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Deutscher Spielepreis [DSP]

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Braz
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Re: Wette gewonnen: SdJ nicht beim DSP

Beitragvon Braz » 17. September 2010, 14:09

Hi Axel,

Axel Bungart schrieb:
> das kann auch aus einem anderen Blickwinkel sehen.
>
> Wenn man schon integrieren will, muss man Vielspieler ja
> nicht zwangsläufig ausschließen.

...das ist richtig. Immerhin hast du in mir einen Vertreter gefunden, der es nicht verstehen kann, wie ein Preis SPIEL des JAHRES heißt, es aber nicht DAS Spiel des Jahres, nämlich das Spiel unter allen Spielen, ausgezeichnet wird.....aber ich habe den Verein nicht gegründet und habe auch keine Leitlinien definiert....von daher ist die Frage, ob du z.B. mit einem "Vasco da Gama" mehr Nicht- oder Wenigspieler gweinnen kannst, als dies beim Dixit der Fall ist.

Verstehe mich nicht falsch: Ich kam zum Hobby "Brettspiel" ja gerade wegen solcher Spiele wie "El Grande" etc.
...aber vielen Nichtspielern, die ich kenne (!), ist die Mehrheit der Regeln einfach zu lange...da artet schonmal die extrem kurze Regel vom Carcassonne in ein Stöhnkonzert aus..klingt komisch...ist aber so.....

Kurzum: DSP und SdJ sind 2 Preise mit komplett anderen Hintergründen. Von daher sollten/müssen/können sie nicht unbedingt einen gemeinsamen Nenner (=einige Vielspieler und einige Wenigspieler, die das Spiel beide gut finden) haben.

Gruß
Braz

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Axel Bungart

Re: Von Diskrepanzen und Langeweile

Beitragvon Axel Bungart » 17. September 2010, 14:20

Ich rede gar nicht von Fresko, sondern davon, dass Dixit nicht einmal unter die Top Ten gekommen ist.

Gruß
Axel

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Ralf Arnemann
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Re: viele Tausend DSP-Abstimmer

Beitragvon Ralf Arnemann » 17. September 2010, 14:27

> Viele Tausend? Gibt es da offizielle Zahlen?
Ich habe keine gefunden, aber ähnlich wie Du abgeschätzt. Vielleicht wäre "einige tausend" treffender gewesen - aber es geht ja nur darum, daß es nicht eine kleine Gruppe Spezialspieler ist.

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Chris
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Beiträge: 220

Re: viele Tausend DSP-Abstimmer

Beitragvon Chris » 17. September 2010, 14:27

Vor ein paar (tausend :razz:) Jahren waren es ca. 2000 die abgestimmt haben. Darum ist das ja auch eines der wenigen "Preisausschreiben", bei denen man eine ordentliche Gewinnchance hat. :smile:

Chris (der mal Freikarten für Essen gewonnen hat)

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Volker L.

Re: Wette gewonnen: SdJ nicht beim DSP

Beitragvon Volker L. » 17. September 2010, 14:30

Braz schrieb:
>
> [i]"..."Spiel des Jahres" tragen,
> sollen in erster Linie die Botschaft des Vereins in die
> Öffentlichkeit tragen. Das heißt, sie sollen [b]möglichst
> viele Menschen vom Wert des Kultur- und Freizeitmediums Spiel
> überzeugen.[/b] [/i]
>
> Der DSP wird hingegen von Spielern gewählt!

> Will sagen: Für mich ist es nur logisch, wenn SdJ und DSP
> komplett andere Spiele beinhalten.

