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Planet Steam - Spielboxrezension

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Frank

Planet Steam - Spielboxrezension

Beitragvon Frank » 12. Mai 2009, 08:22

Mit etwas Verspätung habe ich gestern die ausführliche Spielboxrezension zu Planet Steam gelesen.

Erfreut, dass diesem guten Spiel ein großer Raum in der Spielbox eingeräumt wurde bin ich aber auch auf den einen oder anderen Fehler in der Rezension gestossen.

So schreibt L.U.Dikus, dass der Spieler, der Lady Steam ersteigert sich als erster einen Bonusrohstoff aussuchen darf (Spielbox S. 29, Sp.1). Das ist falsch.

Diesem Irrtum folgend schreibt er auf S. 31, Sp. 2 dass beim Expertenspiel die Reihenfolge für den Rohstoffhandel an die Ersteigerung der Zugreihenfolge gekoppelt ist. Auch dies ist nicht richtig.

Kein Fehler aber etwas unschön in der sonst so ausführlichen Rezi ist, dass die Bedeutung der Baugenehmigung für die neutralen Plattformen "verschwiegen" wird.

Ergänzend möchte ich noch anfügen, dass ich mich über die künftige Erweiterung für den 6. Spieler wundere. Aufgrund der zum Teil extremen Wartezeiten halte ich dieses schöne Spiel bereits mit der momentanen Maximalzahl von 5 für nahezu unspielbar.

Frank

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Attila
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Beiträge: 4715

Re: Planet Steam - Spielboxrezension

Beitragvon Attila » 12. Mai 2009, 11:04

Frank schrieb:

> Kein Fehler aber etwas unschön in der sonst so ausführlichen
> Rezi ist, dass die Bedeutung der Baugenehmigung für die
> neutralen Plattformen "verschwiegen" wird.

Das finde ich irrelevant. Auch ist mir die ausführliche Nacherzählung der Spielregeln nicht so wichtig. Wenn fehler in den Testrunden gemacht wurden, auf denen die Rezi basiert, dann muss man natürlich die ganze Rezi nochmal überdenken - kann sein das sich nix ändert, kann aber auch sein das sich alles ändert.

> Ergänzend möchte ich noch anfügen, dass ich mich über die
> künftige Erweiterung für den 6. Spieler wundere. Aufgrund der
> zum Teil extremen Wartezeiten halte ich dieses schöne Spiel
> bereits mit der momentanen Maximalzahl von 5 für nahezu
> unspielbar.

Nur die harten kommen in den Garten.

Atti

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ravn

Re: Planet Steam - Einstiegshürde

Beitragvon ravn » 12. Mai 2009, 11:47

Frank schrieb:

> Ergänzend möchte ich noch anfügen, dass ich mich über die
> künftige Erweiterung für den 6. Spieler wundere. Aufgrund der
> zum Teil extremen Wartezeiten halte ich dieses schöne Spiel
> bereits mit der momentanen Maximalzahl von 5 für nahezu
> unspielbar.

Laut Info des Autors soll sich die Spielzeit nach den ersten Kennenlernpartien drastisch reduzieren. Im Prinzip gibt es ja auch nicht so viel zu grübeln, wenn man einmal die Marktmechanismen verstanden hat und denen nicht nur hinterher läuft. Das braucht aber eben (mindestens) eine Partie und eine gehörige Portion Frusttoleranz.

Problem ist nur, dass ich in meinen Spielrunden wohl kaum noch eine weitere Partie spielen werden können, da die meisten Mitspieler (inklusive mir) schlicht von der erlebten Unwägbarkeit in einer Anfänger-5er-Partie oder von eher erarbeiteten statt erspielten 3er-Partien abgeschreckt sind.

Ist eben ein Freak-Spiel mit entsprechender Einstiegshürde, wo vieles in der ersten Partie falsch laufen kann. Das kann eben demotivieren, so dass Planet Steam als knallharte Wirtschaftssimulation verstaubt in Konkurrenz zu leichter zugänglichen Spielen. Hat in der Konsequenz dazu geführt, dass ich das Spiel verkauft habe. Weil die Wahrscheinlichkeit, dass es nochmals auf den Spieltisch kommt, eher minimalst war. Schade eigentlich.

