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reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Frank

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Frank » 17. August 2009, 13:17


Diese bemerkung veranlasst mich dann auch noch mal zu einem Kommentar:

Ich kennen einen echten Spielefreak, der sehr viele Spiele hat.
Eine zeitlang hatten wir gemeinsam eine Spielerunde, die sich in Kneipen traf.
Da hat er nur alte abgenutzte Spiele mitgebracht und nie Neuheiten, das durften die anderen tun.
Der Grund: Er hatte Angst, dass SEINE Spiele in der Kneipe schaden nehmen.

Hey Leute, es geht um Spiele!
Diese sind zum Spielen da.
Und wenn man sie häufig spielt oder sie z.B. in Kneipen spielt, sieht man ihnen das irgendwann auch an.

Das man pfleglich mit den Spielen umgeht, ist selbstverständlich, aber man sollte auch die Kirche im Dorf lassen und die Spiele noch als das betrachten, was sie eigentlich sind.

Frank

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Joker13
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Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Joker13 » 17. August 2009, 13:40

Frank schrieb:
>
> Das man pfleglich mit den Spielen umgeht, ist
> selbstverständlich, aber man sollte auch die Kirche im Dorf
> lassen und die Spiele noch als das betrachten, was sie
> eigentlich sind.

Genaug: Kostbare Reliquien nämlich :D

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Suryoyo
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Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Suryoyo » 17. August 2009, 13:46

Es sollte für jeden selbstverständlich sein, das Eigentum anderer mit Sorgfalt zu behandeln, das bezieht sich nicht nur auf Brettspiele sondern auf alles. Und wenn es in diesem Fall um meine Spiele ginge, dann hätte ich Eiskalt den Spieler vom Tisch verwiesen oder darauf bestanden, eine Pause einzulegen. Bis besagter fertig ist mit seinem Mahl und sich danach die hände gewaschen hat.
Und ich finde eine Reaktion für selbstverständlich. Ich dreh schon halber durch wenn meine Spielanleitung verknickt wird oder jemand eine Spielkarte auf den Boden Fallen lässt. (oder sie knickt oder in seinen Händen abrundet)
Immerhin habe ich die Spiele bezahlt und teilweise auch recht teure Spiele in meiner Sammlung, deshalb sollten diese durch unachtsame Spieler nicht so behandelt werden, als seien es Legosteine oder dergleichen.

Ich hätte ein riesen Theater angefangen.

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Frank

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Frank » 17. August 2009, 13:55

Genau!
Und Reliquien gehören in einen Schrein und dürfen keinesfalls angefasst sondern höchstens betrachtet werden!

Frank

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peer

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon peer » 17. August 2009, 13:57

Hi,
Frank schrieb:

> Hey Leute, es geht um Spiele!
> Diese sind zum Spielen da.
> Und wenn man sie häufig spielt oder sie z.B. in Kneipen
> spielt, sieht man ihnen das irgendwann auch an.

Jo, und manche wollen das nicht - das muss man akzeptieren.
Ich hab nichts dagegen, wenn man beim Spielen ißt und trinkt (nein, auch nicht bei meinen Spielen). Ich gehe nämlich davon aus, dass sich das im normalen Rahmen bewegt und das man sich Fettfinger abtupft, bevor man damit Spielmaterial anfasst. Aber das ist für die meisten Leute auch selbstverständlich. Wenn jemand sich seine Fettfinger am Sofa abwischt oder die Fernbedienung oder das Gamepad anfasst, wird das i.A. auch als Konventionsverletztung angesehen :-) Insofern muss man für Spiele gar kein Extra-Fass aufmachen. Im vorliegenden Fall würde ich sagen sind Nachos tatsächlich schon extrem, aber wenn der die mit einer Hand gegessen und mit der anderen gespielt hat (geht bei Säulen der Erde sehr gut) - warum nicht? Hängt vom konkreten Fall ab. Und entscheiden muss sowieso der Spielebesitzer.