Andere Zielsetzung: Ja
[i]komplett[/i] andere Spiele: Nein

Die SdJ-Zielgruppe und die DSP-Wählerschaft sind ja
nicht volständig disjunkt, sondern die Affinität zu
Spielen allgemein, die Neigung zu komplexeren Spielen
sowie die Einbettung in die Spieleszene und die damit
verbundene Informiertheit steigen von einer Gruppe zur
nächsten nicht sprunghaft, sondern kontinuierlich, und
auch das nichtstreng proportional, sondern nur annähernd
korreliert. ;-)

Mit anderen Worten: Es gibt im Übergangsbereich zwischen
Gelegenheitsspielern und Vielspielern durchaus Menschen,
die sich vom SdJ stark beeinflusen lassen in der Auswahl,
was sie kaufen oder zumindest mal testen, sich aber
andererseits nach Selbsteinschätzung für gut genug
informiert halten, um beim DSP abzustimmen.

Und damit hat man eigentlich immer den Effekt, dass das
jeweilige SdJ bei der DSP-Abstimmung ein paar Plätze
besser abschneidet, als es das ohne den SdJ-Bonus getan
hätte. Also hat beispielsweise der SdJ-Titel 2006 Thurn
und Taxis vom 5ten auf den 2ten Platz gehieft, 2009
Dominion den Sieg statt des dritten Platzes beschert,
und 2010 vermutlich Dixit vom 35ten auf den 23ten Platz
katapultiert (alle Zahlen außer TuT-2 und Dom-Sieg
geraten ;-) ).


> Mit einem "Vasco da Gama" dürfte die nichtspielende
> "Durchschnittsfamilie" gnadenlos überfordert sein und das
> Thema "Spiel" für sich ad acta gelegt haben *mutmaß* ;-)

Das stimmt, aber dasselbe trifft auf viele (aber
keineswegs alle!) Spiele zu, die von Vielspielern als
gut empfunden werden.
Bei Dixit hingegen (das ich neulich mal auf einem
Spieleabend während der Wartezeit auf den letzten
Teilnehmer spielen musste) vermute ich, dass zumindest
die Eltern in gelegenheitsspielenden Durchschnittsfamilien
gandenlos unterfordert sein dürften und das Thema "Spiel"
für sich als "Kinderkram, für Erwachsene langweilig" ad
acta legen werden...

Gruß, Volker

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Jerry

Wir *sind* Freaks

Beitragvon Jerry » 17. September 2010, 14:36

Ralf Arnemann schrieb:

> Die vielen tausend DSP-Abstimmer sind keine abgehobenen
> Freaks, die ein 20-Stunden-Monster-CoSim küren wollen.
> [...]

Doch sind sie. Sind wir. Wir sind Nerds, yo, willkommen im Club! Versteh das doch endlich mal. Das was du/wir/die Abstimmer als "einfach" bis "normal" einstufen ist für mehr als 90% der potenziellen Spielekunden jenseits von Gut und Böse.

Ich weiss nicht warum man das immer und immer wieder schreiben muss. Vielleicht haben manche in diesem Forum einfach keinen Kontakt mehr (oder nie gehabt) zu Otto-Normal-Wenig-Bis-Nichtspieler. Schauen wir nochmal auszugsweise auf die DSP Liste:

Vasco da Gama
Die Tore der Welt
Hansa Teutonica
Magister Navis
Egizia
Macao
Dungeon Lords

Wenn du glaubst dass irgendwas davon für Wenigspieler geeignet ist, dann kennst du einfach keine.

J.

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Volker L.

Re: Deutscher Spielepreis [DSP]

Beitragvon Volker L. » 17. September 2010, 14:40

Das Ergebnis gefällt mir :-))

Von den Spielen, für die ich gestimmt habe, sind
die Plätze 1 bis 4 (Hansa, Vasco, Egizia und Macao)
alle in den Top 10 gelandet, nur meine Nummer 5 (Colonia)
nicht.

