Update, aber wie?

[Siegfried Kurz]

Szenario: Ich reiche ein neues Spiel mit dem Namen "Reich und glücklich" (Alternativtitel "Unglaublich reich und glücklich") ein, das mehrere hundert Counter in 24 Karat Gold vorsieht. Der Verlag lehnt unverständlicherweise wegen des zu erwartenden Preises von 999 Euro ab. Oder weil er die Spielidee doof findet.
Und jetzt die Frage: Kann man grundsätzlich Verlagen ein stark geändertes Spiel zu einem späteren Zeitpunkt erneut vorstellen und was ist zu beachten?

[Andrea Meyer]

Grundsätzlich kannst du ein eher stark verändertes Spiel dem selben Verlag wieder vorstellen. Ein guter (autorenfreundlicher) Redakteur wird dir in seinem Feedback sagen, ob er sich vorstellen kann, sich dein Spiel nochmal anzusehen - und ggf. unter welchen Bedingungen.
Um bei deinem Szenario zu bleiben: Ohne sich selbst die "Schere im Kopf" aufzuerlegen scheint es mir angebracht, sich vor dem Einreichen von "Reich und Glücklich" zu überlegen, ob es eine realistische Chance gibt, einen Verlag zu finden, der sich als Juwelier betätigt :-)
Meine Erfahrung ist, dass - unterschiedliche - kritische Testrunden helfen, ggf. die eigene Verliebtheit in das gebastelte Spiel mit einer kritischen Distanz zu sehen.

[Günter Cornett]

Andrea Meyer schrieb:
>
> Um bei deinem Szenario zu bleiben: Ohne sich selbst die
> "Schere im Kopf" aufzuerlegen scheint es mir angebracht, sich
> vor dem Einreichen von "Reich und Glücklich" zu überlegen, ob
> es eine realistische Chance gibt, einen Verlag zu finden, der
> sich als Juwelier betätigt :-)

ernsthaft: umgekehrt wäre es wohl eher möglich: einen Juwelier zu finden, der sich als Verlag betätigt.

> Meine Erfahrung ist, dass - unterschiedliche - kritische
> Testrunden helfen, ggf. die eigene Verliebtheit in das
> gebastelte Spiel mit einer kritischen Distanz zu sehen.

Das sowieso, wobei es bei Werbe- oder Ausstattungsspielen nicht mehr ganz so sehr auf die Spielidee ankommt, sondern darauf, dass die Aussage, in diesem Fall das 'Reich-und-Glücklich'-Feeling gut rüberkommt. Ein Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Klon mit Perlen, Rubinen, Smaragden und Diamanten als Spielfiguren wäre wohl marktfähig. Wenn du dir eine neue Spielidee ausgedacht hast (nicht zu kompliziert), umso besser.

Aber Ansprechpartner für eine Veröffentlichung wären da eher Juweliere als Verlage.

Gruß, Günter (wenn's geklappt hat, kannste mir für diesen Tipp ja mal 'n Spiel zukommen lassen ;-) )

[Siegfried Kurz]

Es kam wohl nicht so ganz rüber, daß das Szenario völlig fiktiv ist, aber eine Situation beschreibt soll, in der ein Verlag einen konzeptionellen Schwachpunkt reklamiert, der sich durch ein geändertes Design beheben läßt.

[Günter Cornett]

Siegfried Kurz schrieb:
>
> Es kam wohl nicht so ganz rüber, daß das Szenario völlig
> fiktiv ist, aber eine Situation beschreibt soll, in der ein


Hallo Siegfried,

du hattest relativ viel Wert auf unwichtige Äußerlichkeiten gelegt (zwei Spieletitel für ein blosses Beisspiel ist doch ein bisschen viel)

> Verlag einen konzeptionellen Schwachpunkt reklamiert, der
> sich durch ein geändertes Design beheben läßt.


Wenn es eine reine design Frage ist, überlegt der Redakteur das schon beim ersten Mal von selbst, wie er die Spielidee preiswerter umsetzen kann (wenn sie ihm gefällt).

Wenn sich an den Regeln grundlegend was geändert hat, kann man es natürlich wieder neu vorlegen. Aber man sollte das mit dem Redakteur absprechen. Es ist ärgerlich, wenn ein 'neues' Spiel vorgelegt wird und die Neuerung besteht nur in zweieinhalb Ereigniskarten.

Es braucht da schon ein bisschen gesunde Selbsteinschätzung. Ist das Spiel jetzt wesentlich besser ? Warum genau wurde es abgelehnt?

Wichtig ist es bei einer Spielevorstellung kurz auf den Punkt zu bringen, worum es geht, was ist der Clou, für welche Zielgruppe ist es geeignet ? Du musst bei einer Wiedervorlage sagen können, worin die Änderung besteht und inwiefern sich dadurch der Charakter des Spieles ändert.

Gruß, Günter