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The same procedure as every year

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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thwasu
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The same procedure as every year

Beitragvon thwasu » 26. Juni 2007, 15:37

Wie mittlerweile fast in jedem Jahr, so wird auch in diesem die Wahl zum "Spiel des Jahres" wieder schöngeredet.

Toll find ich die immer wiederkehrende Begründung:
Das Spiel des Jahres ist ja nicht das beste Spiel, sondern das familientauglichste usw.

Wir sind uns denke ich alle einig, dass die Verkaufszahlen, die nun in die Höhe schnellen werden, überwiegend durch die Leute verursacht werden, die keine "Vielspieler" sind.

Daher mal die provozierende Frage:
Wissen diese "Wenigspieler", die vermutlich auch nicht so gut informiert sind wie wir "Vielspieler", eigentlich das sie gar nicht das Beste Spiel kaufen ?

Ist nicht der "Fußballer, Film, Musiktitel usw. des Jahres" immer der vermeintlich Beste ?

Wir (Vielspieler) wissen das es bei den Spielen anders ist und lassen die Finger davon (wenn wir nicht schon vorher der Meinung waren, das Spiel muss ich haben).

Aber werden die Wenigspieler durch diesen blöden Pöppel auf der Schachtel, nicht (bewusst ?) getäuscht ???

Sollte das der Sinn eines "Spiel des Jahres" sein ???

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Matthias Wagner
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Matthias Wagner » 26. Juni 2007, 15:43

Wie mittlerweile fast in jedem Jahr, so wird auch in diesem die Wahl zum "Spiel des Jahres" wieder SCHLECHTGEREDET...blubblub

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JoelH
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon JoelH » 26. Juni 2007, 15:46

thwasu schrieb:

> Daher mal die provozierende Frage:
> Wissen diese "Wenigspieler", die vermutlich auch nicht so gut
> informiert sind wie wir "Vielspieler", eigentlich das sie gar
> nicht das Beste Spiel kaufen ?
>

Auch, du weisst also welches DAS BESTE Spiel ist? Welches ist es denn?

Machen wir mal den Test. Ich stelle mir im Geiste jetzt DAS BESTE SPIEl vor und du liest meine Gedanken und sagst mir welches DAS BESTE Spiel ist.

Normalerweise müsstest du es ja wissen......

*kopfschüttel*

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Warbear

Re: The same procedure as every year

Beitragvon Warbear » 26. Juni 2007, 15:57

Jedes Jahr dieselben Behauptungen und Argumente, sowohl von "Besser-Rednern" als auch von "Schlechter-Rednern".

Es langweilt ...
.

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Ralf Arnemann
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Ralf Arnemann » 26. Juni 2007, 15:58

> du weisst also welches DAS BESTE Spiel
> ist?
Das ist glaube ich nicht der Knackpunkt seiner Frage.

Natürlich gibt es bei solchen Fragen immer verschiedene Meinungen. Auch bei der Oscar-Verleihung ist vorher nicht klar, wer ihn kriegt.

Aber beim Oscar ist klar, wer ihn kriegen sollte. Nämlich in der Tat "der beste Film", "der beste Schauspieler" usw. des Jahres.

Die Fragestellung von thwasu ist deswegen schon interessant.

Glaubt der normale Käufer, mit dem SdJ auch "das beste Spiel" zu bekommen?
Oder weiß er, daß es "nur" das für ihn als Normalo am besten geeignete Spiel ist.

Wobei ich bewußt das "nur" in Anführungszeichen gesetzt habe, das ist ja nicht unbedingt eine Abwertung.

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Matthias Wagner
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Matthias Wagner » 26. Juni 2007, 16:03

Yep so seh ich das auch. Man kann ja ein bisschen diskutieren, aber deswegen nicht den tausendsten Thread aufmachen weil man denkt man hat die Wahrheit entdeckt.

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JoelH
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon JoelH » 26. Juni 2007, 16:11

Ralf Arnemann schrieb:

> Glaubt der normale Käufer, mit dem SdJ auch "das beste Spiel"
> zu bekommen?
> Oder weiß er, daß es "nur" das für ihn als Normalo am besten
> geeignete Spiel ist.
>

Wenn man normaler Käufer mit Normalo gleich setzt, dann wird das geeignetste Spiel für einen Normalo, wohl auch beste Spiel für den normalen Käufer sein.

