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[Angespielt] Funkenschlag

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?

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Wudi
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[Angespielt] Funkenschlag

Beitragvon Wudi » 21. November 2010, 22:22

Funkenschlag

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Autor: Friedemann Friese
Verlag: 2F-Spiele
Spieler: 2-5
Dauer: 60-120 Minuten (Abhängig von den Mitspielern und der Anzahl der Spieler)
Alter: 8+
Jahrgang: 2006

Thematik:
Der Spieler ist Chef eines Energiekonzerns. Durch erworbene Kraftwerke können Städte die am eigenen Stromnetz sind versorgt werden. Je mehr Städte der Spieler angeschlossen hat und versorgt desto mehr Geld erwirtschaftet er.

Ziel:
Je nach Spieleranzahl muss eine bestimmte Anzahl an Städte an ein Stromnetz eines Spielers angeschlossen werden. Ist dies erreicht gewinnt der Spieler der am Ende dieser Runde die meisten Städte versorgen kann. Falls zwei Spieler gleich viele Städte versorgen können gewinnt der Spieler mit den meisten Eltektro (Spielwährung)


Meine Meinung:
Das Spiel hat eine sehr interessante Thematik und ist eine sehr einfach zu erlernendes Strategiespiel. Es ist aber bei Weiten kein einfaches Spiel, denn man muss seine Züge gut Planen. Fragen wie: Kaufe ich nun ein Öl mehr, damit meine Mitspieler es teurer kaufen müssen? Schließe ich nun einen Stadt an und riskiere dafür in der nächsten Runde höhere Rohstoffpreise, aber nehme dafür eventuell mehr ein als die Andere? usw.
Das Spiel enthält fast keine Glücks-/Zufallselemente (wie z.B. Würfel) jedeglich der Kraftwerkmarkt wird durch Karten repräsentiert die von einem Kartenstapel (der gemischt wurde) gezogen werden. Da man aber keines der Kraftwerke kaufen muss und es bei jedem Kraftwerk eine Auktion gibt bevor er es einen nehmen darf wird dieser Zufallsfaktor etwas gemildert.

Meine Wertung:
Ich gebe dem Spiel 5/6 Punkten wenn man aber die Erweiterungen wie neue Kraftwerke oder die neuen Spielpläne dazu nimmt sind es 6/6 Punkten.
Zuletzt geändert von SpieLama am 29. April 2014, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Joachim-SpieLama
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Joachim-SpieLama » 22. November 2010, 00:08

Ich hasse Noten aber bei Funkenschlag gebe ich ohne weiteres Nachdenken 7/6 Punkten. ;)

Well done Friedemann!
Zuletzt geändert von Joachim-SpieLama am 22. November 2010, 00:09, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Funkenschlag

Beitragvon El Grande » 22. November 2010, 05:50

Mich hat das Spiel bisher immer abgeschreckt, weil ich bisher öfter gehört/gelesen habe, dass das Spiel sher viel Mathematik ist, also viel Rechnerei und Denkarbeit erfordert. Was meint ihr?

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RE: Funkenschlag

Beitragvon Joachim-SpieLama » 22. November 2010, 08:35

Einige Autoren sind Mathematiker, viele Spiele benötigen Mathematik. :)
Natürlich gilt es bei Funkenschlag zu überschlagen wie viel mir ein zur Versteigerung stehendes Kraftwerk bis zum Spielende noch einbringen wird, was aber gar nicht so einfach ist, da man nicht abschätzen kann wie sich die Rohstoffpreise entwickeln werden und der Gewinn mit jeder angeschlossenen Stadt sinkt. Ein Funken Kopfrechnen gepaart mit einer ordentlichen Portion Cleverness bringt hier den Erfolg. Davon würde ich mich nun nicht abschrecken lassen. Außer man sitzt mit Individuen am Tisch, die nach einem Taschenrechner fragen. :D (Mir bereits bei Civilization passiert. Dazu noch von zwei naturwissenschaftlichen Studenten bei denen Mathematik eine große Rolle spielt und in selbigen bei Prüfungen ein Taschenrechner verboten ist. Da konnte ich nur ungläubig den Kopf schütteln. :/)
Zuletzt geändert von Joachim-SpieLama am 22. November 2010, 08:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Lorion42
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Lorion42 » 22. November 2010, 10:03

Friedemann ist Mathematiker :)
Es gibt mehrere Sachen, wo bei Funkenschlag Addition unabdingbar ist:
- Wie schon von Joachim genannt: es ist wichtig, zu wissen, ob sich ein gebotener Preis für ein Kraftwerk überhaupt lohnt. Wenn man dazu keinen Bock hat, dann sollte man aussteigen, wenn der Preis zu weit über dem Mindestgebot liegen. Einzig die Kraftwerke 25 und 26 sind bei guten Kohle bzw. Ölpreisen mindestens 35 wert.
- Möchte man Städte anschließen muss man den Preis dafür rausbekommen, dazu addiert man die Preise, die an den Leitungen von den eigenen Städten ausgehen. Macht man keine überraschenden Übernahmeaktionen muss man hier aber auch wenig rechnen. Meistens lohnen sich hier auch nur Anschlüsse in Städten, die direkt um die Ecke liegen.

