Beitragvon tezetto » 11. Januar 2015, 15:11
Ich habe es in Essen kennen gelernt und dann auch gekauft. Es wurde inzwischen mehrfach in verschiedenen Besetzungen gespielt.
Als kooperatives Spiel muss eine Gruppe von Samurai (2-7) ein kleines Dorf vor Angreifern beschützen. Das Dorf besteht aus 3 Familien, 6 Bauernhäusern und abhängig von der Mitspieleranzahl aus einer reihe von Barrikaden. Es läuft über drei Runden, die immer schwieriger werden, da in jeder Runde stärkere Räuber angreifen. Jeder Spieler hat eine Charakterkarte mit einer unterschiedlichen Spezialfähigkeit und einer Stärkeleiste. In seinem Spielzug zieht man eine Karte vom Räuberstapel und muss sich entscheiden, ob man kämpft, unterstützt oder passt. Beim Kämpfen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich wähle die Konfrontation, dann lege ich die Räuberkarte rechts an meinen Charakter an und gehe auf meiner Stärkeleiste so viele Felder herauf, wie der Stärke des Räubers entspricht. Oder ich lege die Karte links an, und verteidige damit mein Dorf. Dort können aber maximal drei Karten liegen, die die richtigen Symbole tragen. Habe ich die Konfrontation gewählt, kann es mir passieren, das ich zu Beginn meines nächsten Zuges ein Strafe ausführen muss.
Zweite Möglichkeit ist das Unterstützen, dabei kann ich meine Spezialfähigkeit an einen meiner Mitspieler weiter geben, die er dann in seinen nächsten Zug nutzen kann.
Als dritte Möglichkeit kann ich Passen, bin dann aber für den Reste der Runde aus dem Spiel.
Wenn meine Lebensleiste genau auf den obersten Wert steigt, löse ich eine persönliche Kraftanstrengung (das Kiai) aus. Charaktere können verwundet werden, bei zwei Wunden kommen Ihre animalischen Fähigkeiten zum Vorschein (die Charakterkarte wird umgedreht), die immer eine höhere Stärkeleiste und ein mächtigeres Kiai haben. Bei vier Wunden stirbt ein Charakter und ist aus dem Spiel.
Am Ende jeder Runde werden noch Strafen für nicht komplette Verteidigungen verteilt, sowie gegebenenfalls Barrikaden im Dorf niedergebrannt. Danach werden stärkere Angreifer in den Räuberstapel gemischt und die nächste Runde beginnt. Sollte am Ende der dritten Runde noch mindestens eine Familie und ein Bauernhof, habe alle Spieler gemeinsam gewonnen.
In grösserer Besetzung (4-7) kommt sehr viel Atmosphäre auf, bei 2 Mitspielern gibt es ein paar Sonderregeln, die allerdings nicht besonders viel Spass machen, zumindest bei uns. Insgesamt mag ich persönlich Samurai Spirit sehr gerne, auch (oder vielleicht gerade deshalb) wenn es nicht leicht zu gewinnen ist. Bisher haben wir es nur ein einziges Mal geschafft, und auch nur, weil sich in der letzen Runde mehrere Mitspieler geopfert haben. Spieldauer wird auf der Schachtel nicht angegeben, kommt aber so mit 1,5 bis 2 Stunden mit Erklärung und je nach Diskussionsfreudigkeit der Gruppe :-) hin.
Das Spielmaterial ist von sehr guter Qualität, die Symbolik der Sonderfähigkeiten ist zu Beginn ein klein wenig verwirrend, in der Regel aber gut erklärt. Die Regel selber ist gut und ausführlich, hätte meiner Meinung nach etwas besser strukturiert sein können und eine Kurzübersicht über die Symbole und Abläufe würden den Einstieg erleichtern.
Ich hoffe, ich konnte Dir einen kleinen Eindruck verschaffen!
"Leute hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen!" (Oliver Wendell Holmes, 1809-1894)