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Klemens
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Klemens » 26. Juni 2007, 16:13

Naja....

"Das Beste" hängt auch mit der Sichtweise zusammen. Damit meine ich nicht nur den pers. Geschmack, sondern auch welcher "objektiven" Maße bzw. Richtlinien sich die Bestimmung des "Besten" bedient.

Schon schwierig die Sache...

das komplexeste Spiel
das komplexeste bei niedrigster Spieldauer
das komplexeste in Relation zur Altersangabe
das familientauglichste Spiel
das familientauglichste Spiel unter einer Stunde
...

Um das Beste auszuzeichnen, muss man sich einigen, was denn das Beste ist. Wenn es Ziel ist, durch das Beste das anspruchsvolle (was zum teufel ist jetzt "anspruchsvoll"?) Spiel zu fördern...

Klemens

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Günter Burkhardt
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Günter Burkhardt » 26. Juni 2007, 16:27

Hallo,

zunächst möchte ich Michael Schacht und Abacus zu dem verdienten Preis gratulieren.

Ist die meistverkaufte Zeitung (die mit den vier Buchstaben) etwa die beste? Nein, gewiss nicht, aber für die meisten Leute ist sie die passende, sonst würden sie sie nicht kaufen.

Machte "Modern Talking" etwa die beste Musik? Nein, aber die meisten Leute wollten sie hören, weil sie ihnen gefiel?

Ist ein Ford Focus, das Auto des Jahres wird, etwa das beste Auto? Nein, aber vielleicht ein gutes in der Mittelklasse.

Ist Zooloretto etwa das beste Spiel? Nein, denn das gibt es nicht. Aber Zooloretto ist das Spiel, das für die allermeisten das passendste ist.

Ich spiele auch lieber "Säulen der Erde" oder "Caylus", das würde ich aber mit meinen Kindern oder mit Bekannten nie spielen. Und wenn an Weihnachten die Spiele ausgepackt werden, dann sollte man schon eine Chance haben, dieses Spiel auch noch an dem Abend spielen zu können.

In diesem Sinne finde ich, dass Zooloretto sehr wohl das beste Spiel auf der Auswahlliste war. Und kein "Wenigspieler" wird betrogen, wenn er nicht erfährt, dass es ein Caylus gibt, weil er das sowieso nie spielen würde. Und die Vielspieler wie wir, die wissen, dass Zooloretto kein Caylus ist.

Ich wünsche euch allen weiter viel Spaß bei Säulen der Erde und Caylus

Gruß

Günter

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Ralf Arnemann
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NOT the same discussion as every year

Beitragvon Ralf Arnemann » 26. Juni 2007, 16:29

> "Das Beste" hängt auch mit der
> Sichtweise zusammen. Damit meine
> ich nicht nur den pers. Geschmack,
> sondern auch welcher "objektiven" Maße
> bzw. Richtlinien sich die Bestimmung
> des "Besten" bedient.
Völlig richtig.
Der Gag ist nur, daß das ähnlich auch bei anderen Prämiierungen gilt, z. B. eben bei Filmen oder Büchern.
Und da scheint das nicht zu stören.

Diesen Aspekt haben wir m. W. noch nicht diskutiert, deswegen habe ich auch den Betreff geändert.

> das komplexeste Spiel
> ...
> das familientauglichste Spiel
Alles verschiedenen Kategorien, völlig richtig.
Wie beim Film: Der schmalzigste Liebesfilm, der spannendste Krimi, der blutigste Splatterfilm ...
Und eben vieles, was nicht so genau in eine Schublade paßt.

> Um das Beste auszuzeichnen, muss man
> sich einigen, was denn das Beste ist.
Ich habe keine Ahnung, ob die Oscar-Verleiher sich jemals darauf geeinigt haben, was das Beste ist.
So wie ich die Amis kenne, haben sie nicht einmal über so theoretisches Zeug diskutiert, das ist schon eher deutsch.

