Thygra hat geschrieben:ulrichblum hat geschrieben:In diesem Zusammenhang interessieren mich keine Aussagen im Sinne von: Frauen sind eben so und so und Männer so und so. Ich glaube das ist alles Kaffeesatz lesen und führt zu nichts.
Lieber Ulrich,
so sehr ich dich auch schätze: Dass du von vornherein bestimmte Aussagen nicht lesen willst, halte ich für keinen guten Diskussionsstil. Auch wenn das für dich Kaffeesatz sein mag: Ich glaube durchaus daran, dass manche Interessen genetisch veranlagt sind.
Deutschlandfunk hat geschrieben:[...] Harald Euler ist Evolutionspsychologe. Als Professor an der Universität Kassel hat er sich jahrzehntelang mit der Frage beschäftigt, welche Ursachen es hat, dass Mädchen und Jungen sich unterschiedlich verhalten und auch andere Interessen haben. Harald Euler: "Nicht alle Jungen haben eine Präferenz für technisches Spielzeug und nicht alle Mädchen wollen gerne Puppen haben. Aber: Bei dem einen Geschlecht ist eben das eine häufiger und bei dem anderen Geschlecht das andere."
Und diese statistische Verteilung sei nicht nur eine Folge von Erziehung, Kultur und Gesellschaft. Im Gegenteil: "Erstaunlicherweise gibt es einige Verhaltensmerkmale, die treten schon in den ersten Lebenstagen und –wochen auf. Das ist beispielsweise, dass kleine Mädchen mehr Interesse an Gesichtern zeigen, an Menschen zeigen, kleine Jungen eher an mechanischen Sachen, beispielsweise für ein Mobile, das über ihrem Bettchen hängt."
Die Untersuchung, die Harald Euler hier anspricht, hat der britische Psychologe Simon Baron-Cohen von der Universität Cambridge veröffentlicht. Unter Genderforschern sind seine Ergebnisse umstritten, und wie so oft werden Studien der jeweiligen Gegenseite angezweifelt. Allerdings gibt es inzwischen viele empirische Belege für die These, dass geschlechtstypische Spielzeugvorlieben nicht anerzogen sind. [...]
Ulisses Spiele hat geschrieben: Aventurien war schon immer ein gleichberechtigtes Setting, in dem Männer und Frauen gemeinsam als Held oder Heldin auf Abenteuer ausziehen und ist es all die Jahre geblieben. In einem Buch wie Wege der Vereinigungen, in dem Sexualität und damit Geschlechter in den Mittelpunkt gerückt werden, bleibt es gar nicht aus, dass wir uns mit dem Thema befassen. Darum haben wir ihm eines unserer Feature-Themen gewidmet. Diese Feature-Themen bilden Abschnitte im Buch, in denen sich Autoren und Autorinnen besonders intensiv mit bestimmten Schwerpunkten auseinandersetzen.
Im Fall von Gleichberechtigung in Aventurien sind dabei zwei Seiten entstanden, die wir euch hier als Download im vorläufigen Layout präsentieren. Hier entlang zum Text
Das Thema zieht sich auch durch viele andere Passagen im Hintergrundteil von Wege der Vereinigungen und hat auch, aus realweltlicher Überzeugung, die Begrifflichkeiten im Regelkapitel geprägt.
Ein weiteres Feature-Thema in Wege der Vereinigung wird auch über die zwei häufigsten Geschlechter hinausgehen und andere Identitäten in Aventurien behandeln. Hier jedoch geht es um die, seit Kiesows Zeiten gesetzte, Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Mehr könnt ihr in Wege der Vereinigungen lesen, das ihr auch im gerade laufenden Crowdfunding unterstützen und somit als erste bekommen könnt.
Günter Cornett hat geschrieben:Anfragen nach einer Begründung des Sexismus-Vorwurf werden bisher ignoriert.
[Christoph] hat geschrieben:Aber das Argument, dass ich hier beim Durchscrollen/Querlesen sah, es gäbe quasi 'naturgemäß' Szenarien, in denen sich Jungs wohler fühlten als Mädchen (und v. v.), kann ich auch nicht unterstützen: Es sieht bislang nicht so aus, als würden sich meine Mädels mit Dreck, Schweiß und Hallen voller Jungs unwohl fühlen.
Günter Cornett hat geschrieben:Generell ist Krieg führen aber "typisch männlich", entspricht dem männlichen Stereotyp. Zu weiblichen Stereotypen gehört es z.B., dass sie verführen, dadurch das Aggressive, Böse, ... besänftigen. Das ist in unserer Literatur tief verankert. Oder schon mal "der Schöne und die Biestin" gelesen? Unsere reiche Kultur kennt doch noch nicht einmal einen Glööckler von Notre Dame (Eidiedei, bin ich heute wieder sexistisch ...).
Günter Cornett hat geschrieben:Bei Andor könnte eine sinnvolle (sowie lustige und erkenntnisreiche) Heldenfähigkeit sein, Gors oder Skrale zu verführen. Vielleicht wird dann der Gor nett? Die greifen ja nicht von selbst an, wenn man mit ihnen auf einem Feld steht. Sie sind prinzipiell friedlicher als die "Helden", deren "Heldentum" darin besteht, die Kreaturen zu töten, die von sich aus nie angreifen würden.
Günter Cornett hat geschrieben:Insgesamt befriedigt das kriegerische Setting von Andor mehr Fans männlicher Stereotypen als die weiblicher, holt aber die Stereotypen ablehnd gegenüberstehenden HeldInnen durch die Möglichkeit der Geschlechterauswahl mit ins Kanonenboot.
