Die Gamescom 2012 in Köln war für die digitale Spielebranche wieder ein Highlight. Nach Leipzig fand jetzt zum vierten Mal die Messe am Rhein statt. Und der nächste Termin steht auch schon fest: 21. bis 25. August 2013. Ein Rückblick auf dieses Jahr zeigt, wie sich die Branche im Umbruch befindet.
Über 275.000 Besucher pilgerten dieses Jahr trotz elementarer Hitze nach Köln ins Spielemekka. Dieses Jahr kamen 24.500 Fachbesucher (+14% zu 2011). Die Branche scheint noch zu wachsen. 600 Aussteller aus 40 Länder bestimmten das Treiben in den großen Messehallen mit insgesamt 140.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche (+15% zu 2011). Die Konsolenhersteller Microsoft und Nintendo fehlten, wahrscheinlich mangels neuer Produkte, die man hätte zeigen können. Web, Social und vor allem Mobile bestimmten die Gespräche und Trenddiskussionen auf der Gamescom 2012.

Kennenlernen und anspielen
Was fasziniert die Besucher, so dass sie sich mit durchgeschwitzen T-Shirts durch die Messehalle drängeln und zusehen, wie sie einen der begehrten Plätze an den Spielstationen erhalten? Ist es die dargestellte Gewalt? Manche Kommentatoren, so zum Beispiel das renomierte IT-Portal von Heise, schlug wieder einmal in die Kerbe, dass die Branche sich diesem Thema viel zu stark widmen würde titelte: „Von der Familien- zur Kriegsspielmesse“.

Messestand von „World of Tanks“
Ja, natürlich gab es sehr viele Titel und Spiele, die diese Action- und Gewaltgenres im Fokus haben. So manche Hardcore-Gamer suchen diesen Nervenkitzel in brutalen Phantasiewelten. Der Marktanteil dieser Produkte ist jedoch überschaubar.
So wie manche Jungs irgendwann kein Interesse mehr haben, im Wald Cowboy und Indianer zu spielen, ist die Zahl derer, die diese Spiele in Deutschland spielen, sicherlich geringer als die allsonntägliche Tatort-Gemeinde, die sich vor dem öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramm einfindet. Auf eine Branche allgemein und undifferenziert immer wieder medial einzuschlagen, wo manche Anbieter diesen nicht wegzuerziehenden menschlichen Drang zum fiktiven Durchleben von simulierten, existenziellen Extremsituationen befriedigen, verkürzt den Blick auf die gesamte Spielbranche.
Wenn man mit offenen Augen durch die großen Hallen gelaufen ist, so stellte man fest, dass sich die Branche inzwischen sehr breit aufgestellt hat, um alle interessanten Zielgruppen für digitale Spiele erreichen zu können.

Little Big Planet
Am Eingang der Messe wurde ich von einem sehr freundlichen Wesen begrüßt. Aus dem Sony-Spiel „LittleBigPlanet“ entstammt diese Figur.
Spiele leben davon, dass sie die menschlichen Phantasiewelten, Wünsche, Träume oder auch Ängste bedienen, wie jedes gute Entertainment-Angebot. Davon hat die Messe sehr viel gezeigt.
Und weil die Messe ja leider nur jedes Jahr ein paar Tage im August stattfindet und nicht jeder von Euch die Chance hat, nach Köln zu reisen, hat sich das spielen.de-Team vorgenommen, Euch immer wieder von neuen Entwicklungen, Spielen und Trends zu berichten. Dies dann das ganze Jahr hindurch und 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche ohne Eintrittspreis.
Aber nicht nur spielen.de verlangt keinen „Eintrittspreis“. Immer mehr Spiele sind Free2Play-Games. Die Produzenten erwarten, dass Ihr ausreichend Spaß an dem Spiel entdeckt und dann der eine oder andere von Euch zur Geldbörse greift, um sich Items oder Zeitersparnis kaufen zu wollen. Zukünftig werden Spiele immer seltener einen festen Verkaufspreis haben. Mit zahreichen kleinpreisigen Angeboten innerhalb des Spiels bieten Euch die Produzenten hübsche digitale Gegenstände oder Spievorteile an, die in der Summe dann jedoch viel mehr sein können, als ein feststehender Verkaufkaufspreis. Auch hier wird Euch das spielen.de-Team zukünftig einen Überblick bieten können, wo in welchem Spiel welche Kassenhäuschen mit welchen Preisen auf Euch warten, damit Ihr selbst entscheiden könnt, ob Ihr Euch darauf einlassen möchtet.
Und zum Vormerken: Termin der Gamescom 2013: 21. bis 25. August 2013 in Köln.