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Wortspielchen

Sachfremdes
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Guido
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Wortspielchen

Beitragvon Guido » 2. Dezember 2007, 18:59

Hallo,

habe beim Surfen dieses hier entdeckt:

Es ist eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs.


Find' ich lustig, solche Beipsiele, die Einblicke in Aufnahme/Denkprozesse zulassen. Ich kannte da auch mal eines, wo man "f's" in einem englischen Text zählen sollte, was aber recht schwer war, weil man aufgrund der Buchstabenstruktur und Aufnahmefähigkeit des Gehirns die "f" automatisch übersah. Kennt ihr diese und andere Spielchen? Würde mich freuen, wenn ihr sie mal postet.

Gruß
Guido

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Andreas Last

Re: Wortspielchen

Beitragvon Andreas Last » 2. Dezember 2007, 20:02

Interessanterweise geht sowas im Englischen besser als im Deutschen. Es wird angenommen, dass das daran liegt, dass im Englischen die Großschreibung nicht so ausgeprägt ist ;-)

Beispiel:

fi yuo cna raed tihs, yuo hvae a sgtrane mnid too

Cna yuo raed tihs? Olny 55% of
plepoe can

i cdnuolt blveiee taht I cluod aulaclty uesdnatnrd waht I was rdanieg. The phaonmneal
pweor of the hmuan mnid, aoccdrnig to a rscheearch at Cmabrigde Uinervtisy, it dseno't
mtaetr in waht oerdr the ltteres in a wrod are, the olny iproamtnt tihng is taht the
frsit and lsat ltteer be in the rghit pclae. The rset can be a taotl mses and you can
sitll raed it whotuit a pboerlm. Tihs is bcuseae the huamn mnid deos not raed ervey
lteter by istlef, but the wrod as a wlohe. Azanmig huh? yaeh and I awlyas tghuhot
slpeling was ipmorantt! if y ou can raed tihs forwrad it.

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fraweb
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Einspruch!

Beitragvon fraweb » 2. Dezember 2007, 20:44

Hallo Guido!

Einspruch ;-)
Man hat mir auch mal diesen Text untergejubelt und ich sollte ihn in unsere hausinterne Mitarbeiterzeitung übernehmen. Also habe ich erstmal ein wenig diesbezüglich recherchiert. Hier mein kleiner Artikel:

Der Text der oben genannten Meldung bezieht sich auf eine linguistische Studie des englischen Sprachwissenschaftlers Graham Rawlinson aus dem Jahr 1976 an der Universität Nottingham (und nicht der Cambridge Universität). Der Originaltitel lautet „The Significance of Letter Position in Word Recognition“ (zu deutsch: „Die Bedeutung der Buchstabenposition in der Worterkennung“).

Tatsächlich funktioniert dieser Effekt jedoch nur dann, wenn dem Leser die Inhalte des Textes vertraut sind. Legt man dem Betrachter nämlich einen Text mit ihm fachfremden Inhalt vor, so wird er diesen nicht flüssig lesen können. Beispiel: ein Chemiker wird sehr schnell erkennen, dass aus „Nondrayhgartmeucrabonit“ das Wort Natriumhydrogencarbonat zu lesen ist. Für den Nicht-Chemiker erschließt sich dieses Wort sicher nicht sofort (wenn überhaupt). Dass mit „Bcapeukvlr“ jedoch Back-pulver gemeint ist, sehen wir problemlos. Außerdem ließt sich Backpulver im Kuchenrezept einfach angenehmer als Natriumhydrogencarbonat, oder nicht?

Also: es kommt auf den Inhalt und der Vertrautheit mit derartigen Inhalten an, und nicht wie immer wieder behauptet wird nur darauf, dass außer dem ersten und letzten Buchstaben die Stellung der anderen Buchstaben egal ist. Bei Interesse finden sich einige persönliche Anmerkungen des Verfas-sers Graham Rawlinson unter: www.mrc-cbu.cam.ac.uk/~mattd/Cmabrigde/rawlinson.html

Ich hoffe jetzt wissen alle ein wenig mehr!?
Auf keinen Fall besserwisserische Grüße :-P

Frank
Rock and Roll can never die!

