Devil May Cry 5 im Test: Ein einfaches Actionspektakel

Elf Jahre ist es her, dass Devil May Cry 4 auf den Markt kam. Zum 8. März 2019 startet Capcom nun die Fortsetzung der Actionspiel-Serie. Neben dem wohl bekanntesten Dämonenjäger Dante bietet euch Devil May Cry 5 zwei weitere spielbare Protagonisten: Nero und „V“. Die beiden unterscheiden sich dabei nicht nur bei der Waffenauswahl, sondern verfügen auch über ganz unterschiedliche Spiel- und Kampfstile.

Einfach soll es sein

Vereinfachung spielt beim fünften Teil von Devil May Cry eine wesentliche Rolle. Die Kämpfe gegen Dämonen bieten euch keine große Herausforderung und selbst die Bosskämpfe sind eher einfach gehalten. Zwar haben die Bosse speziellen Fähigkeiten, denen ihr geschickt und teilweise auch sehr ausdauernd ausweichen müsst. Jedoch solltet ihr in der Regel jeden Kampf im ersten Versuch schaffen können. Immerhin habt ihr nach gut zehn Stunden Spielzeit die Möglichkeit das Abenteuer noch einmal auf einer höheren Schwierigkeitsstufe durchzuspielen. So fordert euch das Spiel zumindest an einigen Stellen.

DMC 5 startet mit Nero, der neben Schwert und Revolver mit seinen Robo-Armen vielseitige Spezialattacken ausführen kann.

Ebenso einfach möchten die DMC-Macher die Kombo-Angriffe halten. Ihr könnt zusätzlich zu den bestehenden Angriffen auch weitere Kombinationen freischalten, indem ihr während des Spiels rote Kugeln einsammelt. Je besser ihr eure Angriffe variiert und je seltener ihr von den gegnerischen Dämonen getroffen werdet, desto mehr rote Kugeln erhaltet ihr. Um die vielen verschiedenen Kombinationen zu vereinfachen, haben die Entwickler eine Kombi-Hilfe integriert, die es euch ermöglicht mit sehr simplen Tastenkombinationen anspruchsvolle Kombo-Attacken auszuführen. Profis der Reihe werden diesen zwar nicht benötigen, jedoch habt ihr so die Möglichkeit selbst zu wählen, ob ihr die Tastenkombinationen lernen oder lieber die Action vor dem Bildschirm genießen wollt.

PC-Spieler mit Nachteilen

Den PC-Spielern unter euch wird relativ schnell auffallen, dass Devil May Cry 5 von seiner Menüführung und den Tastenkombinationen sich stark auf die Konsolenoptimierung konzentriert. Während das Spielerlebnis mit einem entsprechenden PC-Controller noch nicht wesentlich unter diesem Umstand leidet, wird es bei Fans von Maus und Tastatur wirklich zu einer Geduldsprobe. Insbesondere am Anfang des Spiels werdet ihr einige Spielhinweise zu Kombo-Angriffen und den Besonderheiten der verschiedenen Dämonen erhalten. Diese müssen beispielsweise mit den Pfeiltasten der Tastatur bedient werden. Weiterhin zeigt das Tutorial Kombinationen von Tastatur und dem Stick des Controllers. Statt den Stick nach hinten zu drücken, müsst ihr als Maus-Tastatur-Spieler dann umdenken und „S“ drücken. Gerade an dieser Stelle könnte die erwähnte Kombo-Hilfe sich als nützlich erweisen.

Je mehr Fähigkeiten ihr für eure verdienten roten Kugeln kauft, desto vielseitiger und mächtiger werden eure Kombo-Attacken.

Grafisch beeindruckend, actionreich und vielfältig

Die große Stärke im fünften Teil liegt vor allem in der detaillierten Grafik und den schön animierten Kämpfen. Egal ob mit Kombo-Hilfe oder ohne: Die Kämpfe sind durchaus schön anzusehen und bieten genau die reichhaltige Action, die durch die letzten Teile der Serie und den Trailer zu erwarten waren. Auch die Dämonen und Bosse sind „schön eklig“ gestaltet, sodass euch schnell das Dämonenjagdfieber packt.

