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Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Christo
Spielkamerad
Beiträge: 46

Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Christo » 4. März 2012, 23:34

Hallo,

nicht alle Verlage nehmen Spiele-Prototypen direkt zum Test an bzw. zur Prüfung, ob es für die Spielidee einen Markt gibt und das Spiel ins Verlagsprogramm passt.

Ravensburger bspw. hat eine Spielagentur in Freiburg mit der - für den Autor kostenpflichtigen - Vorprüfung der Spielidee und der Spielkonzeption beauftragt. Ist ja an sich nicht schlecht, aber eben ein Umweg...

Wie halten das andere Verlage?
- Welche nehmen Spiele direkt zum Test an,
- welche verweisen auf eine Spielagentur,
- ggf. welche Agentur?

Bin auf Eure Erfahrungen gespannt...

Christo

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martin.r.m
Brettspieler
Beiträge: 55

Re: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon martin.r.m » 5. März 2012, 10:01

Habe Amigo, Schmidt, Hans im Glück angeschrieben und bei Amigo und Hans im Glück auch innerhalb von wenigen (einem) Tagen eine Absage bekommen, was ok ist, da man dann weis woran man ist. Ich bin ebenfalls noch auf der Suche und guter Hoffnung irgendwann einen Verlag von meinem Spiel überzeugen zu können.

martin

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peer

Re: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon peer » 5. März 2012, 13:56

Hallo,

in Deutschland arbeiten m.W. z.Z. nur Hasbro (White Castle) und Ravensburger (Pro Spiel) mit Agenturen. Im Kinderspielbereich kenne ich nich allerdings nicht so aus.

In den USA sind Agenturen verbreiteter - Fantasy Flight Games und Steve Jackson Games (wobei die ständig wechseln) nehmen z.B. keine Prototypen an.

ciao
peer

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Christian Beiersdorf
Brettspieler
Beiträge: 93

Re: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Christian Beiersdorf » 5. März 2012, 16:23

Kleiner Hinweis in eigener Sache, die Agentur, die für Ravensburger unaufgeforderte Spielvorschläge prüft, heißt PROJEKT SPIEL: www.projekt-spiel.de

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peer

Re: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon peer » 5. März 2012, 16:36

Hi,
ja sorry, hab irgendwie an Pro Ludo gedacht, als ich das schrieb...
ciao
peer

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Flori
Kennerspieler
Beiträge: 190

Re: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Flori » 6. März 2012, 22:11

Die Arbeitsweise der Redakteure ist oft auch unterschiedlich. Der eine möchte erstmal nur die Spielanleitung, ein anderer erstmal nur eine Spielbeschreibung, ein anderer will neue Spiele am Telefon vorgestellt bekommen und ein anderer möchte nur von ihm bereits bekannten Spieleautoren Spiele vorgestellt bekommen.

Für einen Verlag kann man gar keine allgemein gültige Aussage machen, finde ich. Es kommt ja auch vor, dass Redakteure den Verlag wechseln oder neue Redakteure erscheinen.

Und falls es doch von einem Verlag festgelegte Regeln im Umgang mit Spieleautoren gibt, dann gelten die in der Regel nur für Spieleautoren, mit denen sie noch nicht zusammen gearbeitet haben.

Man muss die Redakteure in Göttingen oder in Haar persönlich kennen lernen. Anders geht es nicht. Oder bei einem Spiele-Wochenende, wo auch Verlagsvertreter anwesend sind. Oder sein Glück über die Wettbewerbe versuchen.

Dass ein Spiel von mir angefordert wurde, nachdem ich die Spielanleitung geschickt hatte, ist mir erst einmal passiert, aber es wurden schon mehrere Prototypen von mir angefordert, nachdem ich die Spiele persönlich vorstellen konnte.

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Christian Hildenbrand

Re: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Christian Hildenbrand » 7. März 2012, 11:26

Moin,

hier muss ich doch mal ein klein wenig was kommentieren. Denn so ganz richtig ist das alles nicht.