Aber sie wählen einfach jedes Jahr "den besten Film" etc. und der kriegt den Oscar.

Und dann können die Leute immer noch die Rezension lesen und sagen: "Die Art Film ist nichts für mich - und wenn er dreimal den Oscar gekriegt hat".

Ein Oscar für "das beste Spiel" könnte ähnlich laufen.
Im einen Jahr könnte ein Freakspiel gewinnen (und dann sagen viele Leute: "50 Seiten Regeln - nichts für mich").
Und im anderen Jahr ein fetziges Würfelspiel (und die Vielspieler schütteln sich vor Abscheu).

Disclaimer: Ich fordere nicht, daß das SdJ so laufen sollte!


Aber die Eingangsfrage von thwasu ist doch spannend.

Denn ich meine schon, daß die meisten Spielekäufer glauben, das SdJ wäre ein Spiele-Oscar, und es ginge um das "beste Spiel" - und es gäbe nichts besseres auf dem Markt.
Und da würden einige dumm schauen wenn man ihnen dann sagt: Eigentlich ist XY ein viel besseres Spiel - aber das kapierst Du eh nicht, deswegen ist es nicht SdJ.

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Ralf Arnemann
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Beiträge: 2447

Re: The same procedure as every year

Beitragvon Ralf Arnemann » 26. Juni 2007, 16:32

> Und kein "Wenigspieler" wird betrogen,
> wenn er nicht erfährt, ...
Und wenn er es erfährt?
Könnte es sein, daß er sich dann betrogen fühlt?

> dass es ein Caylus gibt, weil er das
> sowieso nie spielen würde.
Ich gebe Dir durchaus recht, daß die meisten "Wenigspieler" kein Caylus spielen würden.

Aber kann man deswegen generell sagen: "Du Wenigspieler, Du nix Caylus"?

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JonTheDon

Re: NOT the same discussion as every year

Beitragvon JonTheDon » 26. Juni 2007, 16:43

...aber ist das nicht beim Oscar das Gleiche?

Wahre Cineasten schütteln sich wahrscheinlich jedes Jahr, wenn man hört, was da als das vermeintlich "Beste" prämiert wird. Denn es gibt viele unbekannte Filme, die dem, der alles schon gesehen hat, neuere Sichtweisen eröffnen, als die Oscar-prämierten.

So what? Wir sind doch hip, weil niemand unsere Spiele kennt B-]

Und nebenbei gesagt: Mir als Vielspieler sagen Spiele wie Thurn&Taxis (welches letztes Jahr von vielen als zu einfach niedergemacht wurde), Zug um Zug und ähnliches sehr wohl zu. Und viele von uns sind wohl auch durch den Erfolg von Siedler zu Spielefans geworden und nicht weil in dem Jahr eine Art Diplomacy prämiert wurde...

Liebe Grüße Jon

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JonTheDon

Re: The same procedure as every year

Beitragvon JonTheDon » 26. Juni 2007, 16:48

Ja.

Sieh es an dem Beispiel mit den Autos. Für viele ist ein Jaguar oder Ferrari einfach finanziell zu anspruchsvoll. Sollte ein solches Auto Auto des Jahres werden? Nein.

Das gleiche bei Spielen. Soll ein Spiel Spiel des Jahres werden, das den meisten potentiellen Nutzern zu anspruchsvoll ist? Nein.

Im Übrigen wird sich kein Ferrari-Fahrer darüber beschweren, dass sein Auto nicht Auto des Jahres geworden ist. Das ist ihm nämlich völlig schnuppe. In dem Sinne - wenn wir die Ferrari-Fahrer unter den Spielern sind, sollte man das auch an unserem Understatement erkennen können.

Liebe Grüße Jon

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rolf
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon rolf » 26. Juni 2007, 16:48

Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen !!!
Für "Spieler" die immer nur Anspruchvolles spielen wollen, gibst ja noch den Deutschen Spielepreis.

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matthias g.
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon matthias g. » 26. Juni 2007, 16:58

Hallo Günther,

Du bringst es sehr gut auf den Punkt, volle Zustimmung.