Ich mag beide Extreme nicht: Ich hatte schon eine Spielrunde, bei der man zum Trinken in ein anderes Zimmer gehen musste. Der Gute hatte sein Spielmaterial "gepimpt" - sah zwar toll aus, aber man durfte die nur ganz vorsichtig anfassen und ja nicht damit herumspielen - nur soweit bewegen, wie fürs Spiel notwendig bitte!. Sorry, aber in Zukunft ohne mich!
Und wenn jemand seinen Ketschup auf meinen Karten verteilt, die Würfel aufisst und sich mit dem Spielbrett den Hintern abwischt ist bei mir auch Schluß - aber von den Extremfällen, reden wir ja nicht, oder? :-)

ciao
peer

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peer

[OT]: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon peer » 17. August 2009, 13:59

Hi,
Frank schrieb:
>
> Genau!
> Und Reliquien gehören in einen Schrein und dürfen keinesfalls
> angefasst sondern höchstens betrachtet werden!

Du willst sie betrachten? Mit Licht? Dann bleichen die doch aus! Kommt gar nicht in Frage! Meine Spiele lagern in der Schweiz, gut versteckt unter einem Nummernkonto. Darüber reden, das ist OK, mehr aber auch nicht! Reicht doch auch, oder?

:P

ciao
peer

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Joker13
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Re: [OT]: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Joker13 » 17. August 2009, 14:11

wehe Dir, wenn das der Steinbrück liest.......

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Thomas Reh
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Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Thomas Reh » 17. August 2009, 14:13

Hallo Frank,

ich weiss jetzt nicht ganz genau, ob dein Post sich auch auf meinen Ausgangspost bezieht ("Kirche im Dorf lassen"). Sollte dies nicht so sein, sehe bitte den Rest des Beitrags als gelöscht an. :-)

Nnatürlich sind Spiele zum spielen da, deshalb bringen wir ja auch Neuheiten und auch seltenere Spiele mit. Das diese abgenutzt werden, ja klar, unser Siedler sieht extrem gebraucht aus, aber dies nach sehr vielen Partien. Trotzdem ist das Material noch absolut spielbar.

Was mich in diesem Fall nur so geärgert hat, diese fast schon provozierende Äußerung => ist mir egal, sind ja nicht meine Spiele. Ansonsten hast Du sicherlich Recht, das man ein gesunde Einstellung zu Spielen haben sollte, dies gilt aber nicht nur für den Besitzer des Spieles, sondern auch für die Mitspieler. :wink:

Gruss
Thomas

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Klaus Knechtskern
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RE: [OT]: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Klaus Knechtskern » 17. August 2009, 14:39

"peer" hat am 17.08.2009 geschrieben:
> Hi,
> Frank schrieb:
>>
>> Genau!
>> Und Reliquien gehören in einen Schrein und dürfen keinesfalls
>> angefasst sondern höchstens betrachtet werden!
>
> Du willst sie betrachten? Mit Licht? Dann bleichen die doch
> aus! Kommt gar nicht in Frage! Meine Spiele lagern in der
> Schweiz, gut versteckt unter einem Nummernkonto. Darüber
> reden, das ist OK, mehr aber auch nicht! Reicht doch auch,
> oder?
>
> :P
>
> ciao
> peer

Für diesen zweck gibt es Glasscheiben die kein UV-Licht durchlassen. Dann bleicht auch nichts aus ;-)


Klaus

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Frank

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Frank » 17. August 2009, 15:18

Hey Thomas,

nein, bezog sich nicht direkt auf Dein Ausgangsposting.
Gilt aber allgemein :-)

Nimm z.B. Andreas mit seinem "Deckel in das Unterteil stellen Verbot".
In meinen Augen absurd.
Die Methode spart Platz und wenn man es vernünftig macht, schadet es auch dem Spiel nicht.
In einer privaten Runde mag Andreas noch seine Sicht diktieren können und dürfen.
In einer größeren Runde mit mehreren Tischen und Spielen ist Platz sparen einfach notwendig und das Angesprochene in meinen Augen ein MUSS.