Das dürfte unter diesem Aspekt eines der erfolgreichsten
Abstimmungsergebnisse aller Zeiten sein, wobei sicherlich
geholfen hat, dass die SdJ-Jury bei ihrer Nominierung
dieses Jahr soweit nach unten gegriffen hat, dass die
meisten davon nicht nur für mich, sondern auch für viele
andere DSP-Wähler einfach zu uninteressant waren,
um dazwischenfunken zu können :-)

Gruß, Volker

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Jojo
Spielkamerad
Beiträge: 40

Re: Wette gewonnen: SdJ nicht beim DSP

Beitragvon Jojo » 17. September 2010, 14:58

Volker L. schrieb:
> Bei Dixit hingegen (das ich neulich mal auf einem
> Spieleabend während der Wartezeit auf den letzten
> Teilnehmer spielen musste) vermute ich, dass zumindest
> die Eltern in gelegenheitsspielenden Durchschnittsfamilien
> gandenlos unterfordert sein dürften und das Thema "Spiel"
> für sich als "Kinderkram, für Erwachsene langweilig" ad
> acta legen werden...
>
> Gruß, Volker


Wo haste denn die schräge Idee her? Ich als Häufigspieler finde Dixit total super und glaube kaum, dass irgendjemand aus dem normalen Spielervolk mit Dixit unterfordert ist oder es als Kinderkram abtut. Gilt höchstens für Leute ohne Phantasie.
Gelegenheitsspielende Durchschnittsfamilien spielen sowas wie Uno, Phase 10, Skip-Bo, Würfelbingo, Take it easy, etc.

Meine Erfahrungen mit Dixit sind völlig anders. Dixit gefällt den meisten normalen Leuten ausgezeichnet. Weitaus besser übrigens als Dominion.

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Braz
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Re: Wir *sind* Freaks

Beitragvon Braz » 17. September 2010, 15:14

Jerry schrieb:

> Otto-Normal-Wenig-Bis-Nichtspieler. Schauen wir nochmal
> auszugsweise auf die DSP Liste:
>
> Vasco da Gama
> Die Tore der Welt
> Hansa Teutonica
> Magister Navis
> Egizia
> Macao
> Dungeon Lords
>
> Wenn du glaubst dass irgendwas davon für Wenigspieler
> geeignet ist, dann kennst du einfach keine.
>
> J.

nana...wer will denn da ein "Tobago" unterschlagen...?! ;-)
DAS ist mE sehr gut für Wenigspieler geeignet...ebenso ein Fresko, was dadurch mE geeignet ist, da es inhaltlich sehr stimmig umgesetzt wurde und man das Spiel dadurch rel. schnell begreifen kann......aber bei den anderen Spielen gebe ich dir in puncto Verständnis und Wenigspieler recht......

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Michael Weber
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Re: viele Tausend DSP-Abstimmer

Beitragvon Michael Weber » 17. September 2010, 15:34

In unseren Charts verfallen regelmäßig 30 bis 50 Prozent der Stimmen auf die Top 20. Entsprechend sind es wenigstens gut 25 Prozent für die Top 10, ohne jetzt konkret nachgeschaut zu haben. Die Tendenz wird beim Spielepreis nicht allzu groß anders sein, vermute ich mal, aber die Gewinnchancen bei den Spielecharts sind dann doch noch etwas größer. :-P

Ich schätze die hier kursierenden rund 2.000 teilnehmer könnten auf dieser Grundlage hinkommen.

Michael

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Michael Weber
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Re: Von Diskrepanzen und Langeweile

Beitragvon Michael Weber » 17. September 2010, 15:41


> Ich rede gar nicht von Fresko, sondern davon, dass Dixit
> nicht einmal unter die Top Ten gekommen ist.