Genießen wir doch als Vielspieler das Wissen, dass es andere (also meist komplexere, familienuntauglichere) Spiele gibt, die uns eher ansprechen als das S.d.J.

Wer sich intensiver mit einer Materie befasst, wird oftmals über den Massengeschmack den Kopf schütteln (Dein Musikantenbeispiel). Man kann "die Masse" eben nicht zu ihrem Glück zwingen, sich etwa für maximalen Spielspass einmal durch 8-10 Seiten Anleitung zu kämpfen.

Natürlich mag es einen (auch für den Spieleautor) etwas wurmen, wenn ein anspruchsvolleres Spiel zu Lasten eines eher einfach gestrickten Spiels untergeht (legendär: Puerto Rico), aber das läßt sich bei einem Preis für ein breites Publikum kaum vermeiden.

Mein persönlicher Favorit war Yspahan, beileibe kein harter Brocken, aber ein wunderbares elegantes Spiel (meine Meinung). Zooloretto habe ich noch nicht gespielt; vielleicht werde ich ja angenehm überrascht.

Viele Grüße

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peer

Re: The same procedure as every year

Beitragvon peer » 26. Juni 2007, 17:00

Hi,
thwasu schrieb:
>
> Wie mittlerweile fast in jedem Jahr, so wird auch in diesem
> die Wahl zum "Spiel des Jahres" wieder schöngeredet.
>
> Toll find ich die immer wiederkehrende Begründung:
> Das Spiel des Jahres ist ja nicht das beste Spiel, sondern
> das familientauglichste usw.

Ich finde Zooloretto gehört zu den besten des Jahrgangs.
Ich weiß, dass war nicht die Frage. Aber "das beste" gibt es objektiv ja nunmal nicht. Oder was ist besser: 6 nimmt, Das Mittelerde-Rollenspiel, Kubb oder Puerto Rico?

Da es nicht "das beste" gibt, muss man sich nunmal auf andere Kriterien berufen, das hat nicht mit "Ausrede" zu tun...

> Aber werden die Wenigspieler durch diesen blöden Pöppel auf
> der Schachtel, nicht (bewusst ?) getäuscht ???

Nö, ich bin mit dem Preis aufgewachsen, und mit 5 Jahren (1979) war ich noch nicht so der Vielspieler. Meinen Eltern zumindest war klar, dass es ein prämiertes Spiel ist - das reicht aus. Die wussten nach ein paar Jahren, dass under Geschmack meistens mit dem der Jury übereinstimmte.

ciao
peer

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Familie Tschiep
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Familie Tschiep » 26. Juni 2007, 17:21

Das Spiel des Jahres muss nicht unbedingt für die Vielspieler das Beste sein, sondern für die anderen Spieler, denn die will es erreichen. Was nützt es, wenn es so kompliziert erscheint, dass es niemand spielen will? Nichts!

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Maike Mette
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Maike Mette » 26. Juni 2007, 18:00


Wer hat den je behauptet, dass das Spiel des Jahres das Beste seines Jahrgangs ist?

Klar wenn wer bei der Auszeichnung "Bio" annimmt das Produkt sei Umweltfreundlich hergestellt dann mag er enttäuscht sein wenn er erfährt das dem nicht so ist.

Ähnlich sehe ich das beim SdJ. Ein Auszug von der HP des Spiel des Jahres eV. sagt klar was sie auszeichnen:

Zielsetzung
Die im Rahmen des Kritikerpreises "Spiel des Jahres" verliehenen Auszeichnungen sollen das Kulturgut Spiel fördern, den Gedanken des Spielens im Familien- und Freundeskreis beleben und eine Orientierungshilfe im großen Spielangebot geben.

Da steht NICHT drin:
Zielsetzung
Die im Rahmen des Kritikerpreises "Spiel des Jahres" verliehenen Auszeichnungen sollen die besten Spiele eines Jahrgangs herausheben und eine Orientierungshilfe im großen Spieleangebot geben.

Und ich denke Ihren Anforderungen werden die Spiele immer gerecht. Dass es verschiedene meinungen gibt, dass ein anderes Spiel die Kriterien noch besser erfüllt hätte gibt es doch immer.

