Hallo Forum,
heute Abend haben wir (2 Kumpels und meine Wenigkeit) zum ersten mal LvA gespielt. In der Konstellation Krieger, Bogenschütze und Zauberer(ich). Der Spieleinstieg war etwas holprig, wurde aber zunehmend flüssiger. Ich denke, unser grösstes Problem war und ist, dass wir als Vielspieler mitunter Erwartungen haben, welche neue Spiele so nicht immer erfüllen. Man muss somit erstmal warm werden, dann läufts aber. Die wichtigsten Erkenntnisse für uns waren:
- wenn die Monster die Burg überrennen ist Schluss (bei 3 Spielern dürfen maximal 2 durchkommen) - allerdings bekommt das Wort "Bauerntopf" (für Interessierte, einfach mal bei Chefkoch.de suchen) eine völlig neue Bedeutung
- wenn der Erzähler bei N ankommt müssen alle Ziele erreicht sein sonst hat man verloren
- Monster töten bringt den Erzähler näher an N heran. Blöd, wenn der nichts mehr zu erzählen, man selbst aber noch offene Missionen abzuarbeiten hat
Man muss somit immer das/die Ziel/Ziele im Auge behalten und sollte nur die Monster umhauen, die nötig sind. Hier empfiehlt es sich sogar, möglichst die Skrale zu erledigen, die sind zu zweit schaffbar, bringen mehr Belohnung und treiben den Erzählerspielstein auch nur um ein Feld voran. Bei den Gors kann man meistens ein wenig warten, da man sie i.d.R. recht sicher besiegt. Die Stärkeren (z.B. diese schwarzen Katzen) kann man durchaus in die Burg lassen, da das Risiko hier sehr hoch ist Ressourcen/Runden zu verplemmpern. Aber wie gesagt das Limit der Burg im Auge behalten! Man kann den Tierchen natürlich auch lecker Futter, ...ähm mehr Bauern, in die Burg bringen, dann verkraftet man entsprechend mehr Monster, ehe es König Brandur zu viel wird und er die Heldentruppe aus seinem Reich schmeisst
Gespielt haben wir die Einstiegsrunde und Legende 2. Die Einführungslegende war ziemlich leicht. Wir haben sie bei 2 oder 3 Feldern vor "N" geschafft. Klar man kann noch ein bischen kämpfen gehen, Nebelmarker erkunden oder Stärkepunkte kaufen, aber wozu? Hintenrum durch die Berge zum Baum und die 1-2 Monster die im Weg sind von den Mistreitern aus dem Weg räumen lassen, fertig.
Legende 2 war schon knackiger, hier gabs aber ne sichere Punktlandung auch wenn insgesamt 3 Überstunden in der finalen Runde nötig waren. Ein frühes Fernrohr ist hier sehr wertvoll. Ein Schild ermöglicht relativ gefahrloses fischen nach positiven Nebel-Ereignis-Karten und 3 Runen für den Magier sind auch was feines
Wir haben uns entschieden unseren Bogenschützen mit dem Startgeld zu pushen und ihn dann als Supporter gegen den Skarl und Co zu platzieren. Ich denke, es ist generell eine gute Strategie für den Anfang. Spart den anderen Helden eine Händlerrunde und das Geld verteilt man später über die Belohnung für siegreiche Kämpfe wieder um. Achja, als Zauberer braucht man nur relativ wenig Willenspunkte. Sie haben keinen Einfluss auf "den Würfel" man hat ja nur einen und das, was man für Überstunden und sonstiges benötigt, kann man auch später noch nachtanken, also lasst dem Krieger am Anfang die Brunnen, damit er auf seine Würfel kommt.
Was uns bei 3 Spielern etwas Probleme gemacht hat, waren die Ausrüstungsslots. Man kann nur 3 Gegenstände mit sich führen, mal von Schild und Helm abgesehen. Als Magier war ich dann auch recht bald mit 3 Runen voll belegt, der Bogenschütze irgendwann auch und der Krieger musste Hexentrank, Kräuter und zwischenzeitlich einen Runenstein tragen. Gut es hat gerade so gepasst aber bei späteren Legenden kann ich mir vorstellen, dass es da Probleme geben könnte. Beim Spiel zu zweit ebenso. Dazu noch die feste Ablauffolge, hier muss man schon ein bischen aufpassen, dass man sich nicht verzettelt. Geht es wirklich immer in der selben Reihenfolge bin mir da nicht sicher? Gut es hat letztlich gereicht, aber ich wüsste es halt gern sicher. Wäre schön wenn's jemand sicher weiss.
Was nach Spielende immer noch unklar war; ist, wann 5 bzw. 6 Runensteine ins Spiel kommen. Wahrscheinlich henkt es mit der Spielerzahl zusammen und wir haben es nur überlesen. Wenn's jemand aufklären kann, dann auch hierfür herzlichen Dank.
Fazit, der Ersteindruck vom Spiel ist vorwiegend positiv. Es macht ganz gut Laune und solange man noch ein paar Legenden vor sich hat, wird's sicher auch nicht langweilig. Allerdings habe ich so meine Bedenken bzgl. Langzeitmotivation. Sicher kann man die ein oder andere Legende wahrscheinlich mehrmals spielen, aber danach? Entweder entwickelt die Community was oder man wird nachkaufen müssen. Weiterhin sehe ich bei Co-Op-Spielen immer das Problem, dass dominante Spieler das Spielgeschehen an sich reissen. I.d.R. gibt es eine optimale Zugfolge. Wenn ein Spieler das besser oder schneller erkennt als die anderen, kann es vorkommen, dass nur noch einer spielt, während die anderen gespielt werden. Auf sowas sollte man achten, sonst kann Frust aufkommen.
Unterm Strich schätze ich das Spiel als gelungen ein, würde es aber definitiv nicht als "Must Have" bezeichnen. Für den Preis von 25-30 € ist es in jedem Fall eine lohnenswerte Investion, wenn man es auf die Stunden umrechnet, in denen man damit Spass haben kann.
In diesem Sinne.
Have Fun