Beitragvon Christian Hildenbrand » 3. Juni 2013, 14:53
Lieber André,
siehste Mal, da hab ich es dieses Jahr anders gemacht als Du. ;-)
Wir haben im Vorfeld zu Göttingen eine ganze Reihe von Anfragen bekommen von Autoren. Dabei will ich anmerken, dass es sich (mal schnell in mein Protokoll geschaut) 70% Autoren handelte, mit denen ich vorher noch keinen Kontakt hatte. Dass ist Göttingen die Zeit relativ knapp ist, das ist kein großes Geheimnis. Doch wie schafft man es, wenigstens diejenigen, die einen offensichtlich bei sich sehen wollen, auch durch Anwesenheit und Aufmerksamkeit zu befriedigen? Ich hab das dieses Jahr so gemacht:
1. Tag aufgeteilt in 30-Minuten-Abschnitte, Beginn 9:30 Uhr
2. Anfragen im Vorfeld dahingehend beantwortet, dass ich um die Spielanleitungen bat; über diese schnell drübergeflogen, um diejenigen gleich zu eliminieren, die von vorneherein nix für uns sind (die erkennt man als geschulter Redakteur in wenigen Minuten) und gleich die Absagen dazu geschrieben; Antwort an den Autor mitsamt Vorschlag für Zeitslot und Anmerkung, welche Ideen ich gerne näher betrachten will
3. Samstagmorgen um Punkt 9 Uhr Plan gemacht, indem ich alle Tischnummern notiert habe ... und los ging es.
4. Spontan-Autoren entweder noch mit auf meine Liste genommen, wenn ich gesehen habe, dass ich sie noch schaffe - alternativ Tischnummer an meinen Kollegen Uwe Mölter gegeben ... oder doch nur die Visitenkarte in die Hand gedrückt, wenn es einfach gar nicht mehr unterzubekommen war.
5. Am Ende alle Anfragen bearbeitet gehabt und zufrieden, wenn auch geschafft, nach Hause gefahren.
Nun war aber ja auch noch ein zweite AMIGO-Redakteur vor Ort mit Uwe. Er hat sich die Zeit genommen, von Tisch zu Tisch zu schlendern und sich überraschen zu lassen von dem, was da so kommt. Auf diese Weise haben wir gemeinsam potentiell beide Gruppen zufriedenstellen können, sofern sie sich bei uns meldeten ... sowohl diejenigen, die im Vorfeld anfragten, als auch die spontanen vor Ort.
Dass es eine natürliche Grenze gibt, habe ich vor Jahren schon einmal irgendwo geschrieben in einer Diskussion rings um Göttingen. Das sollte halt nie vergessen werden.
Wie viel Aufmerksamkeit ein Autor auf sich und seine Spiele ziehen kann, liegt in allererster Linie am Autor selbst. Wenn er zu einer solchen Veranstaltung geht, sollte er sich in meinen Augen bewusst sein, dass es kontraproduktiv ist, still und starrem Blick an seinem Tischchen zu sitzen. Jeder Kontakt zu einem anderen Autor kann hier wertvoll sein. Und wie Thomas schon schrieb: Man braucht auch ein bisschen Geduld ... es gibt viele Autoren, die ein paar Jahre brauchten, bis sie das erste Spiel unter hatten. Die meisten haben aber schon nach dem ersten Autorentreffen so viele Kontakte gesammelt zu Kollegen und Redakteuren, dass die Schritte von Mal zu Mal größer werden - für die eigene Entwicklung als Autor, aber möglicherweise auch auf dem Weg zum ersten veröffentlichten Spiel. ;-)
Es gibt in Göttingen kein Patentrezept. Aber eines kann ich ganz sicher verraten: Wer es nicht versucht, wird auch keinen Nutzen daraus ziehen können. ;-)
Grüße
Christian
Redaktion
AMIGO Spiel + Freizeit GmbH