Deutscher Computerspielpreis 2018

Deutscher Computerspielpreis 2017 – Mimimi in aller Munde

Deutscher Computerspielpreis: In der letzten Aprilwoche wurde der Deutsche Computerspielpreis 2017 in der Landeshauptstadt Berlin verliehen. Den Titel „Bestes Deutsches Spiel“ holt das Action-Rollenspiel Portal Knights aus dem Studio Keen Games. Neben einem feierlichen Händedruck des Bundesdigitalministers Alexander Dobrindt, sackt der Preisträger 100.000 Euro ein.

Hauptthema des Abends unter den über 700 geladenen Gästen aus Computer-und Videospielbranche, Wirtschaft, Politik und Kultur waren jedoch nicht die Preisträger, sondern die Preis-Verweigerer. Denn während der diesjährigen Verleihung kam es zu einem Eklat, der nicht nur bei Gala-Moderatorin Barbara Schöneberger für eine Überraschung sorgte. Der mit 40.000 Euro dotierte Preis für das „Beste Game Design“ blieb im Berliner Westhafen liegen. Das Entwicklerstudio Mimimi Productions weigerte sich, ohne weitere Erklärung, den Preis für ihr Spiel Shadow Tactics: Blades of Shogun entgegen zunehmen.

Deutscher Computerspielpreis – alle hören nur Mimimi

Die Gründe dafür waren – zu mindestens im Publikum- zunächst unklar. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass Veranstalter und Ausrichter vorab ganz offiziell darüber informiert worden waren, dass das zweimal nominierte Entwicklerstudio keine Preise entgegen nehmen würde. Auch über die Beweggründe des Entwicklerteams hätten sie Bescheid gewusst:

Laut Mimimi Productions und GAME Bundesverband hätten bei der Auszählung der Stimmen während des DCP-Hauptjury-Treffens in vielen der Kategorien Stimmen gefehlt. In drei der Kategorien seien die Mehrheiten so knapp gewesen, dass genau diese Stimmen das Zünglein auf der Waage hätten ausmachen können. Die Münchener sprachen aus, dass es „ernstzunehmende Bedenken“ gäbe, dass sich die Jury nicht „vernünftig“ mit den eingereichten Spielen auseinandergesetzt haben könnte.

Mehr zum Thema Stimmenauszählung und der brodelnden Gerüchteküche auf der Quo Vadis erfahrt ihr hier.

Deutscher Computerspielpreis 2018 – wie geht es weiter?

Da Mimimi Productions große Stücke auf den deutschen Computerspielpreis halte, sei ihre einzig logische Konsequenz aus dem Voting-Debakel, den Preis zu verweigern. Deshalb fordern sie den Branchenverband BIU sowie das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur dazu auf, gemeinsam mit dem GAME Bundesverband zu klären, inwieweit die erhobenen Vorwürfe zutreffen. Genauere Erläuterungen lest ihr in der offiziellen Stellungnahme des Teams. Auch in der höchstdotieren Kategorie „Bestes deutsches Spiel“ war Shadow Tactics: Blades of Shogun nominiert.

Bisher konnte zwischen den Parteien keine Einigung erzielt werden. Auch die generelle Diskussion und die Verhandlungen um eine Fortführung des Deutschen Computerspielpreises stehen somit auf wackeligen Beinen. Die bestehende Vereinbarung läuft im Herbst dieses Jahres aus.

Deutscher Computerspielpreis – die Preisträger

Ob Mimimi Productions mit ihrer Entscheidung zu den mutigen Gewinnern, oder schlechten Verlierern zählt, bleibt Ansichtssache. Sicher ist jedoch, dass er beim Deutschen Computerspielpreis 2017 natürlich auch jede Menge strahlende Gewinner gab.

In diesem Jahr zeichnete der Deutsche Computerspielpreis in 14 Kategorien herausragende deutsche Spiele aus und wir haben euch den jeweils ersten in einer Liste zusammengefasst. Abräumer der Plätze 2 und 3 sowie weitere Erläuterungen zu den Gewinnern, findet ihr auf der offiziellen Seite des Deutschen Computerspielpreises.

Deutscher Computerspielpreis 2017 Preisträger

  • Bestes Deutsches Spiel: Portal Knights (Keen Games, Frankfurt am Main / 505 Games, Mailand, IT)
  • Bestes Nachwuchskonzept: DYO (Josia Roncancio, Maximilian Warsinke, Ragnar Thomsen, Fabian Golz, Oliver Langkowski (HTW Berlin)
  • Bestes Kinderspiel: She Remembered Caterpillars (Jumpsuit Entertainment, Kassel / Ysbryd Games, Brighton
  • Bestes Jugendspiel: Code 7 – Episode 0: Allocation (Goodwolf Studio, Bonn
  • Beste Innovation:  VR Coaster Rides und Coastiality App (VR Coaster, Kaiserslautern)
  • Beste Inszenierung: Robinson: The Journey (Crytek, Frankfurt am Main)
  • Bestes Serious Game: Debugger 3.16: Hack’n’Run (Spiderwork Games, Vechta)
  • Bestes Mobiles Spiel: Glitchskier (Shelly Alon, Hamburg)
  • Bestes Game Design:  Shadow Tactics: Blades of the Shogun (Mimimi Productions, München / Daedalic Entertainment, Hamburg)
  • Bestes internationales Spiel:  Overwatch (Activision Blizzard)
  • Beste internationale neue Spielewelt:  Uncharted 4: A Thief’s End (Naughty Dog / Sony Interactive Entertainment)
  • Publikumspreis: The Witcher 3: Blood and Wine (CD Projekt RED)
  • Sonderpreis der Jury: Computerspielemuseum, Berlin

 

 

Bildquellen: spielen.de, www.deutscher-computerspielpreis.de