Werden wir in Zukunft keine Spiele mehr kaufen – sondern lediglich Ausrüstungsgegenstände im Spiel? Peter Moore von Electronic Arts sieht diese Entwicklung kommen.
Free-2-Play-Spiele liegen im Trend. Egal ob auf dem Smartphone, dem Tablet oder dem PC: Inzwischen gibt es zahlreiche Games, die wir kostenlos starten können und in denen wir lediglich für besondere Items oder bessere Waffen Geld ausgeben müssen, sofern wir wollen. Wenn es nach Peter Moore von Electronic Arts geht, wird sich dieses Micropayment-Erlösmodell in Zukunft durchsetzen. In einem Interview mit Kotaku erklärt Moore, dass wir in fünf bis zehn Jahren keine Vollpreistitel mehr kaufen müssten. Dann würden Gamesunternehmen ihr Geld via Micropayments verdienen.
Damit das möglich sei, müssten viele Spieler mitzocken. „Wir bekommen fünf, sechs Cent durchschnittlichen Erlös pro User am Tag von unseren Spielern“, stellt Moore im Interview fest. „Der Großteil wird uns nie einen Penny zahlen, was völlig okay ist. Denn sie gehören trotzdem zum Ökoystem dazu, und die Leute, die Geld ausgeben, machen das mit Begeisterung, weil die Nummer eins in einem Spiel zu sein, das 55 Millionen Menschen spielen, eine große Sache ist.“
„Wir dürfen nicht wie die Musik enden“
Dass es eine große Umstellung für Spielunternehmen sein wird, Games kostenlos anzubieten, bestreitet Moore nicht. Dass das neue Erlösmodell aber dennoch Sinn ergebe, veranschaulicht er allerdings sehr schlüssig mit einem Besuch eines Shoppingcenters. „Es ist auch kostenlos für mich, wenn ich zu The Gap in meinem Shoppingcenter um die Ecke gehe“, sagt Moore. „Sie lassen mich nicht blechen, wenn ich da reinlaufe. Ich kann reingehen, mir Musik anhören, die Jeans angucken, aber wenn ich mir etwas kaufen will, dann muss ich dafür bezahlen.“
Ob andere Gamesunternehmen diesem Bild folgen werden, bleibt abzuwarten. Moore allerdings findet es unumgänglich: „Wir dürfen nicht wie die Musik enden„, sagt er im Interview. Und spielt damit auf die Musikbranche an, die aufgrund sinkender Albumsverkaufszahlen in die Krise gestürzt wurde. Nur allmählich gelingt es diesem Industriezweig jetzt, durch den Verkauf von einzelnen Titeln für ein geringes Entgeld die Defizite auszugleichen.