Wem ist es noch so ergangen?

Cu/Ralf

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czarnè
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Beiträge: 15

Re: Planet Steam - Spielboxrezension

Beitragvon czarnè » 12. Mai 2009, 12:57

Hallo,

An dieser Stelle möchte ich mich (auch im Namen des Autors) bei L.U.Dikus herzlich bedanken, für die gelungene Rezension in der letzten Spielbox. Dass bei einem sehr komplexen Spiel mit so vielen Feinheiten bei einer 4-Seiten-Rezi hie und da mal Fehler vorkommen können, ist aus meiner Sicht fast nicht auszuschließen. Außerdem hat er den „Schweine-Zyklus“ im Spiel erkannt und wirklich toll erklärt.

Die angekündigten Erweiterungen möchte ich hier jedoch kurz berichtigen:
Der „Saboteur“ wird in der nächsten Spielbox erscheinen.
Der „Manipulator“ wird bei Ludoart und bei H.G. Thiemann bei Allgames4you gegen Ende Mai erhältlich sein.

Beide Erweiterungen sind für 2-5 Spieler angelegt.

Hintergrund-Infos:
Die Information einer 6-Spieler-Erweiterung hat es wahrscheinlich meinerseits auch mal gegeben, ist aber jetzt noch Zukunftsmusik. Wir testen gerade eine etwas größere, materialaufwändige Erweiterung, die zwar auch mit einem 6ten-Spieler möglich, aber nicht die Hauptsache dieser Erweiterung sein soll. Vielmehr wird „einem“ Spieler während des gesamten Spiels eine „Sonderfunktion“ gegeben, wobei diese jedoch von 3-6 Spielern möglich ist. Meinungen und Vorschläge hierzu erwünscht. Diese Erweiterung wird aber frühestens (wenn überhaupt) im Herbst 2010 erscheinen.

Grüsse
czarnè

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Klaus Knechtskern
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RE: Planet Steam - Spielboxrezension

Beitragvon Klaus Knechtskern » 12. Mai 2009, 14:16

"Attila" hat am 12.05.2009 geschrieben:
> Frank schrieb:
>
>> Kein Fehler aber etwas unschön in der sonst so ausführlichen
>> Rezi ist, dass die Bedeutung der Baugenehmigung für die
>> neutralen Plattformen "verschwiegen" wird.
>
> Das finde ich irrelevant. Auch ist mir die ausführliche
> Nacherzählung der Spielregeln nicht so wichtig. Wenn fehler
> in den Testrunden gemacht wurden, auf denen die Rezi
> basiert, dann muss man natürlich die ganze Rezi nochmal
> überdenken - kann sein das sich nix ändert, kann aber auch
> sein das sich alles ändert.
>
>> Ergänzend möchte ich noch anfügen, dass ich mich über die
>> künftige Erweiterung für den 6. Spieler wundere. Aufgrund der
>> zum Teil extremen Wartezeiten halte ich dieses schöne Spiel
>> bereits mit der momentanen Maximalzahl von 5 für nahezu
>> unspielbar.
>
> Nur die harten kommen in den Garten.
>
> Atti
Richtig,

jedes Spiel unter 4 Stunden Spieldauer ist eh was für Weicheier ;-)

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Ferdinand Köther
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Beiträge: 1147

Re: Planet Steam - Einstiegshürde

Beitragvon Ferdinand Köther » 12. Mai 2009, 22:46

Hmmm - klar kein "Familienspiel", aber "Einstiegshürde, extrem lange Wartezeiten, wo vieles falsch laufen kann" gibt mir zu denken, sind wir/ich so abgehoben, dass ich das in keinster Weise nachvollziehen kann? Soll nix Böses heißen, bitte nicht falsch verstehen - ich bin lieber gaaaanz vorsichtig, damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt.

