Beitragvon Thygra » 17. Mai 2015, 18:58
Micha A. schrieb:
>
> Was hat denn Tichu eigentlich mit Doppelkopf zu tun?
Eine Antwort auf diese Frage findest du weiter oben in meinem Beitrag: Die Zielgruppen beider Spiele haben nach meiner Erfahrung eine nennenswerte Schnittmenge. Soll heißen: Viele Menschen, die eines diese beiden Spiele mögen, sind auch dem anderen positiv zugetan.
Ich selbst habe 20 Jahre lang sehr viel Doppelkopf gespielt. Während des Studiums sogar ca. 2 Jahre lang 40 Stunden pro Woche. (Da bin ich heute nicht stolz drauf.) Ich denke, ich kenne alle Facetten des Spiels. Irgendwann wird es zur Routine, man entdeckt nichts Neues mehr.
Seit ich Tichu kenne (also seit ca. 1991), habe ich noch einige Male Doppelkopf gespielt, aber es hat mir nie mehr so viel Spaß gemacht wie früher. Ich habe mich jedes Mal während des Spiels dabei ertappt, dass ich viel lieber Tichu gespielt hätte.
Bei Tichu entdecke ich auch nach knapp 25 Jahren immer wieder neue Konstellationen. Vor allem aber muss ich viel öfter knifflige Entscheidungen treffen, entweder beim Schupfen oder auch während der einzelnen Stiche. Das empfinde ich langfristig als deutlich reizvoller.
Ich kenne einige Menschen, denen es genauso geht. Menschen, die früher gerne Doppelkopf gespielt haben, heute aber viel lieber Tichu spielen. Das ist der Grund, weshalb ich oben Tichu genannt habe.
> Also, wenn mich jemand nach einem Stichspiel fragt, dann
> fällt mir sicherlich alles mögliche ein, aber sicher nicht
> Tichu - das ich generell für eins der (wenn nicht DAS)
> überbewertetsten Spiele halte.
Tichu ist ein Stichspiel. Das halte ich für ziemlich unstrittig. Du etwa nicht?
Dass du es für überbewertet hältst, ist deine Meinung. Völlig in Ordnung. Ich dagegen halte es für genial. Es ist das einzige Spiel, dem ich bei BGG eine 10 geben würde: Ich würde immer und zu jeder Zeit ja sagen, wenn man mich fragt, ob ich mitspiele. (Außer wenn es ein Turnier wäre.)
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)