Richtig. Ein gutes Spiel des Jahres muss diesen Sprung in die Top 10 eigentlich schaffen. War bisher immer so und zeigt, dass es immer eine Wahl war, die trotz fast regelmäßiger lautstarker Proteste irgendwie bei Spielern aller Richtungen halbwegs ankam. Das fehlt diesmal. Und ich glaube ganz fest, dass es nicht am Charakter eines Kommunikationsspiels liegt und schon gar nicht daran, dass die Konkurrenz so stark war. Im Gegenteil. Dann müsstes es doch wegen der größeren Verbreitung leichter sein zu punkten, da sich die Freakspiele gegenseitig Punkte wegnehmen. Fest steth jedenfalls, dass diesmal anteilig so wenig Punkte auf das SdJ verfielen wie nie zuvor. Es kommt soweit nicht gut genug an. Und das ist doch eine Aussage, dessen Ursache erörtert werden könnte.

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janove
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Re: Wir *sind* Freaks

Beitragvon janove » 17. September 2010, 16:01

Jerry schrieb:
>
> Ich weiss nicht warum man das immer und immer wieder
> schreiben muss. Vielleicht haben manche in diesem Forum
> einfach keinen Kontakt mehr (oder nie gehabt) zu
> Otto-Normal-Wenig-Bis-Nichtspieler. Schauen wir nochmal
> auszugsweise auf die DSP Liste:
>
> Vasco da Gama
> Die Tore der Welt
> Hansa Teutonica
> Magister Navis
> Egizia
> Macao
> Dungeon Lords
>
> Wenn du glaubst dass irgendwas davon für Wenigspieler
> geeignet ist, dann kennst du einfach keine.
>


Sorry Jerry,

aber ich kenne eine Reihe von Wenigspielern (1 Spieleabend alle 2 Monate, ist das ok für Wenigspieler?) - und mit denen habe ich schon Magister Navis, Im Jahr des Drachen und Säulen der Erde gespielt. Mit einem von ihnen auch einmal Le Havre. Alle haben es gut hinbekommen - und alle hatten Spaß!

Demnächst sind Tore der Welt und Egizia dran - ich sehe da keine Probleme. Das einzige was m.E. nicht funktionieren würde, wäre, wenn einer von ihnen die Regeln lesen und erklären müsste. Aber solange ich das mache, klappt es ausgezeichnet.

spielerische Grüße

janove

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yzemaze
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1802

Beitragvon yzemaze » 17. September 2010, 16:11

lt. Frau Metzler vom Merz-Verlag

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Michael Weber
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Re: 1802

Beitragvon Michael Weber » 17. September 2010, 16:28

Sag ich ja. :-)

Thygra
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Re: Wir *sind* Freaks

Beitragvon Thygra » 17. September 2010, 16:29

> aber ich kenne eine Reihe von Wenigspielern (1 Spieleabend
> alle 2 Monate, ist das ok für Wenigspieler?) - und mit denen
> habe ich schon Magister Navis, Im Jahr des Drachen und Säulen
> der Erde gespielt. Mit einem von ihnen auch einmal Le Havre.
> Alle haben es gut hinbekommen - und alle hatten Spaß!

Das ist dann aber eher die Ausnahme, die vielleicht auf 1-2 Prozent der Wenigspieler zutrifft.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

Thygra
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Re: Von Diskrepanzen und Langeweile

Beitragvon Thygra » 17. September 2010, 16:33

> Aber auch darin, dass sehr viele - wie Du - zu dem Schluss
> kommen, dass viele andere Spiele besser sind. Daraus ergibt
> sich dann das unüberhörbare Echo: "Warum ausgerechnet Dixit?".

Der Schluss ist meines Erachtens nicht richtig. Die gewählten Spiele sind nicht "besser". Sie treffen nur mehr den Geschmack der Menschen, die sich an der Wahl des DSP beteiligen. Das ist etwas anderes als "besser".
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

Thygra
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Re: Von Diskrepanzen und Langeweile

Beitragvon Thygra » 17. September 2010, 16:37

> Richtig. Ein gutes Spiel des Jahres muss diesen Sprung in die
> Top 10 eigentlich schaffen.