Den Gewinn guckt man in einer Tabelle nach. Hier muss man höchstens zählen können. Insgesamt gibt es aber sehr viel Verwaltungsoverhead bei dem Spiel. Das Spiel wäre super für eine Brettspielkonsole geeignet. Sieht man aber von dem Verwaltungsaufwand ab, bleibt eines der besten (weil perfekt ausbalancierten) Aufbaustrategiespiele über, die ich kenne. Die Veränderungen der Rohstoffpreise ist gut durchdacht und die Mechanismen beim Kraftwerksmarkt führen meistens zu einem ausgeglichenen Spiel.

Wenn es aber wirklich mal passieren sollte, das ein Kraftwerk mit Kapazität 5 oder 6 relativ früh im Spiel auftaucht, dann sollte man zuschlagen, sofern man noch Geld zum Investieren hat. Denn Sieger ist, wer am Ende am meisten Städte versorgen kann und nicht, wer am meisten Geld hat. Wer sich die ganze Zeit mit günstigen Kraftwerken der Kapazität 4 eindeckt, hat dank der Beschränkung der eigenen Kraftwerke auf 3 vor der letzten Runde vermutlich nur 12 Städte versorgt. Wenn er dann Glück hat und ein 7er Kraftwerk ersteigern kann, kommt er trotzdem nur auf 15. (Das gilt im Spiel zu 5. oder zu 6. übrigens nicht, da das Spiel hier nicht bei 17 Städten sondern bei 15 bzw. 14 endet). Zu 6. hat das Spiel aber auch etwas zu hohe Downtime. Am besten funktioniert es mMn zu 4. oder 5.

Wer das Spiel noch nicht ausprobiert hat, sollte es umbedingt in der Brettspielwelt probespielen und wenn es Spaß macht: sofort kaufen. Meine Lieblingskarte ist Frankreich, die ich (indirekt) auch in die Brettspielwelt bekommen habe.

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Joachim-SpieLama
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Joachim-SpieLama » 22. November 2010, 10:43

lorion hat geschrieben: Insgesamt gibt es aber sehr viel Verwaltungsoverhead bei dem Spiel.


Kleiner Tipp: Ich nutze statt den Elektroscheinen Pokerchips, was den Verwaltungsaufwand deutlich! reduziert.
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Wudi
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Wudi » 25. Dezember 2010, 22:27

Ab Anfang 2011 gibt es Bei Boardgamegeeks.com ein neues Promokarten-Pack für Funkenschlag. Kann man die Karten dann auch nach Deutschland liefern lassen? Bestellt einer dort?

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Bossi
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Bossi » 26. Dezember 2010, 02:20

Ich bin nicht so der Fan von Funkenschlag...

Ist einfach zu berechenbar, gerade zum Ende hin, für meinen Geschmack...

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El Grande
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RE: Funkenschlag

Beitragvon El Grande » 26. Dezember 2010, 07:10

D.h. dir fehlt der Glücksfaktor? Oder eher ein Element, das (auf andere Weise) die Berechenbarkeit herausnimmt, um die Grübelei zu reduzieren?

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RE: Funkenschlag

Beitragvon Bossi » 26. Dezember 2010, 12:17

Es ist zum Schluss in meinen Augen ZU einfach zu berechnen, wer gewinnen wird, bzw. wenn man das verhindert, wer stattdessen gewinnen wird. Wenn man genug (sprich die meiste) Kraftwerkspower hat, baut man einfach auf Teufel komm raus das Stromnetz und Bingo.

Andere Spiele, wie Caylus oder Puerto Rico, sind dort "unberechenbarer". Dort kann man einfacherer aus einer starken Position im Mittelspiel noch abgefangen werden.