> Die Arbeitsweise der Redakteure ist oft auch unterschiedlich. Der eine möchte erstmal nur die Spielanleitung, ein anderer erstmal nur eine Spielbeschreibung, ein anderer will neue Spiele am Telefon vorgestellt bekommen und ein anderer möchte nur von ihm bereits bekannten Spieleautoren Spiele vorgestellt bekommen.

Ja, unterschiedlich ist vollkommen richtig, aber ich kenne keinen Verlag und keinen Redakteur - abgesehen von Eigenverlagen -, die unbekannte Autoren kategorisch ablehnen würden. Abgelehnt werden Spielideen, wenn sie offensichtlich nicht ins Verlagskonzept passen, und eben jene Verlagskonzepte sind nicht allein auf dem Mist von Redakteuren gewachsen.
Dass Redakteure auch Autoren haben, mit denen sie lieber zu tun haben als mit anderen, sollte verständlich sein.

Und es ist aus rein logistischen Gründen für alle viel einfacher, wenn nicht gleich ein Prototyp eingeschickt wird.

> Für einen Verlag kann man gar keine allgemein gültige Aussage machen, finde ich. Es kommt ja auch vor, dass Redakteure den Verlag wechseln oder neue Redakteure erscheinen.

Siehe oben - denn ein Verlagskonzep ändert sich im Normalfall ja nicht mit einem neuen Redakteur.

> Und falls es doch von einem Verlag festgelegte Regeln im Umgang mit Spieleautoren gibt, dann gelten die in der Regel nur für Spieleautoren, mit denen sie noch nicht zusammen gearbeitet haben.

Das ist vollkommen falsch. Auch der erfolgreichste Autor muss sich an die Regeln halten, nicht wild Spielevorschläge einzuschicken in großen Schachteln. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, sind es zumindest bei uns zumeist diese erfolgreichen Autoren, die vorher eine kurze eMail schreiben oder zum Telefon greifen, ob eine Idee denn brauchbar sein könnte, bevor sie überhaupt was schicken.
Nur weil ein Autor Wolfgang Kramer, Reiner Knizia oder Stefan Feld heißt (um mal 3 herauszugreifen - sorry an alle anderen, die hier stehen könnten), genießt er deswegen keine Vorteile und kann wild schicken, was er will.

> Man muss die Redakteure in Göttingen oder in Haar persönlich kennen lernen. Anders geht es nicht. Oder bei einem Spiele-Wochenende, wo auch Verlagsvertreter anwesend sind. Oder sein Glück über die Wettbewerbe versuchen.

Es ist kein "muss", aber es ist ein Vorteil. Bei einem Spiele-Wochenende hingegen sollte man hier und da auch vorsichtig sein, denn auch ein Redakteur ist da eventuell zum privaten Spielen unterwegs und mag mal seine Ruhe haben. ;-)

> Dass ein Spiel von mir angefordert wurde, nachdem ich die Spielanleitung geschickt hatte, ist mir erst einmal passiert aber es wurden schon mehrere Prototypen von mir angefordert, nachdem ich die Spiele persönlich vorstellen konnte.

Hierfür kann es mehrere Gründe geben. Der einfachste ist der, dass beim persönlichen Erklären unter Umständen der Kern des Spiels erkennbarer war als beim Lesen der Spielregeln. Viele Spielregeln, die bei uns eintrudeln, sind unterirdisch zu lesen und bringen die wirkliche Kernidee des Spiels manches Mal nicht gleich rüber. Über fehlende Grammatik und Rechtschreibung will ich hier gar nicht reden.

Grüße von zwischen großen Spieleregalen mit (zu) vielen Prototypen

Christian

Redaktion
AMIGO Spiel + Freizeit GmbH

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Uzi

Re: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Uzi » 7. März 2012, 13:02

Danke Flori für dein Kommentar und danke Christian Hildebrand für deine "Richtigstellung".