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Guido
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Re: Einspruch!

Beitragvon Guido » 3. Dezember 2007, 00:32

Hallo Frank,

nun, jetzt wo Du das sagst, ist das ja eigentlich auch logisch. Wenn ich die Wörter nicht oft gebrauche oder eben nicht kenne.... Aber Dein Beispiel kam jetzt aber auch etwas unvermittelt. Ich sage einfach mal, das das Wortchen Natriumhydrogencarbonat mit entsprechend eingängigem Kontext sicherlich noch "erratbar" ist. Somit behaupte ich, dass nicht das Wort selbst, sonder der Kontext die wichtigere Rolle spielt und die Vertrautheit dann wiederum nicht so wichtig ist. Den englischen Text von Andreas konnte ich auch lesen, weil ich ungefähr wusste, was kommt. Muss aber zugeben, dass es doch etwas schwerer war, als der deutsche Text. Was wiederum doch etwas für Dich spricht? .. nee, liegt am Englisch selbst...:-)) . Wdree mir bei Ggenlehiet den Lnik gneuar aguncekn. :-)
Wie dem auch sei, interessant ist es trotzdem, auch wenn es vom Vertrautheitsgrad abhängt. Oder?

Gruß
Guido

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Volker L.

Re: Einspruch!

Beitragvon Volker L. » 3. Dezember 2007, 00:33

fraweb schrieb:
>
> Hallo Guido!
>
> Einspruch ;-)
>
> Tatsächlich funktioniert dieser Effekt jedoch nur dann, wenn
> dem Leser die Inhalte des Textes vertraut sind. Legt man dem
> Betrachter nämlich einen Text mit ihm fachfremden Inhalt vor,
> so wird er diesen nicht flüssig lesen können. Beispiel: ein
> Chemiker wird sehr schnell erkennen, dass aus
> „Nondrayhgartmeucrabonit“ das Wort
> Natriumhydrogencarbonat zu lesen ist. Für den Nicht-Chemiker
> erschließt sich dieses Wort sicher nicht sofort (wenn
> überhaupt). Dass mit „Bcapeukvlr“ jedoch
> Back-pulver gemeint ist, sehen wir problemlos. Außerdem ließt
> sich Backpulver im Kuchenrezept einfach angenehmer als
> Natriumhydrogencarbonat, oder nicht?

Jein. Komplizierte Fachausdrücke werden immer
Schwierigkeiten bereiten, wenn sie nicht gerade aus dem
eigenen Fachgebiet kommen, aber viel wichtiger ist, dass
es ganze Sätze sind, weil man bei den etwas längeren
Wörtern den korrekten Ausdruck eben (auch) aus dem
Sinnzusammenhang des Satzes schließt und nicht aus dem
Wort allein.

Gruß, Volker

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Björn-spielbox
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Re: Wortspielchen

Beitragvon Björn-spielbox » 3. Dezember 2007, 14:33

Gibts eigentlich ein Programm oder ein Internetservice, der die Umstellung der Buchstaben für einen übernimmt? Ansonsten bin ich auch erstaunt, dass ich sogar den englischen Text relativ problemlos lesen konnte. :-)

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fraweb
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Re: Einspruch!

Beitragvon fraweb » 3. Dezember 2007, 17:42

> Wie dem auch sei, interessant ist es trotzdem, auch wenn es
> vom Vertrautheitsgrad abhängt. Oder?


Hi Guido!

Absolut, es war ja auch absolut nicht böse gemeint. Tatsächlich ist mir dieser Text schon öfter untergekommen und es kann ja nie schaden etwas detaillierter Bescheid zu wissen ;-)
Schöne Grüße!

Frank
Rock and Roll can never die!

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Brennen
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Re: Wortspielchen

Beitragvon Brennen » 13. Dezember 2007, 18:21


> Interessanterweise geht sowas im Englischen besser als
> im Deutschen.

Ich denke es liegt daran, dass es im Englischen keine zusammengesetzten Wörter gibt. Im Durchschnitt sind englische Worte somit deutlich kürzer und leichter zu "entziffern", als im Deutschen.


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