Abwechslung bietet euch vor allem der Wechsel der verschiedenen Charaktere Dante, Nero und V.  Den Anfang macht ihr in diesem Teil Nero. Dieser greift vor allem mit Schwert und Revolver an. Seine Devil-Breaker-Aufsätze bieten euch ein wirklich großes Angebot an Fähigkeiten und Kombinationen. Dabei handelt es sich um verschiedene Robo-Arme, die Nero spezielle Fähigkeiten verleihen. Könnten diese beliebig im Spiel gewechselt werden, würden sich euch hierbei sehr individuelle taktische Möglichkeiten eröffnen. Leider könnt ihr nur eine begrenzte Anzahl zu den Missionen mitnehmen und müsst die Art der Arme also zu einem Zeitpunkt entscheiden, an dem ihr die Gegner und Gegebenheiten der Mission noch gar nicht kennt. Hinzukommt, dass ein Arm nicht einfach gewechselt werden kann. Ihr müsst ihn erst abnehmen und wegwerfen. Zwar dient dieser dann als Bombe und richtet viel Schaden an, ist jedoch danach zerstört.

Die weiteren Protagonisten von Devil May Cry 5

V spielt sich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Seine Rolle ist es nämlich nicht selbst Schaden anzurichten, sondern seine Tiere zu befehligen. Bis ihr die jeweiligen Kommandos von eurem Vogel, Panther und Golem verinnerlicht habt, vergeht ein wenig Zeit. Jedoch steigt dann auch der Spielspaß mit V. Der wohl beliebteste Held der Reihe, Dämonenjäger Dante, hat auch von allen drei Protagonisten das vielfältigste Angriffsrepertoire. Aber auch hier bleibt der Anfang erst einmal etwas eintönig. So habt ihr zunächst nur Zugriff auf das Rebellion-Schwert und eine Feuerfaustattacke namens Balrog. Bis zum Ende des Spiels verfügt Dante dann über acht verschiedene Waffen und eine zweite „Devil-Trigger-Gestalt“ mit der die Vielseitigkeit von Dante sich erst so richtig entfalten kann. Für besonderen Spielspaß sorgt auch das Cavaliere, welches eine Mischung aus Schwert und Motorrad darstellt und mit dem ihr euch durch die Gegnermassen pflügen könnt.

Die Dämonen, Monster und Bosse beeindrucken mit vielen grafischen Details, die sie wirklich „schön“ widerlich aussehen lassen.

Fazit

Insgesamt beeindruckt Devil May Cry 5 also vor allem durch viele kleine und größere actionreiche Dämonenkämpfe, die allesamt toll in Szene gesetzt sind und grafisch viel hergeben. Dennoch bietet DMC 5 keine sonderlich packende Story und die vielen Zwischensequenzen nehmen an vielen Stellen eher den Spielfluss heraus statt etwas Positives zum Spiel beizutragen. Damit das Spiel wirklich Spaß macht, bedarf es einiges an Geduld, da die Vielseitigkeit durch verschiedene Waffen und mehr Angriffe erst nach und nach hinzukommen. Die Entwickler wollten vor allem durch ein einfacheres Gameplay die Zielgruppe vergrößern, wodurch dem Spiel vor allem die großen herausfordernden Kämpfe fehlen. Auch die Umsetzung der Maus-Tastatur-Steuerung ist eher enttäuschend. Wirklich empfehlenswert ist der fünfte Teil daher nicht für Einsteiger, sondern für eher eingefleischte Fans der Spieleserie, die die Rückkehr von Dante nicht erwarten können. Die Vorgängerspiele bieten den Neulingen der Serie unter euch hier den besseren Einstieg, um auch Fans der Devil-May-Cry-Reihe zu werden.