So unterschiedlich sind die Sichtweisen.

Natürlich achte ich auf einen sorgfältigen Umgang mit dem Spiel.
Ebenso natürlich trinke ich beim Spielen ein Bier.
Fällt es um und beschädigt das Spiel, ersetze ich dieses. Ist doch klar. Die Wahrscheinlichkeit ist bei mir aber eher gering. Wäre ja auch schade um das Bier. Bei Grobmotorikern oder großen Gestikern beim Spiel sieht das anders aus. Ist doch auch klar oder?

Also: Die Kirche im Dorf lassen heißt, den gesunden Menschenverstand anzusprechen.
Leute, die Ihr Spiel wie ein Heiligtum betrachten, sollten es lieber zu Hause oder in der Schweiz lassen (grüße an Peer) und für alle anderen heißt es, einen respektvollen Umgang miteinander und mit dem Spiel zu gewährleisten.

Frank

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Thomas Reh
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Beiträge: 427

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Thomas Reh » 17. August 2009, 15:42

Frank schrieb:

> Ebenso natürlich trinke ich beim Spielen ein Bier.
> Fällt es um und beschädigt das Spiel, ersetze ich dieses. Ist
> doch klar.

100% agree. Leider sehen das nicht alle so.

Gruss
Thomas

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Stubenrami

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Stubenrami » 17. August 2009, 19:28

Hallo Thomas
Auch ich bin Spieler und Sammler mit Leidenschaft. Dehalb kann ich dich absolut verstehen.
Wie einige meiner Vorredner bringe auch ich meist Spiele aus meiner eigenen Sammlung mit, weshalb ich es keineswegs als pedantisch ansehe,dass man mit den Spielen pfleglich umgeht.
Leider ist der Vorteil eines Spieltreffs auch manchmal sein Nachteil. Den dort kann man sich seine Mitspieler nur bedingt aussuchen. In einer privaten Runde würde so etwas sicher nicht passieren, da sich die betroffenen Spieler besser kennen und auch respektieren.

P.S. Ein Mitglied unseres Spieletreffs löst dass Problem indem er alle Karten in Folienhüllen steckt.

Gruß Michael

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Volker L.

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Volker L. » 17. August 2009, 19:56

Wie schon 1 oder 2 andere vorher geschrieben haben:
Man muss das gar nicht konkret auf Spiele beziehen.
Egal, ob es geliehene Bücher, die Einrichtung der fremden
Wohnung, Spiele oder sonstige Gegenstände sind:
Man hat fremdes Eigentum [i]mindestens[/i] genauso
pfleglich zu behandeln wie eigenes - je nachdem, wie sehr
man die Einstellung "Gebrauchsgegenstand" hat auch mal
deutlich pfleglicher.
Die von besagtem Mitspieler demonstrierte gegenteilige
Einstellung ist schlichtweg asozial.

Gruß, Volker (der versehentliche Misshandlung von
Spielen verzeiht, nicht aber mutwillige Achtlosigkeit)

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Volker L.

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Volker L. » 17. August 2009, 20:08

Andreas Keirat schrieb:
>
> Lustigerweise sehe ich etwas bei meinen Spielen GAR nicht
> gern: Wenn jemand den Schachteldeckel umdreht und dann die
> Unterseite der Schachtel dort hineingleiten läßt, um Platz
> auf dem Stuhl/Tisch zu schaffen. Da bekomm ich ne Krise, denn
> beim Rausholen des Unterteils reisst schon mal schnell eine
> Kante des Deckels ein.

Also das Schachtel-in-den-Deckel-Stellen ist für mich
eigentlich ein ganz normales Verhalten (außer bei Spielen,
wo man merkt/weiß, dass der Deckel sehr eng ist).
Und wenn man beim Rausholen einfach die Schachtel am
schmalen hervorstehenden Rand hochhebt und die Schwerkraft
den Rest erledigen lässt, reißt normalerweise auch nichts.

