Keine Technologie wurde häufiger tot gesagt als Flash. Nicht mehr zeitgemäß, unzureichende Funktionen oder von mobilen Endgeräten wie Apples iPhone verdrängt. Doch Flashgames, von denen es zehntausende im Internet gibt, wehren sämtliche Konkurrenz ab.
Flash gibt es schon seit 1997. Das Besondere: Die Technik kann Video- und Sounddateien wiedergeben sowie seit 1999 auf Nutzereingaben reagieren. Außerdem ist sie für Entwickler im Gegensatz zu anderen Programmen relativ kostengünstig und einfach zu bedienen. So hat sich Flash innerhalb kürzester Zeit zu einem beliebten Programm unter kleinen Entwicklerstudios gemausert. Diese Firmen oder Einzelpersonen arbeiten mehrere Wochen mit einem vorgegebenen Budget an neuen Spielen, wovon sie dann Lizenzen an Portale wie spielen.de verkaufen. Wir setzen bei unserem Angebot also auf eine der traditionsreichsten Technologien für Onlinespiele!
Flashgames bekommen Konkurrenz
Der Flash-Herausgeber Adobe, der durch den Acrobrat Reader bekannt wurde, hat seine Technologie selbstverständlich ständig weiterentwickelt. Die aktuellste Entwicklerversion kam am 10. April 2011 auf den Markt, für Endbenutzer am 4. Oktober 2011. Seitdem unterstützt Flash sogar 3D – direkt im Browser. Sobald die ersten guten dreidimensionalen Flashgames herauskommen, können wir sie euch also sofort präsentieren!
Flashgames haben in den vergangenen 15 Jahren eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Andere Programme versuchen, im Bereich der Onlinespiele mitzumischen und Flash seine Vormachtstellung streitig zu machen. Den größten Hype erfährt gerade HTML5. Die Technik bietet vielfältige neue Funktionen wie Video, Audio, lokalen Speicher und dynamische 2D- und 3D-Grafiken, ohne Zusatzmodule, so genannte Plugins, im Browser installieren zu müssen. Außerdem unterstützen die Konzerne Google, Apple und Microsoft sie.
„Adobe schlägt den richtigen Weg ein“
In der Theorie hat HTML5 das Potenzial, Flashgames überflüssig zu machen. Dass dies in absehbarer Zeit passiert, ist aber unwahrscheinlich. Denn nur wenige Browser unterstützen die neue Technologie. Wer seinen Internet Explorer, Firefox oder Chrome immer auf dem aktuellsten Stand hält, hat keine Probleme. Aber wie eine Studie zeigt, sind immer noch sehr viele Onliner mit veralteten Versionen ihrer Browser im Web unterwegs. So ergibt es auch für Entwickler bisher nur begrenzt Sinn, ihre volle Konzentration auf HTML5 zu richten. Denn die Zielgruppe, die davon profitiert, ist noch relativ klein. Die meisten Nutzer haben ohnehin Zusatzmodule wie den Flash Player in ihrem Browser installiert und merken deshalb gar nicht, ob eine Webseite mit HTML5 programmiert wurde oder nicht. Ob euer Browser die neue Technik unterstützt, könnt ihr übrigens auf dieser Webseite testen.
„Ich glaube, Adobe schlägt den richtigen Weg ein“, sagt der Co-Gründer des Portals Flash Game License, auf dem Flash-Entwickler Sponsoren für ihre Projekte suchen können, Chris Hughes, gegenüber dem Edge Magazine. „Adobe hat endlich eine Games-Division eingerichtet. Sie sehen den Spielesektor als wichtigen Wirtschaftszweig, den sie pflegen müssen, um ihre Marktstellung beizubehalten.“ 3D sei ein Teil davon und Adobe habe bei allen möglichen anderen Spielen bestimmte Ideen angedeutet. Die größte sei die Nutzung von Spielen auf mehreren Plattformen. Aber wer aus seinem Flashgame eine iPhone-App machen wolle, müsse noch große Performance-Einbußen hinnehmen.
Diskutiert mit uns über die Zukunft von Flashgames
Dies ist mittlerweile ein bewährter Weg für Flashgame-Entwickler. Denn Flash- und iPhone-Spiele funktionieren nach einem ähnlichen Muster. Beide sind relativ simpel gehalten und lassen sich mit wenigen Tasten bzw. wenigen Funktionen auf dem Touchscreen steuern. Deshalb bietet es sich für Flashgame-Entwickler an, ihre Spiele für das iPhone oder das iPad zu portieren. Allerdings unterstützen die mobilen Apple-Geräte kein Flash, weshalb die Unternehmen auf andere Programme zurückgreifen müssen. Aber das Spielprinzip bleibt gleich. Besonders leicht fiel das den Angry-Birds-Erfindern. Während ihr auf dem Smartphone mit dem Finger auf die fiesen Schweine schießt, ist es im Browser mit der Mouse. Der Rest bleibt unverändert.
Ob der technische Fortschritt mit 3D im Browser und anderen Funktionen notwendig ist, ist fraglich. Sind Flashgames nicht gerade deshalb so beliebt, weil sie so leicht zu erlernen und schnell zu spielen sind? Wollt ihr als Nutzer überhaupt komplexe 3D-Welten im Browser sehen? Oder greift ihr dann doch lieber zur Konsole? Wir freuen uns, über dieses Thema mit euch in den Kommentaren zu diskutieren!