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[PEEP] Revolver

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Axel Bungart

[PEEP] Revolver

Beitragvon Axel Bungart » 16. Dezember 2011, 15:06

Liebe Gemeinde,

hier meine ersten Eindrücke nach zwei gespielten Partien Revolver von White Goblin Games.

Revolver ist ein Kartenauslegespiel für zwei Personen. Gangster-Chef Colty hat mal wieder eine Bank erleichtert und ist nun mit seinen Mannen auf der Flucht vor Colonel McReady. Ab und an treffen sie aufeinander und ballern sich blauen Bohnen um die Ohren.

Jeder Spieler hat einen speziellen Kartensatz für seine Rolle. In der Mitte der beiden Spieler sind die Schauplätze (Battlefields) in Form von Karten ausgelegt. Auf jeder dieser Karten werden zwischen zwei und vier Runden gespielt/gekämpft. Wenn Colty nach insgesamt ca. 16 Runden noch lebt, hat er gewonnen. Sind alle Gangster eliminiert, hat das Recht und der Colonel gesiegt.

Aus seinen anfangs fünf Handkarten legt jeder Spieler auf seiner Seite der mittig ausliegenden Battlefields Karten aus, die ihm Feuerkraft bescheren. Der Colonel sollte dabei versuchen, die Feuerkraft von Colty zu übertreffen, um einen von dessen 16 Gefolgsleuten zu eliminieren. Zusätzlich zu den Karten, die man auslegt, darf man noch Karten ausspielen, die eine sofortige, einmalige Wirkung haben und danach abgelegt werden. Nachdem Colty (maximal drei!) Karten ausgelegt hat, hat der Colonel seinen Gegenzug, kann also auf die ihn bedrohende Feuerkraft reagieren – wenn er denn kann. Gelingt es ihm, die Feuerkraft zu übertreffen, muss Colty einen Gangster sterben lassen. Damit endet eine Runde.

Der Rundenzähler auf dem aktuellen Battlefield wird ein Feld weitergezogen. Bleibt er noch auf der aktuelle Karte, werden die bereits ausliegenden Karten weiterverwendet. Ansonsten wird ein neuer Schauplatz eröffnet und man fängt (meist) wieder bei null an.

So viel in Kurzform zu den Regeln. Die Karten für die Spieler beinhalten darüber hinaus noch viele kleine Aktionen wie zusätzliche Karten nachziehen, den Gegner zum Abwerfen von Karten zwingen etc..

Revolver bietet nichts wirklich Neues. Es lebt von den wirklich schönen Grafiken, vom Sich-Gegenseitig-Ärgern und von dem nicht zu übersehenden Glücksanteil, wenn man Karten nachzieht. Es geht nicht um Deckbau, nicht ums Sammeln sondern einfach darum, aus den aktuellen Handkarten, das Beste zu machen. Man kann und sollte schon ein wenig auf den nächsten Schauplatz gucken, darf ab und an überlegen, welche Karten man sofort ausspielt und welche man für den nächsten Schauplatz aufhebt. Aber oft muss man einfach mit dem auskommen, was man auf der Hand hat.

Insgesamt macht Revolver Spaß, weil es ein nicht allzu strapaziertes Thema hat, das Material einwandfrei ist und die Spielzeit mit ca. 45 Minuten angemessen ist. Die englische Regel ist verständlich, in Detailfragen leider aber lückenhaft. Ein Spiel lässt sie aber allemal zu.

Sofern man das nach zwei Partien schon sagen kann, erschien es uns, als habe der Colonel die sportlichere Aufgabe der beiden Spieler. Zwar darf er mehr Karten auslegen als sein Kontrahent und hat dadurch nominell einen Vorteil, aber auch ihm stehen nicht unbegrenzt Karten zur Verfügung, was diesen Vorteil doch relativiert. Theoretisch muss er im Schnitt jede Runde einen Gangster ausschalten, um sein Ziel zu erreichen, aber dazu muss man bei aller Glückslastigkeit strategisch vorgehen. Das herauszubekommen finde ich spannend und wird die nächsten Partien bestimmen. Wenn Ihr die Gelegenheit habt, probiert’s mal aus. Gelangweilt habe ich mich bis jetzt keinesfalls.

Gruß
Axel

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Elektro
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Re: [PEEP] Revolver

Beitragvon Elektro » 17. Dezember 2011, 10:05

super, danke für den Text (hier liegt es seit leider noch ungespielt rum, was sich aber hoffentlich bald ändert :)


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