Beitragvon Günter Cornett » 23. September 2002, 01:06
Maike schrieb:
>
> Wenn du nur Leute zur Wahl zugelassen hättest die sich
> intensiv damit befasst hätten, währe die Wahlbeteiligung
> sicherlich noch viel, viel geringer.
Hallo Maike,
es geht mir nicht darum, Leuten das Wählen zu verbieten ;-).
Es ist nur so: wo ich mich nicht auskenne, treffe ich in der Regel keine Entscheidungen. Also rate ich auch niemanden, das zu tun.
> Ich denke nach wie vor das das Ding nicht schlecht ist- auch
> nicht gut-
so etwas ähnliches habe ich gesagt. Guter Ansatz schlechte Umsetzung. Es taugt IMHO nicht zur Entscheidungshilfe.
> aber so ganz falsch ist das Ergebniss eigentlich
> nicht. und bevor man garnicht mitwählt und das Wählen
> irgentwelchen fanatischn Leuten überlässt, die sich noch
> weniger Gedanken machn, halte ich für föllig falsch. Und die,
Rechtsradikalismus bekämpft man IMHO nicht einfach, in dem man irgendwo anders ein Kreuz macht. Wenn die Welt für einen in Ordnung ist, solange sie nicht im Parlament sind, also bei 4,9% für Rechtsaussen alles in Butter, bei 5,1% eine Katastrophe - das ist eine Sichtweise, die ziemlich wenig von demokratischem Bewusstsein hält.
> Natürlich hast Du recht und es währe wünschenswert wenn sich
> alle intensiv mit Polikik auseinander setzen würden, aber
> vielen Leuten ist das zu mühseelig.
> Ich denka da kann man nicht viel machen ausser auf sie
> einzureden.
Auf jemanden einreden halte ich für falsch. Dadurch überzeugt man den anderen nicht.
> Sei nicht böse aber oft habe ich das Gefühl du vertrittst
> deine Ansichten etwas zu radikal. Ich gebe dir ja recht aber
Kann ich verstehen, und ich bin es gewohnt, dass andere andere Ansichten als ich haben. Ich spreche eben lieber Klartext.
> versuch doch mal auch die Seite zu sehn auf der die andren
> stehen und deren Meinung neben Deiner stehn zu lassen. Nicht
> alle wollen oder können sich mit allem auseinandersetzen.
Ich finde, es gibt wenig andere Ansichten, die ich nicht akzeptieren kann. Während meiner Berufskraftfahrer-Ausbildung war ich mit jemandem unterwegs, der für die Republikaner war. Wir sind gut miteinander ausgekommen, aber das hat mich nicht daran gehindert, ihm zu widersprechen, wenn er Unsinn geredet hat.
> Aber ne Meinung hat eigentlich jeder und durch den Wahlomt
> kommt man sicher näher an das richtige als über die
> Lotomethode. Gerade die im Netz vorwigend vertrettene jüngere
> Generation (ich nenn das jetz mal ganz naiv so) hat politisch
> keine Ahnung
Wenn das wirklich so ist, hat sich in den letzten 20 Jahren sehr viel zum Negativen verändert.
> (ich zähl mich dazu, auch wenn ich den Wahlomat
> nicht brauchte um zu entscheiden -ist übrigens genauso
> rausgekommen)
war bei mir auch so (für das Minus-Ergebnis der FDP musste ich beinah querscrollen)
> und die wählen meist das was die Freunde wählen
> oder die Eltern o.ä.
> Da kann der Wahlomat echte Überzeugungsarbeit (zum Nachdenken
> anstelle von blind wählen) leisten indem er ein anderes
> Ergebniss liefert.
Es kann schon etwas zum Nachdenken anregen, wenn einen das Ergebnis überrascht. Da hast du recht.
> Und wenn Du mal ehrlich bist war es bei dir und allen anderen
> auch eine Erziehungsfrage was man das erste oder auch das
> zweite mal wählt. Irgentwann macht man sich eigene Gedanken,
nee, das war bei mir lange bevor ich 18 war. Offen gesagt war ich (und meine Altersgenossen) damals viel interessierter an Politik als heute (sicherlich auch weil man in der Schule viel mehr machen konnte).
> aber dazu braucht es einen Anstoß und den kann der Wahlomat
> liefern.
Wenn der Anstoss von einem Wahlomat kommen muss... da kann ich nicht anders als in ein 'früher war alles besser' zu vefallen.
> Und wer sich erst kurz vor der Wahl darum Gedanken macht was
> er wählt sieht doch eh nur den Wahlkampf und wieviel davon
> ist nur aufgetragen um genau diese Leute zu fassen :-( und da
> hat der Wahlomat doch mehr tatsächliche Informationen als die
> Info-Stände der Patein.
Das ist jetzt aber ein verdammt radikales Urteil über die Arbeit der Parteien ;-)
> Hoffendlich bist du nun nicht böse
Keinesfalls, ich wüsste nicht weshalb.
> und lässt mich weiter mitspielen
Aber gerne. Im übrigen entscheide das ganz bestimmt nicht ich.
> aber das wollte ich nicht so stehn lassen.
> versönliche Grüße Maike
Ich sehe hier wirklich keinen Streit, nur unterschiedliche Meinungen zum Thema 'Warum wählen'.
tschüs, Günter