Und sollte mal - aus welchem Grund auch immer - beim
Deckel eine Ecke reißen, so kann man das meist ziemlich
gut Durch Tesafilm oder anderes dünnes Klebeband von der
Innenseite her reparieren, ohne dass daben das äußere
Erscheinungsbild groß beeinträchtigt wird.

> Die Psyche des Spielers ist schon irgendwie komisch
> manchmal (höre ich da IRREGELEITET, Herr Wesel? ;-) )

Man kann ja viel über Herrn Wesel sagen, aber ich hatte
noch nie den Eindruck, dass er GELEITET sei... :-D

Gruß, Volker

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Grzegorz Kobiela

Re: Ruhig, Fury!

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 17. August 2009, 21:05

Rhetorische Mittel. :P
Aus der Extreme meiner Wortwahl (-> Sarkasmus) sollte deutlich hervorgehen, dass ich niemanden anmache, nur eine gewisse Einstellung aufs Äußerste kritisiere.

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Boudie
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Beiträge: 349

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Boudie » 17. August 2009, 21:29

Hallo Thomas

Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, aber ich wollte gerne noch einen anderen Aspekt zufügen:

Wenn ich Spiele nicht mehr spiele, dann tausche ich sie gerne in den "Math trades" bei BGG oder unknowns.de - schon allein deshalb sollten meine Spiele in möglichst gutem Zustand sein. Wer möchte schon ein Spiel ertauschen, bei dem in der Beschreibung: "Karten mit Fettflecken, Spielplan in Cola getränkt und Karton fleckig - ansonsten guter Zustand...:grin:" steht?

Und abgesehen davon, dass Spiele Gebrauchsgegenstände sind, möchte ich den Wert schon für mich alleine erhalten - so wie andere häufig ihr Auto waschen (was mit Karten schon mal nicht so gut geht) oder manche Bücherliebhaber besoners sorgsam mit ihren Büchern umgehen.

NEIN, ICH finde deine Reaktion nicht übertrieben!

Gruß, Boudie

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 18. August 2009, 01:19

Thomas Reh schrieb:
>
> Ich weiss, das ist absolut doof, aber
> so bin ich halt. :grin:

doof?

Gruß Carsten (der den Thomas gut versteht)

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 18. August 2009, 01:22

Andreas Keirat schrieb:
>
> Die Psyche des Spielers ist schon irgendwie komisch manchmal
> (höre ich da IRREGELEITET, Herr Wesel? ;-) )

Ich werde mich hüten, an deiner irregeleiteten Psyche etwas zu kritisieren - machen Spieler können halt einfach nicht's dafür...

Gruß Carsten (der morgen (also heute) seinen ersten Arbeitstag nach 2 Wochen + 1 Tag Urlaub hat)

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 18. August 2009, 01:26

Volker L. schrieb:
>
> > Die Psyche des Spielers ist schon irgendwie komisch
> > manchmal (höre ich da IRREGELEITET, Herr Wesel? ;-) )
>
> Man kann ja viel über Herrn Wesel sagen, aber ich hatte
> noch nie den Eindruck, dass er GELEITET sei... :-D

Meine Klassenlehrerin der 1.-4.ten Klasse hatte mir damals in mein Poesiealbum geschrieben: [i]Jeder gehe den eigenen Weg[/i] - Wenn ich ihr folge, bin ich dann durch sie geleitet, obwohl ich meinen eigenen Weg gehe?

Gruß Carsten (der manchmal auch mit dem Kopf durch die Wand muß)

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Attila
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Beiträge: 4715

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Attila » 18. August 2009, 07:25

Jonas schrieb:

> Ganz schlimm finde ich auch die Besitzer, die hinterher 1alles
> peinlichst genau wieder einräumen (sogar abzählen)

Naja, peinlichst räume ich das nicht ein, aber nachzählen tue ich es durchaus schonmal. Die Erfahrung zeigt, das einfach zu oft was vergessen wird. (1 von 100 mal ist für mich zu oft).

