeuiten (die Fabrik, die Mine, oder auch Arbeitersiedlungen, die mir schlicht Arbeitskräfte bescheren).

- Patente: Sind quasi Strategie-Vorgaben, da sie dauernde Wirkung zeigen und mich mit Sonderfähigkeiten ausstatten.

- Personen: Vor allem Spezialisten, die in der Auslage liegenbleiben, und hier und da sehr nützlich sind.

Tja, Geld ist rar. Spyrium auch, begehrte Karten gerne teuer, und die Mitspieler spucken einem allemal in die Suppe - denn es reicht schon, einen Arbeiter dort hinzustellen, wo er dem Konkurrenten eine Karte unerschwinglich macht.

Schlank deshalb, weil man sehr flott in Symbole und Spielablauf hineinfindet, und William Attia jeden Ballast (ich vermute, den gab es im Laufe der Entwicklung) abgeworfen hat.

Das Dilemma ist aufgrund der jedesmal anderen Karten-Topografie auch immer wieder neu, zumal nicht alle Karten ins Spiel kommen. Mal ist der Mangel an Spyrium extrem (bei einer unserer 2er-Partien hechelten wir dem Zeug hinterher wie Drogensüchtige ihrem Stoff), ein andermal ist es schlicht das Geld - weil die Mietshäuser sich irgendwie im Verborgenen hielten. Trotzdem gibt es immer wieder Auswege aus den Miseren, am besten für jeden Spieler einen anderen.

Der Wiederspielreiz ist hoch, eine Partie dauerte bei uns 45 - 75 Minuten (okay, wir üben noch, das kann auch schneller gehen!), und die vielfältigen Wege zum Sieg sind hier tatsächlich klar. Ein straighter Fight, eine ehrliche Sache. Glück sucht man vergebens - die zufällige Kartenauslage könnte man als solches bezeichnen, klar, aber ein Zufallselement bedeutet nicht, dass einfach ein Spieler "Glück" hat. Es kommt dann schon seeehr darauf an, was man mit der Auslage anfängt.

Eine erste Lernpartie zum Kennenlernen braucht es, aber die ist nicht wirklich "Lernarbeit", nur eben hier und da etwas überraschend. Attia schafft es, um die zentrale Auslage und die damit verbundenen, neuartigen Mechanismen herum bekannte, gut gewürzte Zutaten beizumengen, die sich gegenseitig richtig schön wehtun.

Kurz: Für mich ein super Spiel, zumal ich nicht auf zu verkopfte Optimierung und Ressourcenmanagemnet stehe. Spyrium geht aber so zackig, und ist so interaktiv, dass ich daran meine Freude habe. Vielelicht ist es dem einen oder anderen Liebhaber richtig heftiger Spielekost schon wieder zu leichtgängig - das wird sich weisen.

Benutzeravatar
Ernst-Jürgen Ridder
Kennerspieler
Beiträge: 1078

Re: [PEEP]: Spyrium

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 12. Mai 2013, 17:26

Hallo,

ein sehr schönes, informatives PEEP. Danke. Das weckt Interesse an dem Spiel.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

Benutzeravatar
Gernspieler
Kennerspieler
Beiträge: 498

Re: [PEEP]: Spyrium

Beitragvon Gernspieler » 12. Mai 2013, 18:25

Ja, finde ich auch.

Kommt auf die Liste.


Danke


Der Gernspieler

Benutzeravatar
Suedpolfee
Kennerspieler
Beiträge: 294

Re: [PEEP]: Spyrium

Beitragvon Suedpolfee » 15. Juli 2014, 15:38

Hallo,
habe das Spiel jetzt zweimal gespielt und es gefällt mir sehr gut, vor allem als 2-Personenspiel.

Kann es nur empfehlen.
Heike


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 16 Gäste