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Belfort von Tasty Minstrel Games

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Big Daddy
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Belfort von Tasty Minstrel Games

Beitragvon Big Daddy » 3. Mai 2012, 23:52

Eine Frage in die Runde,

kennt jemand Belfort von Tasty Minstrel Games? http://www.boardgamegeek.com/boardgame/50750/belfort
Wie spielt es sich so?
Ist bekannt, ob es eine deutsche Ausgabe geben soll?

Mit freundlichen Grüßen
Big Daddy

Thygra
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Re: Belfort von Tasty Minstrel Games

Beitragvon Thygra » 4. Mai 2012, 10:38

Eine deutsche Belfort-Ausgabe wird es von Pegasus geben. Einen genauen Termin dazu kann ich noch nicht nennen, aber generell wird vorerst Oktober angepeilt.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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ode

Re: Belfort - Little PEEP

Beitragvon ode » 4. Mai 2012, 19:33

Hi,

ich habe nun 3 Partien hinter mir. Alle zu zweit. Das Spiel gefällt mir außerordentlich gut!

Was passiert?

Abseits der Spielthematik gibt es im Spiel 3 verschiedene Sorten "Arbeiter". Die Spieler verfügen über 2 der 3 Sorten schon bei Spielbeginn: Elfen und Zwerge. Um Aktionen in der Einsetzphase zu belegen ist es erstmal egal, welche Sorte Arbeiter ich einsetze. Nur eine Aktion, der Nachschub an Arbeitern, erfordert eine bestimmte Sorte. Elfen können nur weiter Elfen anwerben. Ebenso bringen Zwerge mir weitere Zwerge in den eigenen Vorrat.

Die Unterteilung in die zwei Sorten ist wichtig bei der Rohstoffbeschaffung. Anders als in anderen Spielen sind das keine "Aktionsfelder" sondern man legt seine übrig gebliebenen Arbeiter auf die passenden Rohstofffelder wenn man aus der Einsetzphase aussteigt!

Elfen besorgen Holz. Zwerge hauen Steine. Beide zusammen schaffen Metall heran. Und um Geldnachschub kümmern sich beide, da ist die Sorte dann wieder egal...

Die Spieler legen die übrigen Arbeiter auf ein für alle Spieler gemeinsames Tableau. Hier kommt es ein wenig auf Mehrheiten an. Beispiel: Wer Elfen in den Wald schickt, bekommt je Elf ein Holz. Wer die meisten Elfen in den Wald schickt, bekommt ein Bonusholz dazu. Gleiches gilt für Zwerge im Steinbruch, etc... Es ist also eine Timing-/Spielreihenfolgesache, wie man seine Arbeiter zum Beschaffen der Rohstoffe einsetzt.

Im Grunde gilt hier: Wer in der Spielreihenfolge vorne sitzt, der kommt früh an die guten Aktionsfelder und hat früher Zugriff auf andere Sachen. Wer weiter hinten sitzt hat mehr Kontrolle über die Mehrheiten. Wie auch die Boni bei den Rohstoffen. Ein recht schöner Twist, der auch noch vor der Aktionsphase geändert werden kann, denn da gibt es die Vergabe neuer Sitzplätze in der Spielreihenfolge, wenn jemand dort eingesetzt hat.

In der Aktionsphase ist es wichtig Karten auszuspielen. Das bedeutet: Man baut ein Gebäude. Der große Spielplan zeigt 5 Stadtteile, die alle gleich aufgebaut sind. Es gibt einen Pub, einen Turm, eine Bücherei, einen Garten, etc. Alle Karten bringen Sonderfunktionen mit sich. Alle Pubs die gleiche Sonderfunktion. Beispielsweise. Wenn ich einen Pub baue, suche ich mir auf dem Plan einen freien Pub und markiere ihn mit einem eigenen Häuschen. Das Viertel ist egal. Baue ich eine Bücherei oder eine Bank, suche ich mir eine freie Bank und markiere sie mit meinem Häuschen. Mit diesen Häuschen versucht man Mehrheiten in den Stadtvierteln zu bilden. Am Ende von Runde 3,5 und 7 gibt es jeweils Mehrheitenwertungen. Darauf spiele ich hin.

Aber es gilt auch die Sonderfunktionen der Karten zu nutzen. Einige bringen dauerhafte Vorteile, andere bringen zusätzliche Aktionsfelder, die nur der Erbauer nutzen kann. Und auf diesen Karten müssen die meisten der Sonderfunktionen oder Sonderaktionsfelder mit der dritten Sorte Arbeiter "freigeschaltet" werden: Den Gnomen. Diese Arbeiter sind keiner Spielerfarbe zugeordnet, sondern man kauft sie aus einem begrenzten Vorrat, der allen Spielern zur Verfügung steht.