PS: Nen Kumpel ist anderer Meinung ;)

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RE: Funkenschlag

Beitragvon Wudi » 26. Dezember 2010, 12:28

Bossi hat geschrieben:Es ist zum Schluss in meinen Augen ZU einfach zu berechnen, wer gewinnen wird, bzw. wenn man das verhindert, wer stattdessen gewinnen wird. Wenn man genug (sprich die meiste) Kraftwerkspower hat, baut man einfach auf Teufel komm raus das Stromnetz und Bingo.

Andere Spiele, wie Caylus oder Puerto Rico, sind dort "unberechenbarer". Dort kann man einfacherer aus einer starken Position im Mittelspiel noch abgefangen werden.

PS: Nen Kumpel ist anderer Meinung ;)


Friedemann Friese hat glaube ich irgendwo mal in einem Interview gesagt das seine Spiele von dem gewonnen werden sollen, der sein Spiel am besten verstanden hat. Friedemann ist ein studierter Mathematiker (er hat das Studium abgebrochen um Spiele zu entwickeln).
Das könnte in eine Erklärung sein und deine Meinung über das Spiel in eine andere Richtung lenken.

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RE: Funkenschlag

Beitragvon Bossi » 28. Dezember 2010, 04:28

Ich will ja nicht sagen, dass es schlecht ist, aber - wenn man 100% berechnen will, dann lieber gleich Schach oder Go... ;)

Aber wär ja auch langweilig, wenn alle den gleichen Geschmack haben! :)

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Der Siedler
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Der Siedler » 29. Dezember 2010, 01:05

Beschränke den Bereich der abstrakten Taktik-Zweier bitte nicht auf Schach und Go. Da gibt es eine Menge, wirklich guter Spiele, die diesen alten Hasen mittlerweile mehr als ernsthafte Konkurrenz machen können.
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Lorion42 » 29. Dezember 2010, 12:05

z.B. Hive

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Hotbutton
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Hotbutton » 13. Mai 2011, 11:52

Meine Antwort auf die Frage unseres Hasslamas im anderen Thread:

Hm, ne Bewertung fällt mir hier nach dem ersten Spiel relativ schwer. Positiv war:
Die Mechanismen an sich sind total simpel, dennoch ist es logischerweise weit davon entfernt, banal zu sein.
Auch wenn es über drei Stunden gedauert hat, war ich danach überrascht, dass es schon so spät ist. Immer ein gutes Zeichen.
Meine Angst, dass das Spiel hauptsächlich aus Mathe besteht, wurde nicht bestätigt. Vielleicht habe ich dafür aber einfach auch zu schlecht gespielt Wink
Bei uns war lange Zeit kein Gewinner absehbar und letztlich war Lukes Sieg dann sogar relativ überraschend.
Und: Die Karten bieten sicherlich einiges an Abwechslung.
Negativ:
Auch wenn mir die insgesamte Spieldauer nicht lange vorkam, gab es doch viel Downtime. Kann natürlich nicht beurteilen, ob das nur an der Spielgruppe lag.
Das Thema ist etwas trocken.
Ich denke, wenn man es ehrgeiziger angeht, dann artet es letztlich doch in viel Rechnerei aus, was wiederum die Downtime erhöhen würde.
Außerdem vermute ich, dass bei dem Spiel die Gefahr besteht, dass der letzte und erste Platz relativ bald feststehen können. Dafür wäre mir die Spieldauer dann entschieden zu lang.

Fazit: Ich werde es definitiv wieder spielen und sehen, ob sich die letzten beiden Negativpunkte, die ja nur Vermutungen darstellen, als falsch herausstellen oder nicht. Erst dann kann ich mir eine genauere Meinung bilden Cool

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RE: Funkenschlag

Beitragvon Bossi » 13. Mai 2011, 21:00

du sprichst mir aus dem Herzen! sehe das mit den Knackpunkten ähnlich - ohne jetzt das Spiel als Ganzes schlecht zu finden!

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Der Siedler
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Der Siedler » 14. Mai 2011, 00:42

Ich zum Beispiel besitze es nicht! Die Frage ist aber doch: Ist es trotz der Berechenbarkeit schon ein solcher Klassiker, dass er in jede "gute" Spielesammlung hereingehört? Oder sollte man sich den Kauf gut überlegen?
Wenn ich mir vorstelle, dass wir unsere Spiele am Montagabend schon immer recht ernst nehmen, dort aber die Konzentration in einem annehmbaren, nicht aber exzellenten Bereich liegt, dann könnte das ja darin ausarten, dass wir alle 5min pro Zug die Möglichkeiten durchrechnen. Das will natürlich keiner ernsthaft... Dagegen steht, dass wir dem Genre der komplexen Spiele nicht abgeneigt sind und gerne auch mal etwas neues kennenlernen wollen. Vor allem, wenn es sich dabei um ein so populäres Spiel wie Funkenschlag handelt.
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Lorion42 » 14. Mai 2011, 09:29

