Beitragvon peer » 11. November 2002, 11:20
Hi,
Wie gesagt hatte Zenon drei Paradoxien herausgebracht, das Pfeilparadoxon ist das dritte (er hatte auch noch ein viertes, doch davon ist nichts einigermassen schlüssiges übrig geblieben). Die anderen beiden:
1.). Nehmen wir an, dass sich ein Objekt von A nach B bewegt. Bevor es B erreicht, erreicht es Punkt A1 (die 1 als Index lesen, bitte!), der sich auf halben Wege zwischen A und B befindet. Dies ist der erste Schritt. Bevor das Objekt nun B erreicht, trifft es auf Punkt A2, das auf halben Wege zwischen A1 und B liegt. Dies ist der zweite Schritt. Usw.
Das Objekt wird B nucht mit einer endlichen Anzahl von Schritten erreichen, den für jede endliche Zahl n, erreicht der Körper nur Punkt An und vor dort aus kommt er mit einem weiteren Schritt wieder nicht zu B. Also muss der Körper unendlich viele Schritte machen um Punkt B zu gelangen, dies ist aber in einer endlichen Zeitdauer unmöglich!
2.) Das zweite Paradoxon ist das mit der bekannten Schldkröte:
Archilles versucht eine Schildkröte einzuholen. Er gibt ihr 100 Meter Vorsprung und ist 10x schneller (die Zahlen sind natürlich beliebig).
Als erstes läuft er zu dem Punkt, an dem sich die Schildkröte jetzt befindet, d.h. er läuft 100 Meter weit. Die Schildkröte ist mittlereile 10 Meter weiter. Jetzt läuft Archill dorthin, erreicht sie aber wiederrum nicht denn die Schildkröte ist einen weiteren Meter "gelaufen". Wenn Archilles dann auch diesen Schritt gelaufen ist, ist die Schildkröte 1/10 Meter weiter entfernt usw. Immer wenn Archill den Platz erreicht, an dem die Schildkröte zuvor gewesen ist, wird sie nicht mehr dort sein. Daraus folgt, dass Archilles die Schildkröte nicht einholen kann.
Und weils so schön war, noch ein kleines Paradoxon...Allerdings etwas makaber, denn man beweist, dass es unmöglich ist zu sterben:
(mit sterben sei hier "nicht mehr leben gemeint, um semantische Schlupflöcher zu schliessen).
Wann stirbt man? Sie kann nicht sterben, wenn sie schon tot ist, denn dann ist sie ja bereist tot.
Andererseits kann sie auch nicht sterben, wenn sie noch lebt, denn dann wäre sie gleichzeitig tot und lebendig, was ein Wiederspruch ist.
Folglich kann sie nicht sterben, wenn sie tot ist und auch nicht sterben, wenn sie lebt, also kann sie überhaupt nicht sterben...
ciao,
Peer (...vor 500 Jahren auf den schottischen Highlands geboren)