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Begriff, die mich in der Brettspielwelt nerven

Allgemeine Spiele-Themen
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Ricki
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Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon Ricki » 27. Juli 2015, 09:19

BGBandit hat geschrieben:
Ricki hat geschrieben:Mich nervt eigentlich nur eines, das aber total: Vielspieler.
Das Wort selbst sagt ja eigentlich nur, dass es um einen Spieler geht, der viel spielt. Es sagt nichts über die Qualität der Spiele aus. Ich, als Vielspieler (d.h. ich spiele, wenn möglich, häufig) werde oft blöd angeglotzt, weil wir eben nicht nur "Kennerspiele" sondern halt auch "Einsteigerspiele" spielen (und Spaß daran haben!).
Leila :)


Interessant, gerade das Wort "Vielspieler" nutze ich gerne und häufig.

Ich persönlich interpretiere da allerdings nichts über die "Komplexität" (ich denke, dass du mit Qualität eher das meintest, denn nur weil ein Spiel einfache Regeln hat, muss es ja nicht qualitativ schlecht sein) rein. Es sagt für mich eben genau das aus, was du auch schon geschrieben hast: ein Spieler, der viel spielt.

Ich benutze es nur deswegen so häufig, weil ich beispielsweise in meinen Rezensionen eine klare Abgrenzung schaffen möchte, aus welcher Sichtweise heraus ich das Spiel rezensiere.

Beispielsweise gibt es (regeltechnisch) einfache Spiele, die auch Vielspielern durchaus Spaß machen. Aber es gibt eben auch regeltechnisch einfache Spiele, die sich für Leute, die viel spielen, abgenutzt haben. Sei es, weil es zum 1000 und x-ten Mal dieselbe Mechaniken benutzt (tausche Getreide gegen Schafe etc. oder dieselbe Thematik hat (mittelalterlicher Bauernhof usw.).

Jemandem, der wenig spielt, fällt sowas natürlich nicht auf. Einem Vielspieler aber durchaus. Und das kann dann auch auf den Spielspaß gehen (Endnote). Die Westpark Gamers sagen z.B. von sich selbst, dass sie genau aus diesem Grund granteliger bei ihren Rezis werden.


Ah, schön, dass mal wieder das Siedlerbeispiel (Tausche Getreide gegen Schaf ;)) kommt. Genau auf das wollte ich nämlich hinaus. Wir (also mein Partner und ich) lieben Siedler, man könnte ja schon fast sagen, dass wir Fanboys sind ;)
Und auch wenn wir Spiele kennen, die viel origineller sind, viel tollere Mechanismen haben, eine zeitgemäße Grafik haben usw. wir mögen Siedler immer noch und werden auch nach 100 Partien nicht müde ;)
Oft kommt dann "aber es gibt doch inzwischen so viel bessere Spiele". Jap, weiß ich. Wir haben auch einen Schrank voll mit Spielen. Und die spielen wir auch, als Vielspieler spielt man ja schließlich viel, nichts desto trotz mögen wir auch unsere alten Spiele. Die wird früher gut fanden "als wir es noch nicht besser wussten" sehr. Sie haben bei uns nicht an Reiz verloren, also die meisten zumindest.

Leila :)

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Sascha 36

Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon Sascha 36 » 27. Juli 2015, 11:59

@ Leila

Gut geschrieben, denke auch wenn man an dem Spiel Spass hat dann soll man es auch spielen. Wenn man denkt man kennt bessere Spiele, dann empfehle ich einfach "Fresse halten " und nicht mitspielen bzw sich mal zurück zu nehmen. Leider ist dieses Verhalten gerade bei Vielspielern oder selbsternannten Experten verbreitet, die fast zu nörgelnden Kindern werden wenn das neue Spiel dann mal von der Gruppe abgelehnt wird weil die keinen Bock hat mehr neue Regeln zu lernen.
Schnell wirkt das auf andere abschreckend und arrogant wenn man jedem seine Spielesammlung madig macht und alles was alt ist nur süffisant belächelt. Früher hab ich das selber auch gern gemacht, aber mal ehrlich wem nützt so ein Verhalten.
Ich verzichte dann einfach mal auf einen Spieleabend wenn ich weiss das das Spiel welches auf den Tisch soll mir nicht gefällt, als hinzufahren und den Leuten die ganze Zeit zu sagen wie blöd das Spiel ist das sie gerade spielen.

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Fang
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Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon Fang » 28. Juli 2015, 11:27

Sascha 36 hat geschrieben:@ Leila

Gut geschrieben, denke auch wenn man an dem Spiel Spass hat dann soll man es auch spielen. Wenn man denkt man kennt bessere Spiele, dann empfehle ich einfach "Fresse halten " und nicht mitspielen bzw sich mal zurück zu nehmen. Leider ist dieses Verhalten gerade bei Vielspielern oder selbsternannten Experten verbreitet, die fast zu nörgelnden Kindern werden wenn das neue Spiel dann mal von der Gruppe abgelehnt wird weil die keinen Bock hat mehr neue Regeln zu lernen.
Schnell wirkt das auf andere abschreckend und arrogant wenn man jedem seine Spielesammlung madig macht und alles was alt ist nur süffisant belächelt. Früher hab ich das selber auch gern gemacht, aber mal ehrlich wem nützt so ein Verhalten.
Ich verzichte dann einfach mal auf einen Spieleabend wenn ich weiss das das Spiel welches auf den Tisch soll mir nicht gefällt, als hinzufahren und den Leuten die ganze Zeit zu sagen wie blöd das Spiel ist das sie gerade spielen.


