Beitragvon Duchamp » 16. Januar 2008, 11:49
Hallo!
> Mein Problem besteht darin, vernünftiges Material zu finden.
Konkretes Spezialmaterial s. Post von A.Keirat, allerdings "in Massen" nicht unbedingt die allerpreisgünstigste Variante. Da empfiehlt es sich, die Kids erstmal alles mitbringen zu lassen, was "ausrangierte" Spiele und der Hobby- oder Bastelkeller so hergeben. Auch Baumärkte haben wunderbar stabile und originelle Spielfiguren (z.B. Schraubenmuttern) in Päckchen zu 100 Stück für billig und vieles mehr, was ein Spielebastler so braucht. Und selbst der Kunstbereich eines Gymnasiums sollte da mehr haben, als auf den ersten Blick offensichtlich. Phantasie ist gefragt!
> Des Weiteren ist es für mich als Laie sehr schwierig
> abzuschätzen, was alles berücksichtigt werden muss.
Der Spieleautor Marcel-André Casasola Merkle hat eine sehr gute Webseite dazu. Hier der Einstieg für Neulinge:
http://www.casasola.de/Spieleautorenwiki/index.php?n=Lexikon.Hilfe_fu-_er_neue_Spieleautoren
Den Wettbewerb würde ich so starten, dass die Schüler mal alle ihre Lieblingsspiele mitbringen und in ihrer Arbeitsgruppe (3-4 Leute) vorstellen. Auch als Lehrer würde ich reichlich Spiele heranschaffen, die möglichst viele Mechanismen "abdecken", und zusätzlich in die Gruppen mit weniger Material einschleusen. Dann sollten sie Ideen entwickeln, wie überhaupt "Wissenswertes" in ein Spiel eingebaut werden kann (hierfür gibt es haufenweise Beispiele wie "Finden Sie Minden?" oder "Ausgerechnet Buxtehude".) Aus diesem Ideen-Pool können sie dann Varianten oder neue Spiele entwickeln.
Hier mal der BoardGameGeek-Link, wenn man in der "Game search" die Kategorien "Trivia" und "travel" ankreuzt:
http://www.boardgamegeek.com/search.php3?title=&designerid=&designername=&publisherid=&publishername=&yearmin=&yearmax=&minage=&ratingmin=&ratingmax=&numratings=30&weightmin=&weightmax=&numweightratings=&searchuser=duchamp&minplayers=&maxplayers=&playingtime=&categoryids%5B%5D=97&categoryids%5B%5D=27&B1=Submit
Wie man das dann macht - da hilft nur ordentliche eigene Vorbereitung (Merkle-Seite) und eine Art Ablauf-Plan für die Schülergruppen, der dir angemessen erscheint.
Der entscheidende Punkt ist für mich die "chronologische Komplexität". Ein Spiel erfindet man nicht, wie man eine Skizze zeichnet oder Schüler normalerweise Bilder malen oder kurze Aufsätze schreiben, sondern eher wie ein größeres Gemälde oder Roman - oder ein Theaterstück samt Aufführung. Das heißt: Entwürfe und Ideen sammeln, strukturieren, aufeinander abstimmen, vieles wieder weglassen, etc., bis dann das Endprodukt fertig gestaltet ist.
Ich will dich aber nicht entmutigen! Sehr schön finde ich an einem solchen Projekt, dass die verschiedenen Gruppenmitglieder ihre Talente auf unterschiedliche Weise einbringen können (Mathe, künstlerische Gestaltung, Phantasie, Handwerkliches ...), und fände es sehr interessant, darüber in Zukunft mehr zu hören.
Spiele erfinden - eine Kulturtechnik, die in Deutschen Schulen (fast) überhaupt noch nicht stattfindet! :cry:
Wo wohnst du denn? Vielleicht findet sich ein Spieleautor in der Nähe, der Lust auf ein solches Projekt hat?