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'Überschüsse' bei Spieleschmiede/Kickstarter

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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ravn

Re: Möglichkeit zum Vorab-Anspielen?

Beitragvon ravn » 11. August 2012, 11:57

peer schrieb:

> Aber mal was anderes: IIRC hattest du dich mal dafür
> ausgespochen, dass man ruhig mal etwas mehr zahlen würde für
> besseres Material (im Alea-Thread) und das der Verlag
> vielleicht vorher nachfragen sollte, was gewünscht ist und
> weiviel er damit nehmen kann. Nun:
>
> Zitat Frankjaeger:
> > > > eingestiegen ist, wurde gleich angekündigt, dass > eine noch bessere Ausstattung ermöglichen. > Woche haben wir die Materialstärke einer > weil noch Geld da war. Wenn das doch > wäre, dass ich nicht versuchen muss, > gefragt werde "was können wir denn >
> Willkommen bei den Fanboys, Ralf!
> ;-)

Würde mich da gerne einreihen, nur leider hat für mich persönlich dieses Kickstarter & Co einen entscheidenden Nachteil:

Ich habe keine Möglichkeit, das Spiel vor dem Kauf anzuspielen. Alle Infos, die ich vorab über das Spiel bekommen kann, stammen aus dem Umfeld des Autors und können deshalb auch euphorisch überhöht sein, weil die eine ganz eigene Beziehung zu dem Spiel haben.

Da muss mich ein Spiel schon extrem (vom Thema, von den Mechanismen, von der Ausstattung) reizen, dass ich es ungespielt halbblind kaufen möchte. Könnte ich es anspielen, würde ich das Fehlkauf-Risiko für mich minimieren. Weil Bauch-Entscheidungs-Fehlkäufe möchte ich bei der Übersättigung des Spieleangebotes und meiner Brettspielsammlung schlicht minimieren - wenn möglich.

Aber ja, nach der Info von Frank Jäger habe ich kurz überlegt, ob ich das Spiel vorab kaufen soll. Habe mich aber dann dagegen entschieden, da ich mindestens zwei in meinem Spieler-Umfeld kenne, die es selbst schon unterstützen und zudem soll es ja ganz normal auch in den Handel kommen. War dann ne blöde Kopf-Entscheidung.

Toll würde ich es finden, wenn man diese Kickstarter & Co Spiele auf grösseren öffentlichen Spieletreffs (Herne, AllGames, Hippodice, ...) im Finanzierungs-Zeitraum anspielen könnte, weil das würde für mich dann die Entscheidung leichter werden lassen, zum Fanboy des konkret einzelnen Spiels zu werden.

Cu / Ralf

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Folmion
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Re: Der weite Weg von Anschubfinanzierung zu Überschüssen

Beitragvon Folmion » 11. August 2012, 13:50

Dann verwendest du den Begriff aber anders als er eigentlich gemeint ist. Im Grunde ist es einfach eine nicht gerade freundliche Beleidigung.

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Attila
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Re: Der weite Weg von Anschubfinanzierung zu Überschüssen

Beitragvon Attila » 11. August 2012, 14:48

Hi,

Wen meinst du nun speziell?
Wer ist hier für dich ein Fanboy?

Atti

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Attila
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Beiträge: 4715

Re: Möglichkeit zum Vorab-Anspielen?

Beitragvon Attila » 11. August 2012, 15:13

Hi,

Alles schön und gut, nur worin unterscheidet sich das ganze in herkömmlichen Vorbestellungen?

- Kannst du da das Spiel vor dem Kauf anspielen?
- Hast du da vorher Infos die nicht vom "Umfeld des Autors" sind?

Das hat doch alles überhaupt nichts mit Kickstarter zu tun.

Noch ein paar Einwände:

- D-Day Dice, Zombie in my Pocket und Airborne in my Pocket konnte und kann (und sollte) man ausprobieren bevor man sie "plegded" (= pre-ordered).

- andere Spiele (Tammany Hall, Great Fire London, Bootleggers - konnte und kann man sehr wohl vorher ausprobieren (bootleggers ist von 2004, Tammany Hall von 2009 (eigentlich von 2007 oder 2008 - muss ich nachschauen) und Great Fire von 2010) - man sollte meinen das ist knapp ausreichend Zeit um das Spiel mal ausprobiert zu haben.

- die Infos und Bewertungen von den obigen Spiele sind alles andere als vom "Autor" - hier kann man sich ein recht neutrales Bild schaffen, wenn man möchte

- wer "Fehlkäufe" scheut, der sollte schlichtweg kein Spiel ungespielt kaufen. Egal ob Kickstarter, Essen-pre-Order oder im Kaufhaus, das spielt doch überhaupt keine Rolle.