PS würde ich als gutes Spiel bezeichnen, mäßig komplex, für engagierte Spieler gedacht und geeignet. Die erste Partie dauert ziemlich lange, ist spannend und interessant, ab und zu muss man noch mal in der Regel nachschlagen.

Die Regel ist der Schwachpunkt, viel zu langatmig und oft zu wenig "auf den Punkt gebracht", letzten Endes aber komplett, zumindest in der zweiten Auflage (von diversen Schreibfehlern abgesehen). Mal wieder ein schönes Beispiel dafür, wie einfache Dinge umständlich erklärt werden können. In all dem überflüssigen Wust können wichtige Dinge untergehen, ich musste erst Heinz fragen, um eine Frage zu klären bzw. die Antwort in der Regel finden und zuordnen zu können.

Ein anderer Aspekt, da ich gerade schon mal am Schwafeln bin - und auch hier: Bitte nicht falsch verstehen! Die schöne und opulente Aufmachung und damit (in dem Sinne gerechtfertigt) der ziemlich hohe Preis, der, zusammen mit der überdimensionierten Schachtel, sicher oft abschreckend wirkt, sind in meinen Augen ein Manko. Selbst diese Ausstattung hätte locker in eine halb so große Schachtel gepasst; statt der aufwändigen Tanks mit drei Einschnitten, von denen eh nur immer einer benutzt wird, Pappplättchen verwenden usw. würde den Preis drastisch senken können und der Verbreitung des Spiels helfen, die es meiner Meinung nach verdient hätte.
So ist und bleibt es ein Exot, gut zu spielen und wunderschön anzuschauen, leider nur (zu) wenigen vorbehalten.

Schöne Spiele sind schön ;-), aber wenn das Design im Vordergrund steht und den Preis bestimmt, ist das der Spielidee abträglich, das finde ich in doppelter Hinsicht schade. Klasse Spiele sollten größere Verbreitung finden können, klasse Design sollte sich mehr auf dem allgemeinen künstlerischen Sektor austoben, auf dem sicher auch eher die Bereitschaft besteht, dafür die entsprechende Knete locker zu machen.

Hoffentlich richtig verstandene Grüße,
Ferdi

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ravn

Re: Planet Steam - Kontrollfreaks denken das Spiel kaputt

Beitragvon ravn » 13. Mai 2009, 01:22

Ferdinand Köther schrieb:
>
> Hmmm - klar kein "Familienspiel", aber "Einstiegshürde,
> extrem lange Wartezeiten, wo vieles falsch laufen kann" gibt
> mir zu denken, sind wir/ich so abgehoben, dass ich das in
> keinster Weise nachvollziehen kann?
> PS würde ich als gutes Spiel bezeichnen, mäßig komplex, für
> engagierte Spieler gedacht und geeignet.

Habe mit Planet Steam die Erfahrung gemacht und mir ist ebenso von den Erfahrungen berichtet worden, dass man es arg denklastig spielen kann und das tut dem Spiel schlicht nicht gut, wenn man zu viel kontrollieren will.

Vor lauter Entscheidungsmöglichkeiten (Welche Rolle zur Versteigerung auswählen, wie viel bieten, welche Rohstoffe produzieren, welche Lagerraumschiffe ausbauen, reichen die Rohstoffe, bin ich rechtzeitig am Markt, wie sieht der Markt dann überhaupt aus, wieviel Geld ausgeben, richtiger Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf, ...?) findet man nicht die optimale Entscheidung, oder man meint, es gebe noch eine bessere Entscheidungsmöglichkeit, wenn man dies und das anders macht. Und schon dreht man sich im Kreis, die Mitspieler warten, man selbst denkt und rechnet und plant und schon wird aus einem Spiel heftigste Optimierungsarbeit.