Atti

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Andreas Keirat

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Andreas Keirat » 18. August 2009, 07:27

Frank schrieb:
>
> Hey Thomas,
>
> nein, bezog sich nicht direkt auf Dein Ausgangsposting.
> Gilt aber allgemein :-)
>
> Nimm z.B. Andreas mit seinem "Deckel in das Unterteil stellen
> Verbot".
> In meinen Augen absurd.
> Die Methode spart Platz und wenn man es vernünftig macht,
> schadet es auch dem Spiel nicht.
> In einer privaten Runde mag Andreas noch seine Sicht
> diktieren können und dürfen.
> In einer größeren Runde mit mehreren Tischen und Spielen ist
> Platz sparen einfach notwendig und das Angesprochene in
> meinen Augen ein MUSS.

Ich glaube Du überinterpretierst das bei mir etwas. Ich gehe eher gesagt recht locker mit meinen Spielen um. Das Deckelbeispiel ist einfach eine Marotte. Ich weiß, wie ich die Deckel wieder vom Unterteil der Schachtel löse, ohne etwas zu beschädigen. Oft ist es aber so, daß es die Mitspieler nicht wissen und dann bei saugenden Deckeln (Schachtel hat Glanzbeschichtung wie DAY & NIGHT gerade) schnell den Karton einreissen lassen (besonders bei quadratischen Schachteln geht das gut). Um dem etwas entgegenzusteuern frage ich dann die Leute, ob sie den Deckel richtig herum auf die Schachtel legen können. Da gibt es dann auch keine von Dir erwähnten Platzprobleme.
Einen winzigen Nachteil hat diese Methode natürlich. Man kann das Material nicht in der Schachtel aufbewahren und während der Partie rausnehmen, wenn man etwas benötigt, was aber bei den meisten Inlets sowieso nicht richtig möglich ist. Soviel Platz für die Bank oder den Rohstoffmarkt bietet ein Spieletisch doch auch immer.

Wenn eine Schachtel doch beschädigt sein sollte, hab ich eben Pech gehabt. Dafür mußte auch noch niemand Entschädigung zahlen. Bei zerstörtem Spielmaterial gehe ich aber davon aus, daß der Schuldige bzw. sein Halter (bei Hunden oder Kindern ;-) ) mir Ersatz beschafft (und wenn es über eBay ist...). Bis jetzt bin ich in allen Spielgruppen gut damit gefahren.

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

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Jonas
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Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Jonas » 18. August 2009, 10:42

Grzegorz Kobiela schrieb:
> Voll asozial anzunehmen, dass man sich die Hände waschen oder an einer Serviette abputzen kann, wenn man was Fettiges in der Hand hatte.

Etwa so?
Kai ist dran. Bevor er würfeln darf, wird er vom Besitzer des Spieles zur Toilette geschickt, um sich die Hände zu waschen (schließlich hat er vorhin einen Schokokeks gefuttert). Zwei Minuten später ist er wieder da. Parfüm hat er auch aufgetragen. Applaus brandet auf. Er würfelt: eine 5. Er zieht und, nein, halt, Fehler, er greift nach einem Paprikachip. Timeout. Der Spielebesitzer ist geschockt und reicht ihm sogleich eine Serviette und ein Erfrischungstuch. Kai putzt sich blitzblank. Die Menge johlt! Kai nimmt sich eine Aktionskarte. Doch halt, was ist das? Kai muss husten. Bazillen umwirbeln das Spielmaterial. Erneutes Timeout - und Kai wird hinaus unter die Dusche geschickt. Außerdem bekommt er eine schriftliche Abmahnung. Der Spielebesitzer holt in der Zwiwschenzeit mehrere Mundschutze, Sagrotan und Latexhandschuhe aus der Schublade - der kuschelige Abend soll schließlich gemütlich vorm Kamin ausklingen. KAMIN??? :eek: Sondert der nicht Feintstaubpartikel ab, die sich am Pöppelrand absetzen können?

