Der Alltag von Frauen in Untersuchungshaft ist laut Knastbewusst von Ungewissheit bestimmt. Sie würden plötzlich aus ihrem Alltag gerissen und wegen eines dringenden Tatverdachts verhaftet.
Knastbewusst hat geschrieben:Es ist dann keine Zeit mehr zu regeln, wer sich draußen um die Wohnung und Miete, die Benachrichtigung der Arbeitgeberin oder des Arbeitgebers und in den meisten Fällen um die Betreuung der Kinder kümmert. Diese Dinge aus der Untersuchungshaft zu regeln ist sehr schwierig. [...]
In der U-Haft ist ansonsten nichts zu tun: Es gibt keine Arbeitspflicht (die kommt erst in der Strafhaft) und für diejenigen, die freiwillig tätig sein wollen, oftmals nicht genug Arbeit.
Knastbewusst will das mit Gesellschaftsspielen ändern.
Knastbewusst hat geschrieben:Denn diese erfüllen unsere Ansprüche: Wir kommen mit den Frauen über ihre Situation, ihre Gedanken, Gefühle und Einstellungen ins Gespräch. Zusammen entwickeln wir ein Spiel, das dann auch von den Frauen hergestellt wird. Dafür werden sie bezahlt. Gedeckt werden die Lohn- und Materialkosten durch den Verkauf der Spiele und die Gesellschaft erhält die Möglichkeit, aus sicherer Distanz, vom Küchen- oder Wohnzimmertisch aus, einen Blick hinter die Mauern zu werfen.
Das erste Spiel Trimo soll 2017 erscheinen. Laut einem Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung soll das Spiel wie Memory funktionieren. Man sucht allerdings keine Paare, sondern Trios. Jedes Trio besteht aus zwei Bildkarten und einer Textkarte.
Rhein-Neckar-Zeitung hat geschrieben:"Die Bildkarten zeigen, wie es im Gefängnis und wie draußen ist. Oder sie setzen sich mit zwei unterschiedlichen Wahrnehmungen auseinander, und die Textkarte erklärt die jeweilige Situation." Ein Beispiel: Man deckt drei Karten auf und hat einen Einkaufswagen und eine Liste vor sich. "Die dritte Karte würde dann erklären, dass man im Gefängnis nur zwei Mal im Monat einkaufen kann", sagt Hörnig.
Schon jetzt kann man unter http://www.knastbewusst.de Knastbewusst-Weihnachtskarten kaufen und so die Arbeit des Vereins unterstützen.