Tree of Savior spielen – Neues MMO des „Ragnarok Online“-Schöpfers

Mit Ragnarok Online schuf Kim Hakkyu vor über 13 Jahren einen Klassiker des Online-Rollenspielgenres. In Tree of Savior orientiert sich der Game Designer wieder an dem, was er damals kreiert hat. Statt effektüberladener 3D-Optik setzt das Studio IMC Games auf einen charmanten und liebevollen Mix aus 2D und 3D. Die Vorlage für die Welt bildet die litauische Kultur.

Tree of Savior besinnt sich auf alte Tugenden

Wir schreiben den 31. August 2002. In Südkorea starten die Server des Online-Rollenspiels Ragnarok Online – einem in Asien als Kultklassiker des Genres geltenden Titel. Im fernen Osten läuft das MMO auch heute noch, die europäischen Server wurden 2010 abgeschaltet. Doch 2013 folgte der offizielle Nachfolger Ragnarok Online 2: Legend of the Second. Mit dem hat der ursprüngliche Schöpfer des ersten Teils, Kim Hakkyu, jedoch nichts mehr zu tun. Zwischen dem Lead-Designer und Samsung, die im späteren Verlauf der Entwicklung von Ragnarok Online zum Hauptfinanzier wurden, kam es zu Streitigkeiten. Daraufhin verließen Hakkyu und viele weitere Mitarbeiter das Entwicklerteam Gravity und gründeten mit IMC Games ein neues Studio. Gemeinsam schufen sie das Online-Rollenspiel Granado Espada, das sich aufgrund seiner 3D-Optik deutlich von Ragnarok Online unterscheidet. Jetzt steht das nächste MMO des Teams in den Startlöchern: Tree of Savior heißt der Titel, der nun bei Steam Greenlight grünes Licht erhalten hat und somit auf der Online-Distributionsplattform von Valve veröffentlicht wird.

Im Gegensatz zu Granado Espada merkt man Tree of Savior viel mehr an, dass hier der Schöpfer von Ragnarok Online verantwortlich ist. Der Manga-Grafik-Stil mit der Mischung aus 2D- und 3D-Grafiken und die isometrische Ansicht erinnern sehr stark an den Klassiker. Inhaltlich geht der Titel aber natürlich in eine andere Richtung: Die Welt von Tree of Savior basiert auf der Kultur Litauens, ihre Hauptstadt trägt den Namen Klaipeda – genau wie eine Hafenstadt an der Ostsee.

Tree of Savior

Tree of Savior setzt auf eine liebevolle Manga-Optik mit 2D- und 3D-Grafiken.

Die Hintergrundgeschichte von Tree of Savior bietet jedoch wenig Innovatives: Einst brachten die Götter den Menschen großen Wohlstand. Doch eines Tages verschwanden sie spurlos und ohne jede Warnung. Daraufhin stürzte die Welt ins Chaos, die Hauptstadt wurde zerstört, Monster machten sich breit. In so einer Situation werden natürlich Helden gebraucht und da kommt ihr ins Spiel. Mit eurem Charakter entscheidet ihr euch für eine von vier Klassen: Schwertkämpfer, Zauberer, Kleriker oder Bogenschütze. Jeder Held verfügt über zwei Level: seine Charakter- und seine Klassenstufe. Erhöht sich Erstere, erhaltet ihr Punkte, um eure passiven Werte wie Stärke, Intelligenz oder Ausdauer zu erhöhen. Steigt euer Klassenlevel, bekommt ihr wiederum Punkte, mit denen ihr neue Fähigkeiten freischaltet und verbessert. Tree of Savior erfindet das Rad nicht neu, sondern besinnt sich lieber auf alte, aber bewährte Tugenden. Ab wann ihr das Ganze ausprobieren könnt, steht noch nicht fest. Im Dezember endete die zweite Closed Beta, wie es weitergehen soll, haben IMC Games noch nicht verraten.