> Klar nutzen sich Dinge ab, aber in welchem Maße und wie
> schnell, das kann man sehr wohl steuern. Oder knallst du bei dir zu Hause generell Türen und Schubladen mit roher Gewalt
> zu oder machst das eher behutsam, damit entsprechende Objekte nicht zu schaden kommen?

Nuja, ich mache sie weder im Zeitlupentempo mit Samthandschuhen noch mit Karate-Sidekick aus vollem Lauf zu. Ich schließe sie ganz normal, wie jeder vernünftige Mensch. Und so behandele ich auch generell Spiele: pfleglich, wie es ein vernünftiger Mensch tun sollte, aber NICHT wie eine original Luther-Bibel.
Wenn ich nach jedem Erdnussflip, den ich berührt habe, die Serviette benutzen soll, dann spiele ich lieber woanders.

Eine Begebenheit aus meinem Spielerleben:
Ich war mal bei jemandem eingeladen, der während des Spielens keinerlei Essen duldete. War OK. War schließlich seine Wohnung (in der übrigens kein Krümel auf dem Boden zu finden war). Die Spielkarten durften nicht zu stark gebogen werden! Nach der Partie ist mir dann versehentlich die Schachtel aus der Hand gefallen - und sie hatte eine kleine Schramme am Rand. Owehoweh, das Gesicht werde ich nie vergessen. Er hat's nicht gesagt, aber es stand deutlich auf seiner Flappe geschrieben: Am Liebsten hätte er Schadenersatz von mir verlangt. Und mich angeschrien! Aber das soll er besser beim Therapeuten tun. War interessant. Aber einmal reichte.

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Grzegorz Kobiela

Re: reagiere ich in diesem Fall zu extrem?

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 18. August 2009, 11:45

> Etwa so?
> Kai ist dran. Bevor er würfeln darf, wird er vom Besitzer des
> Spieles zur Toilette geschickt, um sich die Hände zu waschen
> (schließlich hat er vorhin einen Schokokeks gefuttert). Zwei
> Minuten später ist er wieder da. Parfüm hat er auch
> aufgetragen. Applaus brandet auf. Er würfelt: eine 5. Er
> zieht und, nein, halt, Fehler, er greift nach einem
> Paprikachip. Timeout. Der Spielebesitzer ist geschockt und
> reicht ihm sogleich eine Serviette und ein Erfrischungstuch.
> Kai putzt sich blitzblank. Die Menge johlt! Kai nimmt sich
> eine Aktionskarte. Doch halt, was ist das? Kai muss husten.
> Bazillen umwirbeln das Spielmaterial. Erneutes Timeout - und
> Kai wird hinaus unter die Dusche geschickt. Außerdem bekommt
> er eine schriftliche Abmahnung. Der Spielebesitzer holt in
> der Zwiwschenzeit mehrere Mundschutze, Sagrotan und
> Latexhandschuhe aus der Schublade - der kuschelige Abend soll
> schließlich gemütlich vorm Kamin ausklingen. KAMIN??? :eek:
> Sondert der nicht Feintstaubpartikel ab, die sich am
> Pöppelrand absetzen können?

Kommt dem schon ziemlich nahe. :D
Eine Serviette reicht auch. ;)


> Wenn ich nach jedem Erdnussflip, den ich berührt habe, die
> Serviette benutzen soll, dann spiele ich lieber woanders.

So sei es.


> Eine Begebenheit aus meinem Spielerleben:
> Ich war mal bei jemandem eingeladen, der während des Spielens
> keinerlei Essen duldete. War OK. War schließlich seine
> Wohnung (in der übrigens kein Krümel auf dem Boden zu finden
> war). Die Spielkarten durften nicht zu stark gebogen werden!
> Nach der Partie ist mir dann versehentlich die Schachtel aus
> der Hand gefallen - und sie hatte eine kleine Schramme am
> Rand. Owehoweh, das Gesicht werde ich nie vergessen. Er hat's
> nicht gesagt, aber es stand deutlich auf seiner Flappe
> geschrieben: Am Liebsten hätte er Schadenersatz von mir
> verlangt. Und mich angeschrien! Aber das soll er besser beim
> Therapeuten tun. War interessant. Aber einmal reichte.