Meiner Meinung nach ist es schon ein moderner Klassiker. Die Downtime ist eigentlich der einzige große Nachteil. Er wird aber auch dadurch relativiert, dass die Züge in mehrere Phasen aufgeteilt sind und die eigentlichen Züge dann relativ klein sind.
Beim Kraftwerk ersteigern sollte man schon rechnen. Wir haben immer den einen oder anderen Taschenrechner am Tisch liegen wenn wir es spielen. Allgemein kann man aber hier sagen: Um 5er und 6er, Umweltkraftwerke und Kraftwerke von Rohstoffen, die in absehbarer Zeit günstig bleiben kann man ruhig wettbieten. Alle anderen sollten nicht so viel teurer verkauft werden als das Startgebot beträgt. Da bei der Auktion alle involviert sind, fühlt sich das auch nicht als Downtime an.
Die anderen Phasen: Rohstoffe kaufen, Städte anschließen und Geld kassieren sind meistens aus dem Bauch heraus spielbar. Hier lange zu überlegen bringt meistens nicht sehr viel. Auch hier kann man einfache Regeln befolgen: Wenn man in der nächsten Runde nicht nochmal so günstig Rohstoffe bekommen kann (weil man z.B. erster wird und alle anderen Kraftwerke der selben Sorte haben) oder wenn man verhindern kann, dass jemand anderes sein Kraftwerk benutzen kann, lohnt es sich mehr Rohstoffe zu kaufen als man braucht. Und bei Städten lohnen sich teure Verbindungen nur, wenn man dadurch mehrere Städte auf einmal anschließen kann. Ansonsten immer Nachbarstädte mit möglichst geringen Kosten anschließen.
Ich hab jedenfalls noch nie erlebt, dass jemand 5 Minuten für einen Zug gebraucht hat.

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El Grande
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RE: Funkenschlag

Beitragvon El Grande » 14. Mai 2011, 10:24

lorion hat geschrieben:[...] Wir haben immer den einen oder anderen Taschenrechner am Tisch liegen wenn wir es spielen. [...]


Woah! Wäh! Das schreckt mich nun endgültig ab. :s :

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Hotbutton
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RE: Funkenschlag

Beitragvon Hotbutton » 14. Mai 2011, 11:24

@ Lorion: Das Problem ist jedoch, dass man bei der Auktion schon ausrechnen muss, wie viel einen die Rohstoffe wahrscheinlich kosten werden, wie viel Geld man für neue Städte und Anschlussgebühren haben muss. Das kann schon sehr lange dauern. Zudem ist man bei einer Auktion meiner Meinung nach nicht unbedingt involviert, es kann auch sein, dass man ganz sicher weiß, in der Runde steiger ich egal was kommt bei keinem Kraftwerk mit. Dann sitzt man erstmal ne ganze Weile. Oder man ersteigert das erste Kraftwerk und muss dann den restlichen vier Leuten noch lange beim Ersteigern zuschauen.
Dennoch: Ich würde es aufgrund des Popularitätsgrades schon auch als modernen Klassiker bezeichnen. Und: Liest man sich meinen Ersteindruck oben durch, sieht man ja, dass ich es keineswegs schlecht fand! Außerdem haben wir ja zu fünft gespielt, da ist die Downtime natürlich besonders groß.

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H8Man
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RE: Funkenschlag

Beitragvon H8Man » 14. Mai 2011, 14:30

hihi @ Grande
Die meisten (gefühlt, wenn man nach BGG geht) Amis spielen das mit Taschenrechner lol
Ich für meinen Teil bin total dagegen (für mich persönlich), da es gerade das schöne ist, wenn man selbst rechnen und nachdenken muss, statt alles vom PC (in Bezug auf Spiele) berechnet bekommt. Das ist für mich ein großer Teil des Brettspielens und hält einen auch immer frisch im Kopf.
Ich hab das Spiel zwar erst ein paar mal gespielt, aber keiner von uns hat jemals nen Taschenrechner benutzt, also nicht gleich abschrecken lassen. ;)

Ist die Downtime echt so drastisch? Kann mich nicht daran erinnern das es auffällig viel ist und wir sind alles andere als Bauchspieler. Hingegen habe ich mir nie Java gekauft, weil das wirklich zu krass ist. Kann einer von euch die beiden Spiele von der downtime her vergleichen?
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

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RE: Funkenschlag

Beitragvon Lorion42 » 14. Mai 2011, 15:11

Da die Downtime sich auf mehrere Phasen aufteillt, ist sie vergleichsweise gering. Ich würde sie in etwa mit der von Puerto Rico gleichsetzen. Problematisch finde ich sie nur, wenn man mit 5 oder 6 Spielern spielt - mit der Anzahl würde ich auch kein Puerto Rico spielen wollen.
Der Taschenrechner wird eigentlich auch nicht umbedingt gebraucht... es geht NUR um Additionen und Subtraktion.