Das mag deine Einschätzung sein, aber ich bin anderer Meinung. Ich sehe keinen logischen Grund, warum es das "muss". Das SdJ ist für eine bestimmte Zielgruppe gedacht. Meistens gefällt es auch noch Menschen einer anderen Zielgruppe (DSP-Wähler), in diesem Jahr halt mal nicht. Ganz einfach. Kein Drama, kein Weltuntergang, und schon gar kein Abgesang auf das SdJ oder auf die Qualität der SdJ-Jury-Entscheidungen.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Jerry

Re: Wir *sind* Freaks

Beitragvon Jerry » 17. September 2010, 17:11

janove schrieb:

> aber ich kenne eine Reihe von Wenigspielern [...]
> mit denen habe ich schon Magister Navis, Im Jahr des Drachen
> und Säulen der Erde gespielt. Mit einem von ihnen auch einmal Le Havre

Lassen wir es dabei.

Du machst weiter dein Programm (50x Im Wandel der Zeiten, 400x Caylus usw.) und bleibst bei deiner Klassifizierung von Wenigspielern und der für sie geeigneten Brettspielen.
Ich denke so ist allen am besten gedient.

J.

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Flori
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Re: Wette gewonnen: SdJ nicht beim DSP

Beitragvon Flori » 17. September 2010, 17:31

Ich glaube, dass Dixit vielen Vielspielern bis zur Nominierung zum SdJ-Kandidat wahrscheinlich unbekannt war. Oder vielleicht vom Namen her bekannt, weil es ja schon in anderen Ländern ausgezeichnet wurde, aber es wurde wahrscheinlich trotzdem nicht gespielt, weil es ein Partyspiel ist.
Letztes Jahr und in diesem Jahr gab es einfach zu viele für Vielspieler interessante und gute Spiele.
Ich finde es gut, dass Dixit das SdJ geworden ist, weil es bis jetzt allen, mit denen ich es gespielt habe, Spaß gemacht hat und ein solches Spiel bei vielen Menschen die Interesse an Gesellschaftsspielen wecken kann.

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peer

Re: Von Diskrepanzen und Langeweile

Beitragvon peer » 17. September 2010, 17:34

Hi,
Michael Weber schrieb:
>
>
> > Ich rede gar nicht von Fresko, sondern davon, dass Dixit
> > nicht einmal unter die Top Ten gekommen ist.
>
>
> Richtig. Ein gutes Spiel des Jahres muss diesen Sprung in die
> Top 10 eigentlich schaffen.

Nö. Ein gutes Spiel des Jahres muss sich bei der Zielgruppe verkaufen - und zwar besser als ein mittelmäßiges SdJ. Nur ein vielverkauftes SdJs kann die Massen ansprechen. Ob das gelingt wird sich erst in einigen Jahren zeigen - egal was wir hier in unserer Blase debattieren.
Ich bezweifle übrigens, dass Dixit das tut (=sich gut verkaufen), ich hab da ähnliche Bedenken wie du- aber mit dem DSP hats nix zu tun.

Gerade in diesem Jahr sind ausschließlich Taktik/Strategiespiele unter den Top-10. Keine Kartenspiele, keine Rennspiele, keine Partyspiele, keine Quizs, keine Würfelspiele (Macao zähle ich mal nicht zu den Würfelspiele). Deiner Logik zufolge dürften solche Spiele dann auch nicht SdJ werden. Die Bandbreite der Jury halte ich aber gerade nun für eine Stärke - ich glaube aber, dass die Bandbreite der DSP-Wähler geringer ist ;-)

ciao
peer

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Golbin
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Re: Deutscher Spielepreis [DSP]

Beitragvon Golbin » 17. September 2010, 18:52

Huhu,

hier mein Komentar zum DSP:

http://www.poeppelkiste.de/berichte/2010/dsp/dsp-sieger.php

Golbin
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.