Würde bei mir nicht anders laufen, nur dass ich niemanden mit einem Gesichtsausdruck anschauen würde, als wenn ich ihn gleich totschlagen wollte. Und an Schadensersatz würde ich nicht mal denken. Aber ein wenig sauer wäre ich schon. Nur mir ist immer klar: hätte genauso gut mir passieren können.

Aber wenn es eben geht, versucht man solche Dinge zu vermeiden, die seinen Spielen schaden. Ist das verwerflich?

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Jerry

Dinge vs. Menschen

Beitragvon Jerry » 18. August 2009, 13:32

Bei BGG gab es letztens eine ähnliche Diskussion. Dort ging es um einen User/Spieler der seine Freundin vor versammelter Mannschaft zur Schnecke gemacht hatte, nachdem sie aus Versehen irgendein toxisches Getränk über ein Spiel gekippt hatte. Danach tobte ein Streit, wie seine Reaktion zu bewerten sei. Im Prinzip gab es zwei Fraktionen: Die einen gaben ihm recht und sahen die Standpauke als erzieherische Maßnahme, die anderen meinten dass ihn so ein Verhalten vor Dritten als Assholus Majoris klassifizieren würde und seine Freundin gut berate wäre, mit ihm Schluss zu machen.

Ein Teilnehmer hat das ganze schließlich auf eine wie ich findet recht griffige Formel gebracht: "All in all, friends are more important than things". Sprich: Im Zweifel ist mir ein Freund wichtiger als ein Spiel. Das bedeutet nicht, dass man jedes asoziales Verhalten durchgehen lassen muss. Rücksicht ist immer eine Sache die von zwei Seiten kommt: Der Spielegast nimmt Rücksicht auf den Spielebesitzer indem er sich bemüht, mit den Spielen pfleglich und respektvoll umzugehen. Und der Spielebesitzer nimmt Rücksicht auf den Gast, indem er bei Missgeschicken nicht ausflippt und (m.E.) im Zweifelsfall auch mal Fünfe gerade sein lassen kann. Das richtige Maß an Toleranz ist angesagt!

Meine Meinung: Wer mit Nacho-Fettfingern anderer Leute Spiel schmerzfrei versaut, handelt respektlos und hat auf Spieleabenden nichts zu suchen. Wer aber seine Spiele wie die Luther-Bibel (schöne Analogie) behandelt sehen will, sollte im Interesse aller Beteiligten besser keine Spieleabende ausrichten.

Gruß,
Jerry

PS: Bei mir gilt übrigens: Meine Spiele sind für mich und für meine Gäste da und nicht umgekehrt. Von Zeit zu Zeit kommt es vor dass ein Spiel leicht beschädigt wird; damit kann ich leben. Dass es so zerstört wird dass es unspielbar wird habe ich noch nie erlebt. Das Sammeln und zärtliche Abstauben von Schachteln überlasse ich anderen :-)

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Tanakor
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Re: Dinge vs. Menschen

Beitragvon Tanakor » 18. August 2009, 14:49

Wobei diese beiden Fälle ja vollkommen unterschiedlich zu bewerten sind: Ein Glas umzuschütten ist ein Unfall. Sich fettiges Fingerfood zu bestellen um dann ein fremdes Spiel zu spielen, ist rücksichtslos.
Ich hatte wirklich nur einmal so einen Moment: Bei einer Runde Twilight Imperium nam sich Mitspieler eine handvoll Chips aus der Schüssel und lagerteden größten Teill auf Seiner Spielhilfe (ist aus Pappe und gehört zum Spiel) zwischen!! Offenbar um den Tisch nicht mit den Chips zu beschmutzen...mir ist echt alles aus dem Gesicht gefallen. Zum Glück hat Ihn dann ein anderer Mitspieler "zurechtgewiesen", so daß ich nicht den zickigen Spielbesitzer geben mußte.


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