Vorschlag zur Güte: lest doch einfach was die Zielsetzung des SdJ ist und wenn schon jedes Jahr darüber diskutiert werden soll dann doch einfach mal in Hinblick auf die Zielsetzung.

Sowas wie:
Zolloretto hat es nicht verdient weil die Vergabe von Punkten die Mehrheit aller Bürger überfordert und dadurch eben nicht "das Kulturgut Spiel" fördert und „den Gedanken des Spielens im Familien- und Freundeskreis“ belebet.

Zerreist mich jetzt ruhig wegen dieser Aussage. War ein an den Haaren herbeigezogener Satz aber ihr könnt ihn gerne ausdiskutieren. :-D
Aber mit solchen Ansätzen gäb es auch mal angeregte Diskussionen und nicht immer nur bissige Kommentare dazu, dass wieder Schöngeredet oder Schlechtgeredet wird. Wäre doch in Bezug auf das SdJ mal was neues ;-)

Liebe Grüße Maike

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Ralf Arnemann
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Ralf Arnemann » 26. Juni 2007, 18:20

> Wer hat den je behauptet, dass das Spiel
> des Jahres das Beste seines Jahrgangs ist?
Keiner - das war auch nicht die Frage.

Die Frage war, ob das Publikum "draußen im Lande" weiß, daß das SdJ diesen Anspruch nicht erhebt.
Keiner von denen wird nämlich die Statuten der Jury nachlesen.

Und da Preise dieser Art üblicherweise schon den Ansatz haben, das "beste" (wie auch immer definiert) zu küren, werden viele das auch beim SdJ annehmen.

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Familie Tschiep
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Familie Tschiep » 26. Juni 2007, 18:32

Ja, man bemüht sich darum, das beste Spiel für die Zielgruppe der Wenigspieler und Familienspieler zu finden. Ich finde es nicht verkehrt, wenn die Masse denkt, dass ist das beste Spiel aus dem Jahrgang für Leute wie uns. Natürlich muss man sich immer bei Jury bewusst sein, dass der Geschmack der Jury auch noch wichtig ist, aber das sollte man als Konsument auch irgendwie ahnen.

Ein anderes Spiel kann ja für Vielspieler das beste Spiel sein. Das eine schließt das andere ja nicht aus.

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Maike Mette
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Maike Mette » 26. Juni 2007, 18:55



Das sie das annehmen ist mir durchaus klar. Deswegen der Vergleich mit den Bioprodukten. Da gehen auch alle davon aus das es ökologisch toll wäre, was ja genauso wenig stimmt.
Menschen lassen sich einfach blenden und wollen es meist auch nicht anders.

Fakt ist doch, dass sie es nicht wissen und auch keine Lust haben es nach zu lesen und sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Daher ist es doch letztendlich egal.

Entweder sie bleiben in dem Irrglauben (was meiner Meinung nach auch nicht wichtig ist) oder sie erfahren es.
Wenn sie es erfahren dann vermutlich durch ein Gespräch mit jemandem der die Zielsetzung kennt und auch erläutern kann (ein Vielspieler z.B.) dann hält sich die Enttäuschung vermutlich in grenzen, weil der Sinn des Preises nahe gebracht werden kann.
Die andere Möglichkeit das zu erfahren ist doch es nach zu lesen. Dann ist der IQ und das Interesse vermutlich groß genug um einzusehen, dass man einfach ohne überhaupt ne Ahnung zu haben von falschen Tatsachen ausgegangen ist. Der Preis nennt sich nicht "bestes Spiel des Jahres" oder ähnlich.

Es ist doch auch bei z.B. Stiftung Warentest das gleiche Thema. Wenn die Digitalkameras testen und dabei als Testsieger eine kompakte gute Kamera raus kommt schreit doch hinterher auch keiner es sei aber nicht die beste weil Digitale Spiegelreflexkameras besser sind, die jedoch nicht zu den untersuchten gehört haben. Die Fragestellung war halt ne andere. trotzdem gilt der Testsieger hinterher als „die beste“ Kamera.

