Shadow of the Colossus soll verfilmt werden

Der Chronicle-Regisseur Josh Trank soll für Sony Pictures eine Filmumsetzung des Spiels Shadow of the Colossus entwickeln. spielen.de-Autor Mark bezweifelt, dass ihm das gelingen kann.

Josh Trank ist 28 und ein verdammt guter Regisseur. Nicht nur ästhetisch, sondern sogar in Zahlen: Sein Superheldenfilm Chronicle hat zwölf Millionen US-Dollar gekostet und das Zehnfache wieder eingespielt. Schon ist er für einen weiteren Fantastic Four-Film und ein Spider-Man-Spinoff im Gespräch – ja, es sieht so aus, als stünde Josh Trank am Anfang einer großen Karriere.

Doch jetzt hat ihn Sony Pictures damit beauftragt, das Spiel Shadow of the Colossus auf die Leinwand zu bringen. Das ist eine Aufgabe, an der selbst ein Josh Trank nur scheitern kann.

Shadow of the Colossus ist ein wunderbares Spiel. Doch es lässt sich ebenso wenig filmisch adaptieren wie Journey oder Tetris. Das liegt daran, dass es Shadow of the Colossus nicht so sehr auf eine spannende Handlung oder stark gezeichnete Charaktere ankommt. Sinn und Zweck des PlayStation-Spiels ist es viel mehr, uns zum Grübeln zu bringen und unsere Moral zu quälen. Dafür lässt es uns einsam durch eine weite, leere Welt reiten und 16 gigantische Wesen töten, weil wir auf diese Weise womöglich unsere große Liebe wiederbeleben können. Aber diese naturgewaltigen Schönheiten für das Leben eines Menschen opfern? Man leidet bei diesem Spiel. Man leidet unter der Weite der Landschaft und unter dem melancholischen Soundtrack und noch mehr unter der Bürde, die Giganten zu morden. Es ist ein Leiden, wie es nur in diesem Medium funktionieren kann, in dem man dicht dran ist am Protagonisten Wanda. Kein Buch, kein Film, kein anderes Spiel hat je ein solches Leiden vermitteln können.

Dass es sich auf die Kinoleinwand übertragen lässt, ist schwer zu glauben. Selbst wenn Josh Trank es versucht.