Finde ich ziemlich übertrieben. Wenn ich denke ich kenne bessere Spiele dann sage ich das auch. Ist doch nichts falsch daran zu versuchen den Horizont grade von Wenigspielern etwas zu erweitern und zu zeigen dass es mehr gibt als Siedler, Risiko und Monopoly. Finde es einfach schade zu sehen was denen so entgeht.
Lustigerweise hatte ich genau so eine Situation vor einer Weile als ich statt Siedler Concordia vorgeschlagen habe. Und auch da kam das Argument dass sie keine Lust hatten Regeln zu lernen (Wobei die Regel von Concordia aus einem Faltblatt besteht!).
Letztendlich haben wir es doch gespielt und es kam auch gut an. Und seitdem habe ich in meiner "Wenigspielrunde" in Abständen immer mal wieder neues mitgebracht: Antike II, Alien Frontiers und sogar Kemet.
Siedler spiele ich aber immer noch mit, wenn auch mit weit weniger Begeisterung als vor 20 Jahren.

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Sascha 36

Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon Sascha 36 » 28. Juli 2015, 11:43

@fang

Ich meinte auch speziell eher die Leute die direkt nörgelnd zum Spieleabend kommen bzw es darauf anlegen den kompletten Verlauf des Abends an sich zu reissen indem das Spiel was sie sich wünschen schon komplett aufgebaut ist, egal ob es den anderen zusagt oder nicht.
Was Siedlerangeht so hat mir dieses Spiel noch nie gefallen und ich kann auch verstehen wenn es Leuten gut gefällt, aber bei Spielabenden wo es dann auf den Tisch kommt bleib ich lieber zuhause. In solchen Fällen spiele ich dann lieber ne Runde Le Havre oder Agricola allein.

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Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon BGBandit » 28. Juli 2015, 15:13

@ sascha:

mit solchen Leuten spiele ich gar nicht erst

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Ricki
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Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon Ricki » 28. Juli 2015, 17:45

Ich habe kein Problem damit, nein ich finde es sogar gut, wenn mein Spielehorizont erweitert wird. Bitte nicht falsch verstehen!
Was mich stört, ist dass es oft so rüber kommt, dass man als Vielspieler ja zu gewissen Spielen (z.B. Siedler und Monopoly) eine verpönte Haltung haben muss. Und das finde ich einfach blöd. Natürlich gibt es Spiele, die besser sind, nichts desto trotz freue ich mich auch über eine Partie Siedler. Außerdem finde ich es ein Unding, wenn Leute beim Spieleabend andauernd erwähnen, wie blöd doch Spiel X ist und wie wenig Ahnung ich habe, weil ich nicht lieber Spiel Y spiele.

Weil ich mich nicht in neue Regeln einlesen wollte, hab ich übrigens noch nie ein Spiel abgelehnt. Wenn wir aber Abends noch mal kurz was spielen wollen, dann greife ich doch lieber auf etwas bekanntes und einfaches zurück.

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ode
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Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon ode » 29. Juli 2015, 12:34

Sascha 36 hat geschrieben: Alters Arroganz


Wohl eher Ignoranz! :-)

Für mich ist Innovation etwas, das man einfach nicht von jedem Spiel erwarten kann. Das kommt so selten vor, dass man es nichtmal von einem Spielejahrgang erwarten kann. Daher finde ich den Vorwurf an ein Spiel, nicht innovativ zu sein, nicht immer gerechtfertigt. Was ist schon wirklich innovativ? Und, wenn man es dann 10x gespielt hat ist es dann immer noch innovativ? Gute Ideen setzen sich durch, werden wieder aufgegriffen. Wie lange ist eine Innovation innovativ? Immer auf der Suche nach der tollsten neuen Idee? Ich spiel da gerne auch mal einfach ein gutes Spiel. Ganz unabhängig davon, wie innovativ es ist.

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Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon Zharadorn » 29. Juli 2015, 14:18

Mein absoluter Hass-Terminus im Brettspielbereich ist "Ameritrash". Vielleicht liegt es auch daran, dass ich viele Spiele aus diesem Genre besitze, aber ich finde noch abwertender kann man kaum über eine bestimmte Spieleart reden.
Dass diese Art Spiele oftmals mit viel Blendwerk auffahren (viele Plastikminis, haufenweise Chips, Hunderte Karten, lange Spielzeit) ist richtig, dafür allerdings die Analogie zu Müll zu ziehen, finde ich recht daneben.

Als zweites Ärgernis empfinde ich die
"das hätte ich an deiner Stelle anders gemacht, ich zerfetze dich im nächsten Zug und reibe es dir danach noch einmal ordentlich rein und zeige dir, wie es besser geht" - Turnierspieler.
Diese besonder Sorte Spieler sorgt bei mir jedes Mal für leicht gestresstes Augenzucken.
Nicht falsch verstehen, in Turnieren ist natürlich eine andere Spielweise gefragt, als daheim beim entspannten Spieleabend. Doch wenn dann besagter Turnierspieler einem Neueinsteiger das Spiel beibringen möchte und ihn innerhalb von 5 Minuten mit seiner Turnierspieleart in der Luft zerreißt und ihn dann qualvoll 2 Stunden leiden lässt, ist das wohl die abschreckendste Werbung für das Spielehobby, das es gibt.

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Sascha 36

Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon Sascha 36 » 29. Juli 2015, 14:42

Eine nicht ganz ernst gemeinte Liste zu dem Thema Ameritrash .
https://boardgamegeek.com/geeklist/6660 ... ameritrash

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Zharadorn
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Re: Begriffe die mich nerven in der Brettspielwelt !

Beitragvon Zharadorn » 29. Juli 2015, 14:45

Sascha 36 hat geschrieben:Eine nicht ganz ernst gemeinte Liste zu dem Thema Ameritrash .
https://boardgamegeek.com/geeklist/6660 ... ameritrash

Grandios, danke dir! :D


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