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Helby
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Re: Wir *sind* Freaks

Beitragvon Helby » 18. September 2010, 00:07

Jerry schrieb:
> Lassen wir es dabei.
>
> Du machst weiter dein Programm (50x Im Wandel der Zeiten,
> 400x Caylus usw.) und bleibst bei deiner Klassifizierung von
> Wenigspielern und der für sie geeigneten Brettspielen.
> Ich denke so ist allen am besten gedient.

Was hast Du denn für ein Problem?
Da schreibt jemand, wie er die Sache handhabt und Du willst es nicht wahrhaben?

Dass es unterschiedliche Definitionen von Viel-/ Wenigspielern gibt ist schon klar, aber auch ich habe so eine Spielegruppe wie janove.
Wenn man denen die Spiele erklärt spielen sie alles mit und haben SOGAR Spaß dabei.
Meine 'Wenigspieler' (1 - 2x im Monat spielen) haben sogar mit der Regel von Carcassonne Probleme, aber nach Erklärung spielen sie mit mir auch 'El Grande' und andere 'Vielspielerspiele' und zwar richtig gut.
Und manchmal gewinnt sogar einer von denen...

Das eigentliche Problem ist wirklich nur das Regelerarbeiten, die Zusammenhänge werden aber nach Erklärung erkannt.

Helby

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Marion Menrath
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Re: "Wenigspieler"

Beitragvon Marion Menrath » 18. September 2010, 01:06

Könnte es sein, dass Deine "Wenigspieler" ehemalige Vielspieler sind, die einfach nicht mehr so viel Zeit wie früher haben? ;-)
Ich bin nämlich auch gerade auf dem Wenigspieltrip. Wenn ein Erklärer da ist, bekomme ich es sicher noch hin, ein neues Spiel zu verstehen. Nur fehlt grade die Energie, mir selbst was Neues anzueignen. Da sind noch so viele weniggespielte Titel aus dem Spielejahrgang 2009.

Marion

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LemuelG
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Re: Wir *sind* Freaks

Beitragvon LemuelG » 18. September 2010, 08:47

Aber wie viele Wenigspieler haben denn willige Erklärbären bei der Hand? Das dürfte doch wohl die absolute Ausnahme sein, insbesondere auf der Familienebene.

Und klar, natürlich sind Wenigspieler nicht zu doof zum Verstehen komplexerer Zusammenhänge. Mancher von denen hat auch Abitur oder einen Hochschulabschluss und diesen nicht im Lotto gewonnen. Aber Fakt ist auch, dass sich kaum ein Wenigspieler das selbständige Erarbeiten einer komplexeren Spielregel in seiner Freizeit antun wird.

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peer

DSP - SdJ: Bandbreute der Spiele

Beitragvon peer » 18. September 2010, 09:30

Hi,
Kurze Ergänzung, weil es mich nicht losgelassen hat:
peer schrieb:

> Gerade in diesem Jahr sind ausschließlich
> Taktik/Strategiespiele unter den Top-10. Keine Kartenspiele,
> keine Rennspiele, keine Partyspiele, keine Quizs, keine
> Würfelspiele (Macao zähle ich mal nicht zu den Würfelspiele).

Ich hab auch mal die letzten 5 Jahre nachgeguckt: Nur vier (von 50) Spiele waren keine normalen Taktik/Strategie-Spiele für Vielspieler: Pandemie (kooperativ), Fauna (Quiz), Jambo (2-Personenspiel, aber auch Taktik), Manila (Wettspiel). Bei Schatten über Camelot kann man sich noch streiten.

Dabei sind im selbem Zeitraum ausgezeichnete Renn- und Kommunikations/Partyspiele erschienen. Nur werden die von der engen Zielgruppe des DSPs nicht wahrgenommen und schon gar nicht gewählt.
Ich wage die Prognose: Wenn der Spielmarkt weiter so wächst, wird es nie mehr ein SdJ unter die Top-10 schaffen, dass kein Taktik/Strategiespiel ist.

Die Frage ist also: "Darf" die Jury keine anderen Genres mehr prämieren?

ciao
peer


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