Beispiel: Kraftwerk 26 ist verfügbar. Damit kann man 2 Öl in 5 Energie umwandeln. Öl kostet momentan: 4/5/5/5/6/6/6/7/usw.
Vor dir kann nur eine Person Öl kaufen, weil er Kraftwerk 8 noch besitzt... damit könnte er dir maximal 6 Öl wegkaufen. Das würde sich aber für ihn nicht lohnen, da er Karftwerk 8 spätestens in der nächsten Runde überbauen muss. Eventuell wird er aber 3 Öl kaufen, um noch 2 Städte mehr zu versorgen. Mit 26 könntest du 3 weitere Städte versorgen. Die müsstest du aber erst anschließen. Das würde dich z.B. 21+22+23 kosten, wenn dir keiner die Städte wegnimmt. Höchstens die 21er Stadt könnte ein Mitspieler wegnehmen. Die nächstgünstigste würde dich 25 kosten. Du hast noch 110 Elektro. Wieviel kannst du für Kraftwerk 26 bieten, ohne ein zu großes Risiko einzugehen?

Alles was du rechnen musst ist 110-(21+22+23+4+5) im idealsten Fall. 110-(22+23+25+6+7) um überhaupt noch 3 Städte anschließen zu können und eventuell 100-(22+23+6+7) für den Fall, dass du auf die eine Stadt erstmal verzichten willst und sie erst in der nächsten Runde anschließen willst.
Geht alles im Kopf... aber mit Rechner geht es eventuell schneller.
Und wie man sehen kann, sind die Überlegungen auch nicht soo kompliziert. Wichtig für eine Entscheidung sind meist nur wenige Faktoren, obwohl sehr viele im Spiel sind. Weiter als eine Runde im Voraus den Gewinn zu planen ist im Prinzip auch unmöglich. Strategische Überlegungen gehen eher in die Richtung: Es werden 5 Öl pro Runde produziert und momentan sind Kraftwerke im Netz die jede Runde 6 verbrauchen... jetzt noch eins zu holen würde zu steigenden Ölpreisen führen und könnte am Ende teuer werden oder gar dazu führen, dass man gar nicht mehr versorgen kann. Also doch besser auf Uran setzen... Oder auch: Wenn ich jetzt diese Stadt anschließe, dann wird es für den Mitspieler besonders teuer die Stadt dahinter anzuschließen und er lässt vielleicht davon ab... so bekomme ich 3 weitere Städte zum Erstanschlusspreis!
Zuletzt geändert von Lorion42 am 14. Mai 2011, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: Funkenschlag

Beitragvon Bossi » 14. Mai 2011, 23:26

tja, wenn das eine einfache Rechung ist, dann schreckt dich Schach und Go wirlich nicht ab ;-)

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RE: Funkenschlag

Beitragvon Lorion42 » 15. Mai 2011, 01:17

Bossi hat geschrieben:tja, wenn das eine einfache Rechung ist, dann schreckt dich Schach und Go wirlich nicht ab ;-)

Beides Spiele, die ich grundsätzlich verliere... ich plane dazu zu wenig voraus ;)

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RE: Funkenschlag

Beitragvon Bossi » 15. Mai 2011, 23:19

@offtopic: Schach geht gegen die meisten GANZ einfach zu spielen:
Schaue einfach deinen jetzigen Zug an
Hat die Figur eine Aufgabe da wo sie jetzt steht?
Ist die Figur weg (1-zügig, vielleicht 2-zügig), da wo sie hin soll?
und - auch wichtig - steht die Figur dort tatsächlich besser als dort, wo sie momentan steht?

die 3 Grundsätze reichen bis in die Kreisliga vollkommen aus zum Gewinnen - ohne Witz! :-)

alle, die sagen, man müsse 2, 3, 4 oder gar 5 Züge im Vorraus beim Schach berechnen bei jedem Zug, sind Spinner
und die Leute, die das tatsächlich machen, sind eh RICHTIG gut - die spielen Landesliga...!


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