Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 29. November 2003, 11:04
Topolino schrieb:
> Wie läuft das aber ab, wenn ich mehr als einen Revolverhelden
> habe:
> Es ist doch richtig, das ich für jeden Revolverhelden die
> "erledigten" Charakterkarten extra "verwalte"?
Gute Frage, lieber Topolino!
Tatsächlich kann ich hier keine wirklich eindeutige Antwort geben, darum gebe ich gleich zwei Antworten, von denen wir uns gemeinsam eine aussuchen können.
1. Antwort: Wie es der Bär bisher gespielt hat
Die Revolverheld-Karten sind durch ihren roten Rand als Ereigniskarten definiert. Nun haben Ereigniskarten im Spiel die Funktion, aus der Hand ausgespielt zu werden und dann entweder auf die Ablage zu kommen oder blockierend auf eine Karte des Gegners gelegt zu werden. Personen, die auf Ereigniskarten stehen, werden NICHT vor dem ausspielenden Spieles ausgelegt. (Beispiel: Trickbetrüger). Personen, die man in jeder Runde neu verwenden kann, wenn man sie einmal ausgelegt hat, haben dagegen einen grünen Rand (Beispiel: Bürgermeister).
Daher funktioniert der Revolverheld so: Man greift mit ihm eine Personenkarte des Gegners an; gewinnt man, bekommt man die Personenkarte des Gegners (verdeckt zur Prämien-Ermittlung, NICHT als Person!); gibt´s ein Unentschieden, muss der Gegner seine Personenkarte auf den Ablagestapel legen. Egal, ob der Revolverheld gewinnt, verliert oder nur ein Unentschieden erreicht: Der Revolverheld kommt nach seinem Einsatz auf jeden Fall auf den Ablagestapel.
Spielt der selbe Spieler eine zweite Revolverheld-Karte und gewinnt, dann erhöht sich die Prämie um den Betrag, den der Sieg mit der ersten Revolverheld-Karte eingebracht hat. Das bewirkt, dass sich die Prämie bei einer Folge von Siegen nicht ins Gigantische steigern kann: Es gibt schließlich nur drei Revolverheld-Karten.
2. Antwort: Was genau im Regeltext steht
Der Regeltext behandelt in der abgedruckten Formulierung die Revolverhelden eher so, als seien sie Bonus- oder Konterkarten (mit grünem Rand), die nicht abgelegt werden, sondern vor dem Spieler liegen bleiben und in jeder Runde erneut eingesetzt werden.
Seltsam ist in diesem Zusammenhang, dass - folgt man dem Regeltext genau - ein Revolverheld NUR bei einem Unentschieden aus dem Spiel genommen wird, NICHT bei einer Niederlage. Speziell das läßt mich an der korrekten Übersetzung dieser Passage zweifeln.
Also: Entweder sollte der Revolverheld liegen bleiben bis er eine Niederlage oder ein Unentschieden einsteckt (dann müsste er eigentlich einen grünen Rand haben); in diesem Fall ist davon auszugehen, dass die Prämien für mehrere Revolverhelden eines Spielers getrennt zu verwalten sind ...
... oder er wird nach einmaligen Einsatz abgelegt (dann fehlt diese Passage in der Regel, korrespondiert aber von der Funktion her mit anderen Roter-Rand-Karten wie Trickbetrüger, Eisenbahn und ähnlichen Karten, die einem Gegner erheblichen Schaden zufügen können und von denen es auch immer genau drei gibt); dann wird die Prämie nicht pro Revolverheld verwaltet, sondern pro Spieler.
Nachbemerkung: Es steht nirgendwo eindeutig, dass die "Prämie" von der Bank an den Spieler ausgezahlt wird; denkbar wäre genau so eine Pflicht des Spielers, das Geld an die Bank zu geben (als Simulation der Bezahlung eines käuflichen Killers); auch hier läßt der Regeltext einen entscheidenden Punkt ungeklärt.
Dass ich die Varianten "Revolverheld kann nur einmal eingesetzt werden" und "Bank zahlt Prämie an Spieler" gewählt habe, basiert nur auf Analogie-Schlüssen aus ähnlichen Karten und darauf, dass man so das Spiel reibungslos spielen kann: Es gibt keine wirklich eindeutige Stützung durch den Regeltext.
Hoffen wir also auf einen Kenner der Origial-Regel und eine neue Übersetzung.
Auf Xuntheit!
Gustav der Bär