Beitragvon Golbin » 1. November 2009, 23:02
Hallo Nicki,
ich mag Zufallsfaktoren in Spielen, einfach schon deshalb, weil sie verhindern, dass dieselbe Strategie immer und immer wieder erfolgreich gespielt werden kann.
Meiner Ansicht nach erhöhen Zufallsfaktoren den Wiederspielreiz und sie erfordern viel mehr Flexibilität vom Spieler als ein Spiel ohne Zufallsfaktor.
Eine Beobachtung meinerseits ist es, dass so mancher Spieler, der auf "Glückslastigkeit" eines Spieles schimpft, diese Flexibbilität nicht besitzt und daher vom Spiel überfordert wird.
Natürlich kann sich der Zufall mal extrem gegen einen wenden (wer kennt nicht das Stone Age, bei dem man 5 von 6 Würfen unter Durchschnitt liegt, da nützt die beste Strategie und alle Erfahrung nichts). Na und? Dann weiß man ja, warum man schlecht abschneidet.
Auf der anderen Seite machen mir aus den Neuheiten u. a. die Spiele Macao und Die Tore der Welt besonders viel Spaß, weil ich hier jede der 12 bzw. 24 Runden immer wieder auf Zufälle reagieren muss und das ohne möglichst meine Strategie zu verlassen. Genau aus diesem Grund warte ich auch auf meine erste Partie Pandemie mit der Messerschneide; Pandemie ist genau nach diesem Zufallsmuster plus Strategie der jeweilige Rolle gestrickt.
Ich mag auch sehr glückslastige Spiele, erwarte hier aber eine deutliche kürzere Spieldauer. In dieser Kategorie liegt bei mir Diamant ganz vorne.
Wenn jemand ein Spiel als zu glückslastig empfindet, ist das so (Empfindungen kann man nicht diskutieren). Was ich aber gar nicht mag ist der Satz "Das Spiel ist sehr glückslastig, daher ist es als Familienspiel gut geeignet." Ebensowenig mag ich Spielverschlimmbesserungen, die mit aller Kraft aus einem gut funktionierendem Spiel den Zufallsfaktor entfernen wollen.
Golbin
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.