Das SdJ testet Spiele, die das Kulturgut..... (ihr kennt das ja). Aus dieser Auswahl von Spielen bekommt das beste den Preis also haben sie doch das beste Spiel ausgezeichnet. Nur halt nicht das beste von allen sondern das beste derer, die sie unter bestimmten Aspekten ausgewählt haben.
Ich frage mich eigentlich eher wieso solche Spiele wie Puerto Rico jemals auf die Auswahlliste gekommen sind.

Grüße Maike

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JoelH
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Unsinn

Beitragvon JoelH » 26. Juni 2007, 19:15

JonTheDon schrieb:
>
> Ja.
>
Ich möchte dein Weltbild ja nicht zerstören, aber ich kenn zufällig zwei Wenigspieler, die spielen alle Schaltmonate mal mit uns, und sonst nie. Naja und rat mal was gezockt wird?

Genau, Caylus.

Caylus wird verkannt, denn der Spielablauf gestaltet sich dann doch recht einfach und intuitiv, die größte Hürde ist lediglich die lange Anleitung einmal zu erfassen, also mit gutem Erklärbär kein Problem, der Rest ist einfach, auch oder vielleicht vor allem durch die genialen Icons überall auf dem Brett und den Markern.....

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Antiriad
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Antiriad » 26. Juni 2007, 19:30


> Machen wir mal den Test. Ich stelle mir im Geiste jetzt DAS
> BESTE SPIEl vor und du liest meine Gedanken und sagst mir
> welches DAS BESTE Spiel ist.
>
> Normalerweise müsstest du es ja wissen......

Ok, dann reibe ich mal meine Kristalkugel,und ich sehe.....ich sehe....CAYLUS ;)

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Boudie
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Re: Unsinn

Beitragvon Boudie » 26. Juni 2007, 20:48

Hallo Joel

Ich glaube, du hast da einen kleinen Denkfehler drin, denn wenn du schreibst: "also mit gutem Erklärbär kein Problem", dann spielen deine Leute das Spiel, weil du es ihnen gut erklärt hast.
Und vielleicht hätten sie es nie gespielt, wenn du nicht genau das getan hättest!
Selbst ich als Vielspieler fand die Regeln von "Caylus" nicht auf Anhieb intuitiv und es hat schon einer zweiten Runde bedarft. Aber ich scheue mich auch nicht davor, mehrere Anläufe zu wagen.

Aber die Zielgruppe, auf die das Spiel des Jahres angelegt ist, hat eben nicht "den Erklärbären" dabei (obwohl: DAS wäre doch wirklich mal eine innovative Spielidee - den Erklärbären als Zusatzmaterial...:grin:) und muss sich nun mal alleine da durch wursteln.
Spieler, die solche Regeln problemlos wuppen, die kennen mit Sicherheit auch die entsprechend anspruchsvollen Spiele.
Und die Spieler, die diese Spiele nicht kennen, werden sich mit dem "Spiel des Jahres" sicherlich gut bedient fühlen. Denn wenn - wie ja die Umfrage, die hier auch diskutiert wurde, zeigt - ca. 80% der Abstimmenden das "Spiel des Jahres" genauer angucken (und wohl auch kaufen), dann kann die Jury ja grundsätzlich und auf die Jahre gesehen sooooo falsch nicht gelegen haben:seufz:!

Zoologische Grüße aus Caylus - Beate

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Stefan Keller
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Re: The same procedure as every year

Beitragvon Stefan Keller » 26. Juni 2007, 21:26

rolf schrieb:
>
> Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen !!!
> Für "Spieler" die immer nur Anspruchvolles spielen wollen,
> gibst ja noch den Deutschen Spielepreis.


Den gibt es zwar, aber in der Öffentlichkeit bzw. bei der Zielgruppe für das Spiel des Jahres hat er aber nicht den Stellenwert wie der rote Pöppel. Leider.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund für die Diskussionen im Forum, denn hätte der Deutsche Spielepreis annähernd das gleiche Ansehen wie das SdJ wären wohl auch viele der kritischen Vielspieler zufrieden.

Grüße,
Stefan (der auch lieber die Säulen d. Erde vorn gesehen hätte, den es aber für Abacus sehr freut)


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