Beitragvon Volker L. » 17. September 2010, 14:30
Braz schrieb:
>
> [i]"..."Spiel des Jahres" tragen,
> sollen in erster Linie die Botschaft des Vereins in die
> Öffentlichkeit tragen. Das heißt, sie sollen [b]möglichst
> viele Menschen vom Wert des Kultur- und Freizeitmediums Spiel
> überzeugen.[/b] [/i]
>
> Der DSP wird hingegen von Spielern gewählt!
> Will sagen: Für mich ist es nur logisch, wenn SdJ und DSP
> komplett andere Spiele beinhalten.
Andere Zielsetzung: Ja
[i]komplett[/i] andere Spiele: Nein
Die SdJ-Zielgruppe und die DSP-Wählerschaft sind ja
nicht volständig disjunkt, sondern die Affinität zu
Spielen allgemein, die Neigung zu komplexeren Spielen
sowie die Einbettung in die Spieleszene und die damit
verbundene Informiertheit steigen von einer Gruppe zur
nächsten nicht sprunghaft, sondern kontinuierlich, und
auch das nichtstreng proportional, sondern nur annähernd
korreliert. ;-)
Mit anderen Worten: Es gibt im Übergangsbereich zwischen
Gelegenheitsspielern und Vielspielern durchaus Menschen,
die sich vom SdJ stark beeinflusen lassen in der Auswahl,
was sie kaufen oder zumindest mal testen, sich aber
andererseits nach Selbsteinschätzung für gut genug
informiert halten, um beim DSP abzustimmen.
Und damit hat man eigentlich immer den Effekt, dass das
jeweilige SdJ bei der DSP-Abstimmung ein paar Plätze
besser abschneidet, als es das ohne den SdJ-Bonus getan
hätte. Also hat beispielsweise der SdJ-Titel 2006 Thurn
und Taxis vom 5ten auf den 2ten Platz gehieft, 2009
Dominion den Sieg statt des dritten Platzes beschert,
und 2010 vermutlich Dixit vom 35ten auf den 23ten Platz
katapultiert (alle Zahlen außer TuT-2 und Dom-Sieg
geraten ;-) ).
> Mit einem "Vasco da Gama" dürfte die nichtspielende
> "Durchschnittsfamilie" gnadenlos überfordert sein und das
> Thema "Spiel" für sich ad acta gelegt haben *mutmaß* ;-)
Das stimmt, aber dasselbe trifft auf viele (aber
keineswegs alle!) Spiele zu, die von Vielspielern als
gut empfunden werden.
Bei Dixit hingegen (das ich neulich mal auf einem
Spieleabend während der Wartezeit auf den letzten
Teilnehmer spielen musste) vermute ich, dass zumindest
die Eltern in gelegenheitsspielenden Durchschnittsfamilien
gandenlos unterfordert sein dürften und das Thema "Spiel"
für sich als "Kinderkram, für Erwachsene langweilig" ad
acta legen werden...
Gruß, Volker