Es ist wieder einmal geschafft: Die größte Computerspielemesse der Welt, die gamescom in Köln, ist vorbei und unsere Füßen fangen allmählich an sich zu regenerieren. Was war los? Welche Spiele gab’s zu begutachten und was waren die Unterschiede zur gamescom 2012?
Noch mehr Besucher, gleiche Fläche – Menschenmassen bei der gamescom
Starke Nerven und bequemes Schuhwerk waren schon immer wichtig bei der gamescom, aber in diesem Jahr trieben es die Organisatoren auf die Spitze. Wieder ein neuer Besucherrekord: rund 340.000 Leute, davon knapp 30.000 Fachbesucher. Das ist im Vergleich zum vergangenen Jahr ein Plus von 23 Prozent.

23 Prozent mehr Besucher bei gleichbleibender Fläche – entsprechend eng war’s bei der gamescom 2013.
Das ist toll für die PR-Abteilung der Organisatoren der Koelnmesse, für Fachbesucher und Gaming-Fans, die aus aller Welt angereist waren, wohl weniger erfreulich. Man konnte sich schlichtweg kaum bewegen im Entertainment-Bereich, selbst die breiten Gänge zwischen den einzelnen Hallen konnten die Massen an Menschen kaum fassen. Und auch die hartgesottensten Fans dürften sich die Frage gestellt haben: Warum tue ich mir das an? Stundenlanges Anstehen für einen kurzen Einblick in bald erscheinende Spielen – ist es das wert? Was wenn mal einer umkippt vor lauter Lärm und Hitze und Sauerstoffmangel, was wenn mal eine Panik ausbricht? Klar, es gibt viele Ausgänge, aber erstmal muss man sich halt durch die volle Halle kämpfen. So toll Besucherrekorde auch sind für die Gaming-Branche, irgendwann sind die Kapazitäten eben ausgeschöpft. Und wenn sich ein Fachbesucher bereits am FACHbesuchertag durch Menschenmassen kämpfen muss, weil Wildcards verkauft worden sind und 14-Jährige als „Presse“ oder „Fachbesucher“ reingelassen werden, um die Besucherzahlen nach oben zu treiben, dann fragt man sich schon, inwiefern das förderlich sein soll für die Branche.
Besucher im Konsolenfieber, Publisher setzen auf Mobile und Cross-Plattform
Aber gut, genug gemeckert. Welche Spiele gab’s denn so zu begutachten? Im Free-to-Play-Bereich war in diesem Jahr deutlich weniger los als noch 2012. Vieles, was wir zu Gesicht bekamen, haben wir voriges Jahr schon gesehen, beispielsweise Planetside 2 von Sony Online Entertainment und ProSiebenSat.1 Games oder Warface von Crytek. Im Fokus standen stattdessen die neuen Konsolen PlayStation 4 und Xbox One von Sony und Microsoft, die im Spätherbst auf den Markt kommen sollen.

Traditionell gut besucht, in diesem Jahr aber voller denn je: die League of Legends Bühne.
Auch das Thema „Mobile“ ist nach wie vor in aller Munde. Start-ups, die sich auf Mobile Games spezialisiert haben, stellten im Fachbesucherbereich ebenso ihre Produkte vor wie mehr oder weniger alteingesessene Publisher und Entwickler, die durch Mobile Games ihr bisheriges Portfolio ausweiten möchten. InnoGames beispielsweise setzt auf einen kompletten Strategiewechsel und einen konsequenten Cross-Plattform-Ansatz, heißt: Bestehende Browsergames wie Forge of Empires und Grepolis bekommen ein Mobile-Pendant, künftige Spiele werden von Anfang an so konzipiert, dass sie sowohl am PC als auch auf dem Smartphone und Tablet gespielt werden können. Die beiden „Großen“ der deutschen Browsergames-Branche, Bigpoint und Gameforge, setzen ebenfalls auf einen deutlichen Ausbau ihres Mobile-Angebots. Besonders publikumswirksam ist das natürlich nicht – wir erinnern uns ein bisschen wehmütig an Bigpoints Poisonville/Playboy-Stand im Jahr 2010. Damals, als man noch einigermaßen entspannt durch die Messehallen gehen konnte, ohne sich permanent gegenseitig auf die Füße zu treten.
Hier einige trockene Zahlen und Fakten zur gamescom 2013, wie sie auch auf der offiziellen Webseite der Messe zu finden sind:
Besucher insgesamt: 340.000
Fachbesucher: 29.600
Herkunftsländer der Besucher: 88
Anzahl der Aussteller: 635 aus über 40 Ländern
Ausstellungsfläche: 140.000m²
Pressevertreter: 6000
Quelle: gamescom.de