Du scherst für mich viel zu viel über einen sehr groben Kamm. Nach dem Schema:

a) Kickstarter ist sowieso böse und die Leute da wollen ALLE einem nur das Geld aus der Tasche ziehen
b) alle die nicht deiner Meinung sind, sind Fanboys - und das ist ja, wie wir alle wissen ein freundliches Lob. Ja klar

Warte doch bis das Spiel produziert ist, spiele es irgendwo mit und wenn es dir gefällt kaufe es oder halt auch nicht. Fertig.
Wo ist das Problem?

Atti

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ravn

Re: Möglichkeit zum Vorab-Anspielen?

Beitragvon ravn » 12. August 2012, 06:29

Attila schrieb:

> Du scherst für mich viel zu viel über einen sehr groben Kamm.
> Nach dem Schema:
>
> a) Kickstarter ist sowieso böse und die Leute da wollen ALLE
> einem nur das Geld aus der Tasche ziehen
> b) alle die nicht deiner Meinung sind, sind Fanboys - und das
> ist ja, wie wir alle wissen ein freundliches Lob. Ja klar

> Wo ist das Problem?

Du legst mir Worte in den Mund, die Du eventuell so interpretierst, die ich aber nie so gesagt habe. Ist aber nicht mein Problem.

In dem typischen Kickstarter und inzwischen gibt es da viele Ausnahmen, Grenzfälle und Aufweichungen, sehe ich für mich keinerlei Vorteil, sondern eben alle Vorteile auf Seiten des Produzenten (welche? würden alle schon hier im Thread genannt), dem man schon eine Menge teils blindes Vertrauen entgegen bringen muss. Möchte ich nicht, weil es gibt zum Glück noch ausreichend andere Spiele, die man erst nach persönlicher Ansicht und Anspiel-Session kaufen kann, um Fehlkäufe für sich zu vermeiden.

Cu / Ralf

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Gead
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Re: Möglichkeit zum Vorab-Anspielen?

Beitragvon Gead » 12. August 2012, 11:34

Hallo Ralf,

die Möglichkeit des Vorab-Anspielens sollte es idealerweise geben, da bin ich ganz deiner Meinung. Und das ließe sich bestimmt auch im Rahmen einer Veranstaltung oder Aktion (wie du es vorgeschlagen hast) umsetzen und mit der Zeit kultivieren. Wie viele andere Autoren (aus verschiedenster Motivation) war ich während meiner Crowdfunding-Aktion u.a. in Göttingen auf dem Spieleautoren-Treffen; Sonntags ist da traditionell immer der Eintritt für Besucher frei und es konnten in entspannter Atmosphäre die Prototypen ausgiebig getestet werden. Und so lassen sich Bauch und Kopf gut in Einklang bringen. :-)

Im Übrigen empfehle ich - bei aller berechtigten Kritik - mal einen "gedanklichen Seitenwechsel": Stell dir vor, du hast ein Projekt, das du auf Markttauglichkeit testen möchtest; und das du gerne irgendwie realisieren würdest. Ersetze jetzt "irgendwie" durch "Crowdfunding". Wie würdest du dich und dein Projekt präsentieren? Warum sollte man dich unterstützen? Was ist das Besondere daran, das alle Nachteile überwiegt?

Ich kenne deine Antwort nicht, meine Antwort auf alle Fragen ist: Herzblut!

Leidenschaftliche Grüße
Gead

Thygra
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Re: Der weite Weg von Anschubfinanzierung zu Überschüssen

Beitragvon Thygra » 12. August 2012, 13:44

zwobot schrieb:
> darkpact schrieb:
> > Hätte das Projekt die 10k nicht geschafft wäre es nicht
> > produziert worden. Und selbst jetzt ist die Zahl der
> > Unterstützer unter 1000 Leuten.
>
> Dies ist deine Meinung und leider nicht zu beweisen, meine
> Meinung ist eine andere und auch nicht zu beweisen.

Beweisen kann ich es dir auch nicht, aber es ist trotzdem so, dass Express 01 ohne dieses Projekt zu geschätzten 99% nicht produziert worden wäre. Das weiß ich aus Gesprächen aus erster Hand, bei denen ich anwesend war.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

Thygra
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Re: Möglichkeit zum Vorab-Anspielen?

Beitragvon Thygra » 12. August 2012, 13:48

ravn schrieb:
> In dem typischen Kickstarter und inzwischen gibt es da viele
> Ausnahmen, Grenzfälle und Aufweichungen, sehe ich für mich
> keinerlei Vorteil (...)

Herzlichen Glückwunsch! Endlich hast du den Sinn dieser Plattformen verstanden! Der Sinn von Kickstarter etc. besteht tatsächlich nicht darin, DIR einen Vorteil zu bringen, sondern soll die Umsetzung von Projekten ermöglichen, die ohne diese Plattformen vielleicht niemals realisiert würden. Solange DU also nicht selbst ein eigenes Projekt realisieren möchtest, bringen DIR diese Plattformen in der Tat keinen Vorteil. (Außer vielleicht am Ende die Marktverfügbarkeit eines Artikels, den du dir dann vielleicht doch irgendwann noch mal kaufen möchtest.)
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)


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