Social Games gibt es inzwischen wie Sand am Meer – und Tausende von Spieler zocken täglich in sozialen Netzwerken mit. Wieso das so ist, wissen die Spieler selbst am besten. Deshalb haben wir Natalie (35) zum Chat getroffen und uns mit ihr übers Daddeln unterhalten.

Bunt, niedlich, kurzweilig: Social Games wie CastleVille
Spielen.de: Natalie, wie häufig haben sich deine Freunde bereits beschwert, weil du sie mit Facebook-Spielanfragen nervst?
Natalie: Bisher wirklich nur ein Mal! Ich versuche auch immer darauf zu achten, niemanden mit Anfragen zu nerven, der nicht spielt. Das klappt aber im Eifer des Gefechts nicht immer. Ab und an bleibt mal ein Häkchen bei jemandem, der nicht bei CityVille oder FarmVille mitmacht, und tja, und dann haben wir den Salat.
Spielen.de: Mal angenommen, deine Facebook-Freunde würden über die Spielanfragen auf die Games aufmerksam werden und mitmachen: Würden dir die Social Games, die du in sozialen Netzwerken wie Facebook spielst, dann mehr Spaß machen?
Natalie: Klar, Social Games machen mehr Spaß, je mehr Leute dabei sind. Ganz einfach weil dir mehr Personen zur Verfügung stehen, die dir bei Aufgaben helfen können. Aber inzwischen spielen 95 Prozent all meiner Freunde mit, ich kann mich also nicht beklagen.
Spielen.de: Verfolgst du ein Spiel oder bist du bei mehreren dabei?
Natalie: CityVille und CastleVille spiele ich regelmäßig, wenn mich die Aufgaben nicht zu sehr nerven. Ab und an feuere ich mich auch schon mal durch einen Bubble-Shooter.
„Es ist ja nicht so, dass diese Social Games mein absoluter Lebensinhalt sind. Sie füllen ab und an bloß Lücken.“
Spielen.de: Wie erklärst du dir deine Faszination für Social Games?
Natalie: Es hat sich bei mir wie bei vielen anderen sicher auch so eingebürgert, dass Facebook ständig im Hintergrund läuft. Irgendwann habe ich dann mal eine dieser Spielanfragen bekommen und bin hellhörig geworden. Ich habe ein paar der Spiele ausprobiert und bin dann an den genannten hängen geblieben. Nun habe ich mir eben dieser kleine Stadt gebaut und hänge etwas dran. Mit der Zeit wurde es einfach Gewohnheit.
Spielen.de: Nutzt du die Games auch, um deine Freundschaften zu festigen?
Natalie: Es geht mir nicht primär um das Spielen mit Freunden – das habe ich real lieber. Aber um einige Spielherausforderungen zu meistern, braucht man seine Freunde eben.
Spielen.de: Die Aufgaben, die man in manchen Social Games lösen muss, können schon reichlich nerven, das hast du selbst gesagt. Warum bürdet man sich zu den täglichen Aufgaben im Job und im Leben auch noch fiktive Aufgaben auf? Das ist doch völlig widersinnig.
Natalie: Die Aufgaben im Spiel sind häufig leicht beziehungsweise leichter zu lösen.
Spielen.de: Social Games geben einem also das Erfolgsgefühl, das man im echten Leben vielleicht nur bedingt hat?
Natalie: Das Spielen von Social Games als Jagd nach Erfolgsgefühlen zu bezeichnen, finde ich zu hochgegriffen. CityVille und andere sind einfach eine nette Ablenkung.
Spielen.de: Haben die Spiele auch schon mal einen negativen Effekt auf dich gehabt? Warst du schon mal gefrustet, weil du etwas nicht hinbekommen hast?
Natalie: Sicher! Und dann spielt man halt eine Zeitlang nicht oder gar nicht mehr. Der Vorteil an den Aufgaben im Spiel ist ja auch, dass man sie nicht zwingend erfüllen muss.
Spielen.de: Was muss passieren, damit du ein Spiel völlig aufgibst?
Natalie: Das wird früher oder später passieren, wenn ich wieder voll ausgelastet bin, beruflich und privat. Es ist ja nicht so, dass diese Social Games mein absoluter Lebensinhalt sind. Sie füllen ab und an bloß Lücken.