Gewertet werden dann in einer solchen Wertung alle 5 Stadtbezirke. Zusätzlich aber gibt es noch eine Wertung aller drei Arbeitersorten. Wer die meisten Elfen hat, wer die meisten Zwerge hat und wer die meisten Gnome hat...

Nach 7 Runden ist schon Feierabend und meistens hat man dann einen schönen Abend mit einem spannenden Spiel gehabt.

Mein Fazit: Endlich mal wieder ein Spiel, bei dem nicht an allen Ecken und Enden Siegpunkte rausgehauen werden. Ich empfinde das Spieldesign als elegant. Es werden zwei Sachen verbunden: Einmal ein sehr moderner Einsetzmechanismus, das Worker-Placement. Dazu noch mit einer Aufteilung in drei verschiedene "Worker", was ich sehr schön finde. Andererseits ein recht altbackenes Geschachere um Mehrheiten. In diesem Aspekt scheint mir das Spiel seiner Zeit ein wenig hinter her zu sein. Mehrheiten sind ein wenig ausgelutscht. Zumindest finde ich das. Aber in Kombination mit dem WP finde ich es wiederum sehr gut!
Auf der anderen Seite merkt man an einem solchen Spiel, warum es in den letzten Jahren Spiele gab, die an allen Ecken mit Siegpunkten nur so um sich werfen: Sie sind ausbalancierter in allen Elementen und bei ständigen Werten hat man auch immer das Gefühl auf einem guten Weg zu sein. Bei Belfort gibts grade mal 3 Wertungen und dann ist Ende. Das sollte man bedenken. Bei der ersten Partie haben wir uns noch verwundert angesehen: "Da gibts wirklich nur in den 3 Wertungen Punkte!".

ode.

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freak
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Re: Belfort - Little PEEP

Beitragvon freak » 5. Mai 2012, 14:48

Kann Ode nur zustimmen, tolles Spiel auch in größerer Runde.

Und schön, dass sich Pegasus der TMG Veröffentlichungen annimmt ;)

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Big Daddy
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Re: Danke

Beitragvon Big Daddy » 6. Mai 2012, 11:21

Hallo,

ein Dank Euch Dreien für die Info's und Erfahrungsberichte!

Mit freundlichen Grüßen
Big Daddy

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: Belfort - Little PEEP

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 29. Juli 2012, 20:48

Hallo,

vielleicht sollte man, weil für den Spielverlauf wichtig, noch erwähnen:

Es gibt 12 (mit Promos 15) Gilden, von denen nur 5 auf dem Spielplan beim Spielaufbau eingesetzt werden. In Abhängigkeit davon, welche Gilden mitspielen, ändern sich die taktischen/strategischen Möglichkeiten von Spiel zu Spiel. Da gibt es Gilden, die die Ressourcenbeschaffung weniger personalaufwändig als auf den Ressourcenfeldern und kostengünstiger als beim Handelsposten machen. Andere Gilden erleichtern das Bauen, den Erwerb von Karten oder Figuren. Wieder andere sind "interaktiv" und erlauben es, bei Mitspielern Karten oder Ressourcen zu stehlen, oder man darf zwei Häuschen, die in verschiedenen Stadtvierteln auf gleichem Gebäudetyp stehen, miteinander vertauschen und dadurch die Mehrheitsverhältnisse beeinflussen. Der Spielverlauf hängt dann wesentlich auch daran, welche Gilden "mitspielen".

Im Spiel zu zweit spielen zwei Dummies mit; keine Sorge, das macht Spaß:

Zunächst haben die Dummies je 4 Zwerge und 4 Elfen (virtuell sozusagen). Da die Spieler am Anfang nur jeweils 3 haben, muss man schon einiges tun, um bei einer Arbeiterart die Mehrheit zu erreichen.

Dann blockieren die Dummies stets 2 von den 5 Gilden, wobei die Blockaden von Runde zu Runde im Uhrzeigersinn weiterziehen.

Schließlich setzen die Spieler am Ende jeder Aktionsphase jeweils für einen der Dummies ein Haus (bei "Keep" zwei) auf den Spielplan. Dazu wird verdeckt eine Karte gezogen, die die Gebäudeart bestimmt, und der jeweilige Spieler bestimmt, in welchem Stadtviertel das entsprechende Gebäude besetzt wird, was Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse in den Stadtvierteln haben kann.

Insgesamt ist auf diese Weise das Spiel zu zweit eher taktischer als das Mehrspielerspiel.

Spielerische Grüße

Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen


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