Eigentlich muss man bei Planet Steam an den Punkt kommen, wo man es spielt und nicht durchdenkt. Dann macht es, weil eben zügig statt langatmig gespielt, sicherlich auch allen am Tisch Spass. In der ersten Partie kann man aber meinen, alles durchdenken zu müssen. Damit entsteht aber ein falscher Ersteindruck und man baut sich selbst die Einstiegshürde auf, anstatt einfach mal auszuprobieren und dann zu schauen, wie sich die Schnell-Entschlüsse auswirken.

Nur wer eh schon gut zwei Stunden für eine Spielpartie einplant und dann auch noch den Ehrgeiz hat, es gut zu machen, der spielt eben nicht schnell aus dem Bauch. Dazu wäre die Spielzeit dann auch irgendwie zu schade. Und wieder macht man sich mit dieser Denke selbst und seinen Mitspielern das Spiel kaputt, weil es dann eben mehr als drei Stunden dauert und das Gefühl vermittelt, Denkarbeit zu sein.

Nachvollziehbar? :-)

Cu/Ralf

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Klaus Knechtskern
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Beiträge: 1660

RE: Planet Steam - Kontrollfreaks denken das Spiel kaputt

Beitragvon Klaus Knechtskern » 13. Mai 2009, 06:35

"ravn" hat am 13.05.2009 geschrieben:
> Ferdinand Köther schrieb:
>>
>> Hmmm - klar kein "Familienspiel", aber "Einstiegshürde,
>> extrem lange Wartezeiten, wo vieles falsch laufen kann" gibt
>> mir zu denken, sind wir/ich so abgehoben, dass ich das in
>> keinster Weise nachvollziehen kann?
>> PS würde ich als gutes Spiel bezeichnen, mäßig komplex, für
>> engagierte Spieler gedacht und geeignet.
>
> Habe mit Planet Steam die Erfahrung gemacht und mir ist
> ebenso von den Erfahrungen berichtet worden, dass man es
> arg denklastig spielen kann und das tut dem Spiel schlicht
> nicht gut, wenn man zu viel kontrollieren will.
>
> Vor lauter Entscheidungsmöglichkeiten (Welche Rolle zur
> Versteigerung auswählen, wie viel bieten, welche Rohstoffe
> produzieren, welche Lagerraumschiffe ausbauen, reichen die
> Rohstoffe, bin ich rechtzeitig am Markt, wie sieht der
> Markt dann überhaupt aus, wieviel Geld ausgeben, richtiger
> Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf, ...?) findet man nicht die
> optimale Entscheidung, oder man meint, es gebe noch eine
> bessere Entscheidungsmöglichkeit, wenn man dies und das
> anders macht. Und schon dreht man sich im Kreis, die
> Mitspieler warten, man selbst denkt und rechnet und plant
> und schon wird aus einem Spiel heftigste Optimierungsarbeit.
>
> Eigentlich muss man bei Planet Steam an den Punkt kommen,
> wo man es spielt und nicht durchdenkt. Dann macht es, weil
> eben zügig statt langatmig gespielt, sicherlich auch allen
> am Tisch Spass. In der ersten Partie kann man aber meinen,
> alles durchdenken zu müssen. Damit entsteht aber ein
> falscher Ersteindruck und man baut sich selbst die
> Einstiegshürde auf, anstatt einfach mal auszuprobieren und
> dann zu schauen, wie sich die Schnell-Entschlüsse auswirken.
>
> Nur wer eh schon gut zwei Stunden für eine Spielpartie
> einplant und dann auch noch den Ehrgeiz hat, es gut zu
> machen, der spielt eben nicht schnell aus dem Bauch. Dazu
> wäre die Spielzeit dann auch irgendwie zu schade. Und
> wieder macht man sich mit dieser Denke selbst und seinen
> Mitspielern das Spiel kaputt, weil es dann eben mehr als
> drei Stunden dauert und das Gefühl vermittelt, Denkarbeit
> zu sein.
>
> Nachvollziehbar? :-)
>
> Cu/Ralf

Begrenzte Bedenkzeit pro Spieler ist die Lösung ;-)

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