German Gamemusic Award wirbt für die lustvolle Welt der Spiele

Anfang Mai hat das Landesjugendorchester Bremen die Ausschreibung den ersten German Gamemusic Award gestartet. Wie es zu dem neuen Musikpreis für junge Komponisten kam, hat die Geschäftsführerin Katharina-Nora Tiedtke spielen.de im Interview erklärt.

Spielen.de: Frau Tiedtke, die Hochburgen der deutschen Gamesbranche sind Hamburg und Berlin. Nun wollen Sie den ersten German Gamemusic Award in Bremen ausrichten. Was macht diesen Standort attraktiv?
Katharina-Nora Tiedtke: Zum einen ist Bremen natürlich die Heimat der Ausrichter des Wettbewerbs: sowohl das Landesjugendorchester Bremen als auch Radio Bremen und die Glocke sitzen hier in unserem schönen Bundesland. Auf der anderen Seite ist das Web ja standortlos und der Wettbewerb vor allem Europaweit ausgeschrieben, sodass wir sicher sind, dass der erste German Gamemusic Award auch entsprechend großflächig wahrgenommen wird.

Spielen.de: Wie ist die Idee zu diesem Projekt entstanden? Handelt es sich dabei vielleicht um eine Initiative der Mitglieder des Jugendorchesters Bremen?
Katharina-Nora Tiedtke: Der Wettbewerb ist aus der Idee entstanden, ein Game-Musik-Konzert zu machen. Aus dem ersten Gedanken heraus entwickelte vor allem unser künstlerischer Leiter Stefan Geiger die Idee, einen Wettbewerb ins Leben zu rufen. Unsere Musiker haben diese Idee sofort aufgegriffen und waren begeistert – bewegen sich doch viele unserer Mitglieder, die zwischen 13 und 25 Jahre alt sind, auf Game-Plattformen.

Spielen.de: Die „Symphonic Fantasies“- und „Symphonic Legends“-Konzerte, die hauptsächlich in der Kölner Philharmonie stattfinden, erfreuen sich seit geraumer Zeit eines großen Zuspruchs vor allem eines jungen Publikums. Glauben Sie, dass junge Menschen auf diese Weise für klassische Musik begeistert werden können? Oder sollte das gar nicht Sinn und Zweck solcher Games-Konzerte sein?
Katharina-Nora Tiedtke: Wir sind der Ansicht, dass bei einem Game-Musik-Konzert die Hemmschwelle für junge Menschen, ein klassisches Konzert zu besuchen, viel niedriger ist als bei einer „schweren“ klassischen Sinfonie. Natürlich hoffen wir auch durch diesen Konzertbesuch das Interesse an unserer Musik und auch an unserem Orchester zu wecken. Das Thema Games ist in den Medien vielfach negativ besetzt (Stichwort: Spielesucht). Wir möchten aufzeigen, dass es auch eine ganz andere, kreative, spielerische, lustvolle Seite in der Game-Welt gibt … Diese Brücke zu schlagen ist uns ein wichtiges Anliegen.

Spielen.de: Wie Sie bereits sagten, reicht die Ausrichtung des Awards über Deutschland hinaus, zur Teilnahme sind alle europäischen Jungkomponisten aufgefordert. Gibt es ein Favoritenland, in dem die Games-Musik-Szene besonders aktiv ist?
Katharina-Nora Tiedtke: Wir haben kein Favoritenland! Das Besondere an unserem Wettbewerb ist, dass wir zum einen Gamer ansprechen, die auch komponieren, und auf der anderen Seite Komponisten ansprechen, die auch Interesse an Game-Musik haben. Das sind zwei unterschiedliche Gruppen, die das Thema aus verschiedenen Perspektiven angehen und sicherlich unterschiedliche Klangideen haben werden.

Spielen.de: Eine letzte Frage: Wie steht es denn um ihren persönlichen Zugang zu Games: Spielen Sie selbst?
Katharina-Nora Tiedtke: Ich selbst spiele nur sehr selten und dann kindgerechte Spiele wie Mario Kart mit meinen beiden Kindern.

 

Wer am German Gamemusic Award teilnehmen möchte, findet alle nötigen Infos hier.