Rückblick: Das war der Deutsche Computerspielpreis 2012

Die spielen.de-Redaktion ist gestern Abend bei der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises in Berlin gewesen. Was bei der Veranstaltung passiert ist und vor allem wie sie war, erfahrt ihr in unserem Rückblick.

Zum wiederholten Male gastierten diese Woche die Deutschen Gamestage in Berlin. Vornehmlich, damit sich die Branche treffen konnte. Es wurde genetzwerkt, getrunken, bestimmt der ein oder andere Deal geschlossen. Zum Abschluss dieses viertägigen Treffens fand schließlich die Verleihung des Deutschen Computerspielpreises 2012 im Umspannwerk am Alexanderplatz statt. 500 Gäste sollten kommen: aus der Spielebranche, aus der Politik. Unter den Teilnehmern der Gamestage war die Vorfreude zu spüren. Man scherzte, wer denn eine Einladung bekommen habe und wer nicht. Die ohne warfen neidische Blicke. Die mit verabredeten sich für die Aftershow-Party.

Einer der wenigen Lichtblicke des Abends: Cosplayerinnen beim Computerspielpreis

Ab 18.30 Uhr wurde eingelassen. Den mit spartanisch-stylischen Stühlen bestückten Raum flutete blaues Licht. Ein leichter Nebel zog durch die Reihen. Über die Boxen liefen streicherlastige Songs. Als die Gäste zu ihren Plätzen strömten, stellten die Veranstalter fest, dass sie zu wenig Stühle aufgestellt hatten. Mit Verspätung ging die Veranstaltung dann los, die Moderatoren Klaas Heufer-Umlauf und Jeannine Michaelsen führten souverän durch den Abend. Zwischendurch wurden Trailer eingespielt, ein Beatboxer und eine Dance-Crew durchbrachen ab und an den Laudatoren- und Dankesschwall der Redner. Über zwei Stunden dauerte es, bis schließlich alle Computerspielpreise und Lara Awards verliehen waren. Zum besten Kinderspiel kürte die Jury den Knobler The Great Jitters, zum besten Jugendspiel das Point-and-Click-Adventure Harveys Neue Augen, zum besten Serious Game das kunstvolle Vom fehlenden Fisch – Die geheimnisvolle Welt der Gemälde. Als bestes Spiel ging – das war bereits durchgesickert – Crysis 2 aus dem Abend hervor, zum ersten Mal ein FSK-18-Titel. Auf die Proteste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die vor der Veranstaltung durch die Presse gegangen waren, reagierten einige Redner mit spitzen Kommentaren.

Das war alles schön und gut, vor allem aber war die Veranstaltung eines: langweilig. Wenn die Diskussion um Crysis 2 nicht im Raum gestanden hätte, kaum eine der Reden wäre von Bedeutung gewesen. Der Deutsche Computerspielpreis, auch er war eine Veranstaltung für die Branche. So saßen gestern Abend im Umspannwerk die gleichen Entscheider zusammen, die sich auch schon auf den Gamestagen die Hände geschüttelt hatten. Für den Deutschen Computerspielpreis 2013 wünscht sich die spielen.de-Redaktion, dass die Verleihung für ein größeres Publikum geöffnet wird. Vielleicht kommt dann ein bisschen mehr Stimmung in die Bude.

Die Gewinner des Deutschen Computerspielpreises 2012 in der Übersicht:

  • Bestes Kinderspiel (75.000 Euro)
    The Great Jitters: Pudding Panic, Entwickler und Publisher: kunst-stoff GmbH
  • Bestes Jugendspiel (75.000 Euro)
    Harveys Neue Augen, Entwickler: Daedalic Entertainment GmbH, Hamburg, Publisher: rondomedia GmbH
  • Bestes mobiles Spiel (50.000 Euro)
    Das Verrückte Labyrinth HD, Entwickler und Publisher: Ravensburger Digital GmbH
  • Bestes Serious Game (50.000 Euro)
    Vom fehlenden Fisch – Die geheimnisvolle Welt der Gemälde, Entwickler und Publisher: Kunsthalle Bremen
  • Bestes Browsergame (50.000 Euro)
    Drakensang Online, Entwickler und Publisher: Bigpoint GmbH
  • Bestes Deutsches Spiel (50.000 Euro)
    Crysis 2, Entwickler: Crytek GmbH / Publisher: Electronic Arts
  • Bestes Nachwuchs-Konzept aus Schüler- und Studentenwettbewerb (35.000 Euro)
    About Love, Hate and the other ones, Entwickler und Publisher: Kunsthochschule Kassel