Es ist gut mal zu hören wie das denn ablaufen kann, oder soll. Ich mein klar will ich das mein Spiel genommen wird, aber vor allem will ich es dem Verlag so einfach wie möglich machen in der Hoffnung das es dadurch zu einer schnelle Rückmeldung, ehrliches Feedback und weiteres Willkommen für vielleicht folgende Ideen zu gewährleisten.

Dachte bis dato immer das der Weg. Per Mail mit kurzer Beschreibung und vielleicht der Regel der normale Weg sein. Daher ist das gut das ich das jetzt nochmal auch so bestätigt bekomme.

Thygra
Kennerspieler
Beiträge: 3159

Re: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Thygra » 7. März 2012, 15:26

Uzi schrieb:
> Dachte bis dato immer das der Weg. Per Mail mit kurzer
> Beschreibung und vielleicht der Regel der normale Weg sein.
> Daher ist das gut das ich das jetzt nochmal auch so bestätigt
> bekomme.

Noch besser ist es aber, zuerst auf der Verlagshomepage zu schauen, ob dort evtl. das Prozedere beschrieben wird, bevor man einfach eine Email abwirft.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Uzi

Re: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Uzi » 7. März 2012, 19:06

Ich traue mich sowie so noch nicht irgend ein Spiel einem Verlag vorzustellen. :-)

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Christian Hildenbrand

RE: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Christian Hildenbrand » 7. März 2012, 20:47

"Uzi" hat am 07.03.2012 geschrieben:
> Ich traue mich sowie so noch nicht irgend ein Spiel einem
> Verlag vorzustellen. :-)

Dann ist Dir nicht zu helfen. ;-)
Wir beißen nicht! :-)

Grüße
Christian

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Christian Beiersdorf
Brettspieler
Beiträge: 93

RE: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Christian Beiersdorf » 8. März 2012, 11:20

Mein Namensvetter Christian ist ein Lieber, der beißt natürlich nicht. Viele andere - inkl. mir selbst - haben aber Haifischzähne!:-D

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Andreas Keirat

RE: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Andreas Keirat » 9. März 2012, 18:40

Christian Beiersdorf schrieb:
>
> Mein Namensvetter Christian ist ein Lieber, der beißt
> natürlich nicht. Viele andere - inkl. mir selbst - haben aber
> Haifischzähne!:-D

Obwohl... Wenn ich eure Gesichter so anschaue, würde ich das eher umgekehrt sehen. der Christian B. ist der nette Mann von Nebenan (quasi der Herr Kaiser von der Hamburg Mannheimer - *duck und renn weg*), während Christian H. das mörderische Monstrum mit den laaaaangen Haaren darstellt :-)

Da würde ich als dicklicher unterbelichteter Fuzzi ja quasi in der Mitte stehen. Dumm nur, daß ich keine Redaktionsarbeit mache (wenn man mal vom Testen einiger Prototypen befreundeter Autoren absieht).

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

T - 14 bis zum Einschlag...

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Volker L.

[OT]: Welche Verlage testen Prototypen selbst?

Beitragvon Volker L. » 10. März 2012, 03:37

Andreas Keirat schrieb:
>
> Christian Beiersdorf schrieb:
> >
> > Mein Namensvetter Christian ist ein Lieber, der beißt
> > natürlich nicht. Viele andere - inkl. mir selbst - haben aber
> > Haifischzähne!:-D
>
> Obwohl... Wenn ich eure Gesichter so anschaue, würde ich das
> eher umgekehrt sehen. der Christian B. ist der nette Mann von
> Nebenan (quasi der Herr Kaiser von der Hamburg Mannheimer -
> *duck und renn weg*), während Christian H. das mörderische
> Monstrum mit den laaaaangen Haaren darstellt :-)

:-? Seit wann haben Haie lange Haare? :-?

Gruß, Volker (hat 'nen einzelnen Haifischzahn als Anhänger)


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