Can't stop

Can’t stop: Würfelspiel für die ganze Familie

Gute Gesellschaftsspiele sind wie mitreißende Bücher. Sie haben einen Autor, der sein Handwerk versteht. Die Nachfrage nach den Werken ist so groß, dass Verlage mehrere Auflagen drucken. Can’t stop von Sid Sackson ist solch ein Spiel. Wäre es ein Buch, stünde es als Drama oder Thriller im Regal.

Can’t stop ist wie ein Thriller: packend von Anfang an und spannend bis zur letzten Minute. Die Spieler zittern bei jedem Würfelwurf und hoffen auf das richtige Ergebnis. Fallen die passenden Augen, erleben sie einen Höhenrausch. Haben sie Pech, stürzen sie ab und müssen von vorne beginnen. Was für ein Drama.

Can’t stop landete bereits 1981 auf der Auswahlliste zum „Spiel des Jahres“. Die Auszeichnung ist der wichtigste Preis der Branche, sozusagen der Oscar für Gesellschaftsspiele. Seitdem ist Can’t stop nicht zu stoppen. Es kam bei der Deutschen Brettspielmeisterschaft zum Einsatz, Ravensburger lizenzierte es und Computerexperten programmierten eine Online-Version für die Seite brettspielwelt.de. Jetzt ist bei dem Kleinverlag Franjos eine neue Auflage erschienen.

Die Regeln haben sich im Vergleich zu den vorherigen Auflagen nicht geändert. Wozu auch? Sie sind perfekt und schnell erlernt. Neu ist die Optik. Auf der Ravensburger-Packung prangte ein überdimensionales Stoppschild. Auf der Franjos-Schachtel hängen Bergsteiger an Seilen und Spitzhacken, eine Referenz an das Thema des Spiels.

Wer wagt, gewinnt – oder stürzt ab

Can't stop: Würfelspiel-Klassiker für die ganze Familie

Can’t stop: Würfelspiel-Klassiker für die ganze Familie

Ziel ist es, als erster drei Bergspitzen zu erklimmen. Auf jedem Gipfel kann sich genau ein Spieler in einer Hütte von den Strapazen des Aufstiegs erholen. Die Hütten tragen Hausnummern von 2 bis 12. Diese Werte müssen die Spieler erwürfeln. Der aktive Spieler wirft vier Würfel und bildet Pärchen. Zum Beispiel eines mit 4 und 5 sowie eines mit 2 und 4. Die addierten Würfelaugen der Pärchen sind sozusagen Wegweiser zu den Hütten.

In unserem Fall kraxelt der Spieler der 9er- und 6er-Hütte entgegen. Er ist erneut an der Reihe. Er wirft 5 und 5 sowie 4 und 2. Er erklimmt den Gipfel mit der 10-Hütte, außerdem bewegt er sich auf dem Berg mit der 6er-Hütte erneut vorwärts. Sobald ein Spieler auf drei Bergen unterwegs ist, muss er in jedem seiner folgenden Würfe mindestens ein Pärchen bilden, das der Hausnummer auf einem dieser Berge entspricht. Kann er das nicht, stürzen seine Bergsteiger ab. Der nächste Spieler ist an der Reihe. Wer Angst vor Fehlwürfen hat, kann die Runde jederzeit beenden und an den aktuellen Positionen aller drei Bergsteiger Basislager errichten. Von dort kann er in der nächsten Runde den Aufstieg fortsetzen.

Can’t stop ist ein einziges Dilemma

Die Spieler befinden sich im ständigen Dilemma. Weiterwürfeln, volles Risiko und Richtung Gipfel stürmen? Oder lieber auf Nummer sichergehen und möglichst viele Basislager hochziehen? Spätestens, wenn einem die Mitspieler auf den Fersen sind, hofft man bei jedem Würfelwurf auf die passenden Augen. Schließlich kann in jeder Hütte nur ein Bergsteiger einkehren – und das sollte einer der eigenen Farbe sein.

Can’t stop ist eines der besten Würfelspiele, die es gibt. Wer Spiele mit einer Mischung aus Strategie und Glück mag, sollte zugreifen. Übrigens: Franjos ist ein kleiner Verlag. „Can’t stop“ entdecken Interessierte deswegen in der Regel nur im gut sortieren Fachhandel. Wer vor Ort nicht fündig wird, dem hilft das Internet. Bestellen kann man das Spiel zum Beispiel bei Amazon, den Link findet ihr auf dieser Seite.