King of Tokyo
Wow - erstmal erholen und die wundgewürfelten Fingerchen wieder an die Tastatur gewöhnen.
Achtung: Dies ist ein maßlos übertrieben positiver Bericht eines Würfelspiels. Am Besten gleich was über den nächsten Strategiehammer lesen aber nicht hier... das ist echt zu gefährlich.
Wir haben es hier nämlich mit richtig gefährlichen Supermonstern zu tun, so wie KRAKEN oder MEKA-DRAKON oder SUPER-BUNNY... ja, ok - das ist jetzt weniger nen Supermonster, aber das ist eine andere
Geschichte.
Jedenfalls machen sich bis zu sechs Supermonster auf, berühmt zu werden. 20 läppische Sternchen reichen dazu schon aus und man ist das berühmteste Supermonster und darf sich ein Loch in den Bauch
freuen. Nur dann ist ein Loch im Bauch einigermaßen angebracht. Vorher kann das echt zu schweren Verletzungen wenn nicht gar zum Ausscheiden führen... wenn die Monster auf diese Weise nach und nach
dahinscheiden, darf sich das letzte Monster freuen - es hat möglicherweise nicht viel Ruhm erlangt, aber mangels Mitbewerber muss das zum Sieg reichen.
Wenn man berühmt werden will, dann zieht es so ein Urviech doch sofort nach Tokyo - kennen die schon aus den Kindertagen im TV. Also stehen alle ersteinmal um Tokyo herum und würfeln sich warm für die
Schlacht!
Das sieht so banal aus, dass ich es kaum erwähnen mag:
Es gibt 6 Würfel - jeweils mit den Werten 1, 2, 3, Tatze, Herz und Blitz
Gewürfelt wird brav reihum.
Die Würfel sind recht groß, so dass sie auch aus eine richtig fetten Pranke gut zu würfeln sind.
Dreimal darf man würfeln - dabei darf man Würfel herausnehmen oder herausgenommene Würfel wieder mitwürfeln. Nach dem dritten Wurf steht das Ergebnis fest und muss komplett gewertet werden.
1, 2 und 3 - hier wird ein Tripple benötigt (111,222 oder 333) um so viele Siegpunkte sofort zu machen. Jeder weitere gleiche Wert bringt einen weiteren Siegpunkt (222 22 = 4 Siegpunkte)
Was? So billig und einfach... und langweilig dazu! Was soll denn das ganze Gemache um Tokyo und Supermonster? Kommt noch
Tatze:
Jetzt kommts zur Sache. Eine Tatze oder auch Pranke symbolisiert einen Angriff. Der allererste Angriff im Spiel geht ins Leere, weckt aber die Zerstörungslust des entsprechenden Monsters, so dass es
sich sofort nach Tokyo aufmacht (stellt sich auf den Tokyo-Spielplan) und weil so ein auftauchen mit Fernsehauftritten, Interviews und Promotouren verbunden ist, gibt es gleich erstmal einen Siegpunkt.
Zwei weitere Siegpunkte gibt es für jede Runde, die man in Tokyo verweilt.
Das das nicht so einfach ist, dafür sorgen die ab nun scharf geschalteten Angriffe! Ab jetzt wird jeder Angriff jedes Monsters, dass nicht in Tokyo steht, gegen den mediengeilen Randalierer in Tokyo
gerichtet. Jede Tatze führt zu dem Verlust eines Lebenspunktes, die mit 10 anfänglichen Herzen nicht allzu gut ausgestattet sind.
Das Viech aus Tokyo kann auch angreifen und trifft automatisch alle aussenstehenden auf einmal!
Die Aussenstehenden können sich aber mit den Herzen auf den Würfeln heilen - Tokyo selber hat gerade keine Notaufnahme frei. Herzen verwenden heisst hier nur Herzen verschwenden! Nix passiert hier
damit. Schade. Also wenn man etwas schwach auf den Beinen ist, kann man Tokyo verlassen - aber nur wenn man gerade einen Angriff erleiden musste. Dann kann man sich verpieseln und die Biege machen und
den Platz räumen. Da so ein wichtiger Posten nicht unbesetzt bleiben darf, wird das aktuell angreifende Monster direkt auf den Posten in Tokyo gesetzt - einen Ruhmespunkt mit inbegriffen. Ansonsten hat
man keine Möglichkeit von außen nach Tokyo zu kommen - dort wo der Ruhm jede Runde automatisch kommt.
Blitz: Jedes Symbol gibt ein Energiesteinchen. Diese kann man für Karten ausgeben. Es gibt 66 Karten, von den nur 2 Karten identisch sind. Diese Karten können zu einem jeweils angegebenen Preis mit
Energie erstanden werden und dann entweder offen behalten werden (Keep) oder gleich ausgeführt und abgeworfen werden. Diese Karten sind das wichtige Salz in der Suppe und es entstehen die kuriosesten
Konstellationen, wenn die Supermonster endlich das "Super" im Namen auch verdienen - mit Superkräften und Supergemeinheiten!
Was passiert eigentlich? Es sind doch nur 6 Würfel und ein paar Karten...
Ne ganze Menge... so versucht man in Tokyo die anderen draussen klein zu halten. Wer nicht viel abkann, wird keinen Angriff wagen... Andererseits ergibt es sich immer mal die Gelegenheit, unliebsame
Gegner den letzten Lebenspunkt zu nehmen und in die Wiederholung auf RTL II zu schicken - damit ist die Karriere garantiert zu Ende - Comeback ausgeschlossen.
Es ergeben sich ständig neue Machtverhältnisse und hier zu überleben oder den anderen überlegen zu sein ist, nicht einfach. Aber es macht Spaß. Die Partien enden auch unterschiedlich. Selten gewinnt
ein Monster, weil es 20 Ruhmespunkte hat, sondern eher weil es das Einzige ist, was noch steht!
King of Tokyo ist von Magic- und Roborally- Altmeister Richard Garfield, der damit ein kleines Comeback feiert. Das Spiel soll es ab August auch auf deutsch geben - meine englische Version muss so lange noch aushalten und wird noch häufig auf dem Tisch landen. In diversenen verschiedenen Spielrunden wurde es immer und immer wieder gespielt.... und zumindest ich kann das gut verstehen!
KRAKEN forever!
Björn