Beitragvon Golbin » 12. März 2014, 21:21
Hallo Ravn,
ich gebe dir eine kleine Geschichte als Einstieg. Sie handelt von einem Naturfilm, den ich vor langer Zeit gesehen habe. In ihm wurden Bären gezeigt, die an einem Fluss lebten. In diesen Fluss kehrte Lachse zurück. Die Bären fingen und aßen sie. Es gab einen Bären, der die Lachse fing und männliche Lachse einfach liegen ließ. Bei den weiblichen Lachsen aß er die Rogen, den Rest ließ er ebenfall liegen. Es gab Lachse im Überfluss und der Bär konnte es sich daher leisten.
Um deine Frage zu beantworten, darfst du mich als diesen Bären sehen und anstelle der Lachse sind es Spiele. Ich suche in jedem Jahrgang nach dem Rogen.
Deine Liste enthält Lachsfleisch, viel viel Lachsfleisch und für viele schmeckt das gut. Ich sehe nur wenig Rogen.
Rogen beduetet für mich nicht nur ein gutes Spiel, sondern ich suche auch nach originallen Ideen. Letztes Jahr gab es Tzolkin, das mit seinem (Spiel)mechanismus einzigartig ist. Terra Mystica war konservativ, aber die Völker waren innovativ.
So etwas sehe ich dieses Jahr in nur zwei Spielen: Rokoko ist von Spielablauf eine gute Vermischung bekannter Strukturen. Das ist gut, aber herausragend ist es erst durch das Thema und die Art der Umsetzung: Kleider schneidern für Adlige und diese dann auf einen Ball mit Feuerwerk schicken. Sehr originell. Und grafisch mit dem Tanzsälen pefekt unterstützt. Dazu auf der Schachtel eine sympathische Dame als Werbeträgerin.
Das andere Spiel ist Spyrium. Der Einsatzmechanismus ist mir neu und ich finde ihn genial, weil er einfach ist, die Spieler unter Druck setzt und trotzdem für konstruktive Interaktion sorgt. Das schräge Thema und der kräftige Mangel, gerade in Spielen mit wenigen Spielern, runden für mich das positive Bild ab.
Viele der von dir genannten Spiele funktionieren gut, aber davon ist mein Regal schon voll. Erspare mir bitte, hier im Detail darauf einzugehen. Diese Spiele sind von den Autoren und Verlagen mit viel Liebe, Aufwand und auch Geld erstellt worden und sie bringen, hoffentlich, vielen Spielern Spaß. Außerdem halte ich es gegenüber dem Hobby "Gesellschaftsspiele" für kontraproduktiv, gute Spiele im Detail zu kritisieren, nur weil ich verwöhnt bin und sehr gute Spiele suche.
Wolfgang
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.