Günter Cornett hat geschrieben:Ich finde das gar nicht so bereichernd. Eine Alternative wäre für mich eher ein Mix aus Stereotypen (die sind klar willkommen), Anti-Stereotypen (ebenso gern), Nicht-Stereotypen (warum auch nicht), Mix aus alledem und ganz anderes, was ich mir jetzt gerade nicht konkret vorstellen kann (real fantasy eben, ... na vielleicht der Orvelle-Schleimklumpen, aber es muss auch nicht immer schräg sein).
zuspieler hat geschrieben:Wir haben neulich in unserer Spielerunde über das Thema diskutiert. Hier einige Gedanken/Argumente aus der Runde.Günter Cornett hat geschrieben:Generell ist Krieg führen aber "typisch männlich", entspricht dem männlichen Stereotyp. Zu weiblichen Stereotypen gehört es z.B., dass sie verführen, dadurch das Aggressive, Böse, ... besänftigen. Das ist in unserer Literatur tief verankert. Oder schon mal "der Schöne und die Biestin" gelesen? Unsere reiche Kultur kennt doch noch nicht einmal einen Glööckler von Notre Dame (Eidiedei, bin ich heute wieder sexistisch ...).
Krieg war früher tendenziell typisch männlich. Inzwischen sind viele Kriege aber geschlechtsneutral. Es gibt weibliche Soldaten und die technische Aufrüstung führt dazu, dass biologische Geschlechterunterschiede keine so große Rolle mehr spielen. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Ein Ritter benötigte große Muskelkraft, um seine Rüstung tragen zu können. Bei einem Drohnenpiloten oder eine Drohnenpilotin spielt die körperliche Muskelkraft nur eine untergeordnete Rolle.
zuspieler hat geschrieben:
Ist "Verführung" wirklich ein weibliches Stereotyp? Mann verführt Frau funktioniert doch ebenso wie Frau verführt Mann.
zuspieler hat geschrieben:Günter Cornett hat geschrieben:Bei Andor könnte eine sinnvolle (sowie lustige und erkenntnisreiche) Heldenfähigkeit sein, Gors oder Skrale zu verführen. Vielleicht wird dann der Gor nett? Die greifen ja nicht von selbst an, wenn man mit ihnen auf einem Feld steht. Sie sind prinzipiell friedlicher als die "Helden", deren "Heldentum" darin besteht, die Kreaturen zu töten, die von sich aus nie angreifen würden.
Die Kreaturen sind auf dem Brett nicht aggressiv, aber in der Stadt/der Burg wüten sie durchaus. Sie sind also doch aggressiv.
zuspieler hat geschrieben:Übrigens: Wenn die Helden sich dazu entscheiden, alle Gors und Skrale anzugreifen und zu vernichten, werden sie sehr wahrscheinlich verlieren. Gerade bei Andor müssen sich Spieler sehr gut überlegen, welche Kreaturen eine Bedrohung darstellen und welche nicht.
zuspieler hat geschrieben:Günter Cornett hat geschrieben:Insgesamt befriedigt das kriegerische Setting von Andor mehr Fans männlicher Stereotypen als die weiblicher, holt aber die Stereotypen ablehnd gegenüberstehenden HeldInnen durch die Möglichkeit der Geschlechterauswahl mit ins Kanonenboot.
Handelt es sich bei Andor wirklich um ein kriegerisches Setting? Oder handelt es sich eher „nur“ um ein Fantasy-Setting?
zuspieler hat geschrieben:Günter Cornett hat geschrieben:Ich finde das gar nicht so bereichernd. Eine Alternative wäre für mich eher ein Mix aus Stereotypen (die sind klar willkommen), Anti-Stereotypen (ebenso gern), Nicht-Stereotypen (warum auch nicht), Mix aus alledem und ganz anderes, was ich mir jetzt gerade nicht konkret vorstellen kann (real fantasy eben, ... na vielleicht der Orvelle-Schleimklumpen, aber es muss auch nicht immer schräg sein).
Was wäre für Dich bei Andor ein Anti-Stereotyp und ein Nicht-Stereotyp? Und ist es generell gesprochen nicht gerade typisch für viele Spiele, Filme und Bücher, dass Sie mit Stereotypen arbeiten? Falls ja, ist es natürlich eine andere Frage, ob das gut ist.
SpieLama hat geschrieben:Peterlerock hat geschrieben:Wie kamen die Zahlen zustande?
Ich habe mehrere Spieleclubs mit [im Durchschhnitt [nachträgliche Ergänzung]] insgesamt 583 Teilnehmern in ganz Deutschland per E-Mail angeschrieben. Davon haben mir dreißig folgende Fragen beantwortet:
- Wie viele Personen kommen durchschnittlich zu Euren Spieleabenden?
- Wie viele Personen (oder wie viel Prozent) sind davon weiblich?
- Spielen Eure weiblichen Besucher in der Regel lieber andere Spiele als Eure männlichen Besucher?
- Wenn ja, welche? Wenn nein, welche Spiele werden bei Euch in der Regel generell gespielt?
Peterlerock hat geschrieben:Die Aussage "11 von 30 Spieletreffen" hat erstmal wenig Wert.
Es könnten bei 20 dieser Spieletreffen nur Männer oder nur Frauen anwesend sein.
Das kam nicht vor. Insgesamt spielten bei den Spieleclubs [im Durchschhnitt [nachträgliche Ergänzung]] 201 Frauen, das entspricht [im Durchschhnitt [nachträgliche Ergänzung]] etwa 34 Prozent
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