Teurer Spaß: EA foppt Nutzer mit NHL 12

Dreist, dreister, EA: Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Electronic Arts foppt der Publisher nun auch noch seine Kunden. Für die am heutigen Dienstag veröffentlichte Download-Version seiner Eishockeysimulation NHL 12 verlangt das Unternehmen 69,99 Euro – während das Spiel im Fachhandel oder bei Amazon bereits für die Hälfte zu haben ist. Nutzer machen sich im Web über das Angebot lustig.

„Nicht übel nehmen, aber wann lernt ihr Publisher es denn mal, dass Digitale Downloads nie so viel kosten sollten, wie die Ladenversion. Für die bezahlt man in dem Fall bei Amazon übrigens nur 23,95 EUR. Ihr geht nicht wirklich davon aus, dass für 69,99 EUR auch nur eine digitale copy verkauft wird, oder?“, schreibt ein Nutzer auf EAs Facebook-Seite. Ein anderer meint: „1. April ist vorbei …! Kommt bisschen spät euer Scherz.“ Und noch ein weiterer bezeichnet EA einfach nur als „Abzocker“.

NHL 12 kassierte schon zur Veröffentlichung negative Amazon-Bewertungen

Tatsächlich ist diese Preispolitik nicht nachvollziehbar. Beim Versandhändler Amazon kostet die Playstation-3-Version von NHL 12 derzeit 36,90 Euro, während das Spiel für Xbox 360 für 29,90 Euro zu haben ist. Im Gegensatz zum Download-Angebot hat man dabei sogar noch die Spiel-Disk in der Hand. Das bedeutet, dass die Herstellung und der Vertrieb der so genannten Box-Version, also der Version, die mit einer Verpackung und einem Handbuch ausgeliefert wird, teurer ist. Denn jedes Mal müssen Verpackungen und Beileger produziert sowie DVDs beziehungsweise Blu-rays geprägt werden.

Aber die Wut der Spieler löst EA nicht nur dadurch aus, dass es die Download-Version deutlich günstiger vertreiben kann. NHL 12 ist auch schon über ein halbes Jahr alt. Bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erhielt es massenhaft negative 1-Stern-Bewertungen bei Amazon.

Mit diesem Angebot bricht nun bereits zum zweiten Mal in wenigen Tagen ein Sturm der Entrüstung über den Publisher herein. Erst vergangene Woche sickerten interne Konzeptzeichnungen des Unternehmens zu seinem Online-Strategiespiel Command & Conquer: Tiberium Alliances an die Öffentlichkeit, die ganz offensichtlich Kopien aus dem Table-Top-Spiel Warhammer 40k waren.