Ausgegraben: unsere liebsten/ verhassten Action-Adventures

Action-Adventure sind großartig! Manchmal nerven sie aber auch. In unserem heutigen „Ausgegraben“-Artikel sammelt spielen.de-Redakteur Mark seine Action-Adventure-Hasslieben.

Ich bin kein Knobler. Mal ein halbes Stündchen lang ein Sudoku zu lösen, das geht schon klar. Macht mir auch Spaß. Aber jeden Tag ein großes Kreuzworträtsel knacken oder sogar tagelang über einem Tausend-Teile-Puzzle brüten – dafür bin ich nicht der Typ. Dafür mangelt es mir an der nötigen Portion Motivation. Es mangelt mir an Zeit. Und vor allem: an Geduld. Deshalb dürften mir Action-Adventures eigentlich gar nicht gefallen, immerhin spielen in dem Genre Rätsel-Elemente und somit auch Geduld beim Spieler eine große Rolle. Ständig stößt man in Genre-Vertretern wie Zelda-, Tomb Raider- und Metal Gear Solid auf Passagen, in denen sich eine Tür erst öffnet, wenn man zuvor eine Schlosskombination mithilfe kruder Hinweise in Wandgemälden enträtselt hat.

Wie ätzend! An diesen Stellen verzweifle ich beinahe und möchte alles hinschmeißen – bleibe aber trotzdem dabei. Vermutlich weil mich die Herausforderung dann doch zu sehr reizt, der Ehrgeiz am Ende zu groß ist, um einfach aufgeben zu können. Einige Action-Adventures krame ich sogar nach Jahren wieder aus der verstaubten Games-Kiste hervor, um mich ein weiteres Mal von ihnen in die Knie zwingen zu lassen. Es ist verrückt. Und weil es das ist, grabe ich hier die Top-3-Titel meiner Action-Adventure-Hasslieben und möchte von euch wissen: Begeistern und nerven euch diese Titel ebenso wie mich?

Platz drei: Indiana Jones und der Turm von Babel

Endlich ein neues Indy-Game! Und dann: die Ernüchterung

Mann, war das aufregend: 1999 kam Indiana Jones und der Turm von Babel auf den PC. In Farbe! In 3D! Mit einem von Clint Bajakian aufgemotzten Soundtrack! Weil unser Familienrechner aber zu langsam war, um Dr. Henry Jones, Jr. ruckelfrei die Peitsche schwingen zu lassen, musste ich zum Zocken zu einem Freund übersiedeln. Was den nicht besonders störte: Voller fiebriger Begeisterung hockten wir zu zweit vor dem Rechner und begannen, durch Canyon- und Vulkanlevel zu springen, Sowjets zu verprügeln und riesige Schlangen zu killen. Stundenlang. Nicht aber, weil’s so viel Spaß machte, sondern weil die verdammte Steuerung und die Rätsel uns in den Wahnsinn trieben. Gleichzeitig war die Story des Spiels aber dermaßen schick in Szene gesetzt, dass wir unbedingt wissen wollten, was es am Ende mit dem Turmbau zu Babel wirklich auf sich hatte. Indiana Jones und der Turm von Babel zu spielen war toll und entsetzlich zugleich.

Platz zwei: Tomb Raider II

Große Mauer, Venedig - und dann war Schluss: Tomb Raider II

Allein mit Lara Croft verbindet mich eine Hassliebe, und das nicht erst, seit sie mit Angelina Jolie ein für mich unsympathisches reales Gesicht bekommen hat. Dass die sexy Hotpants-Trägerin häufig von Spielern und den Entwicklern selbst auf eben das reduziert wird, finde ich ärgerlich. Ebenso habe ich zu Tomb Raider, der Spielserie, in der die adlige Britin auf Abenteuerreise geht, ein geteiltes Verhältnis. Mit Tomb Raider II, das Eidos 1997 auf den Markt schmiss, hielt ich zum ersten Mal ein 3D-Spiel in den Händen, in dem ich sowohl ganz frei durch eine große Villa rennen und springen konnte, andererseits aber auch einem spannenden Handlungsstrang folgen konnte. Aber diese Rätsel! Nachdem ich mir in China an der Großen Mauer und in Venedig einen abgebrochen hatte, um durch die Level zu kommen, habe ich mich durch den Rest des Action-Adventures gecheatet. Das hat mir den Spaß dann völlig verdorben. Selbst schuld? Nö, das Spiel hat mich quasi dazu gezwungen.

Platz eins: Zelda II: The Adventure of Link

Zu schwer, um Spaß zu machen: Zelda 2

Machen wir es kurz: Ich bin ein großer Zelda-Fan. Das bringe ich in Gamer-Runden immer wieder zum Ausdruck, und auch aufmerksame Leser dieses Blogs haben das bestimmt schon mitbekommen. Aber Zelda II war wirklich eine harte Nuss, beinahe unmöglich durchzuspielen. Und wann immer ich mich wieder an den Titel von 1989 wage, macht er mich nervlich fertig. Dennoch starte ich immer wieder neu, um als Link in Jump’n’Run-Perspektive durch Hyrule zu streifen. Wie schön, wie ätzend.

Und wie sieht es bei euch aus: Welche Action-Adventures mögt ihr und welche gehen euch auf die Nerven? Wir freuen uns auf eure Kommentare!